@article{H{\"o}ferBlickMusteretal.2010, author = {H{\"o}fer, Hubert and Blick, Theo and Muster, Christoph and Paulsch, Detlev}, title = {Artenvielfalt und Diversit{\"a}t der Spinnen (Araneae) auf einem beweideten Allg{\"a}uer Grasberg (Alpe Ein{\"o}dsberg) und unbeweideten Vergleichsstandorten im Naturschutzgebiet Allg{\"a}uer Hochalpen}, journal = {Andrias}, volume = {18}, doi = {10.57962/regionalia-22529}, pages = {53 -- 78}, year = {2010}, abstract = {Von 2003 bis 2008 wurden im Weidegebiet der Alpe Ein{\"o}dsberg s{\"u}dlich von Oberstdorf Spinnen mit Bodenfallen erfasst. Ziel der Untersuchung war die Spinnen-Taxoz{\"o}nose der vorherrschenden Vegetationseinheit Borstgrasrasen zu erfassen und im Vergleich mit anderen im Gebiet auftretenden Offenlandgesellschaften (L{\"a}gerfluren, Milchkrautweiden, Fettweiden, alpine Kalkrasen) sowie Gr{\"u}nerlengeb{\"u}schen und Fichtenw{\"a}ldern zu charakterisieren. Von besonderem Interesse war die Beurteilung der Entwicklung der durch die vorausgehende intensive Schafbeweidung gepr{\"a}gten Spinnenfauna im Lauf der seit 2001 durchgef{\"u}hrten extensiven Beweidung mit Jungrindern. Dazu wurden auch nahe gelegene, seit l{\"a}ngerem unbeweidete Referenzstandorte vergleichbarer Lage in den Allg{\"a}uer Alpen besammelt. Die Spinnenfauna der Alpe Ein{\"o}dsberg erscheint artenreich. Insgesamt wurden 158 Arten nachgewiesen, darunter zahlreiche bisher nur selten gesammelte und gef{\"a}hrdete Arten. Zwischen 11 und 36 Arten wurden w{\"a}hrend einer Vegetationsperiode an einzelnen Standorten gefangen. Am artenreichsten waren die tief gelegenen Kalkrasen mit Latschen, die langj{\"a}hrig unbeweideten, gleichzeitig thermisch beg{\"u}nstigten Standorte, aber auch einige der am st{\"a}rksten durch Schafbeweidung ver{\"a}nderten Gratstandorte. Typisch f{\"u}r alpine Gebiete ist die hohe Fr{\"u}hjahrsaktivit{\"a}t, die aber im Gebiet durch enorm hohe Fangzahlen der M{\"a}nnchen von vier Wolfspinnenarten (Alopecosa pulverulenta, Pardosa amentata, P. oreophila, P. riparia) extrem ausgepr{\"a}gt war. Die extreme Dominanz dieser Arten kann wohl auf die langj{\"a}hrige intensive Schafbeweidung zur{\"u}ck gef{\"u}hrt werden, hat aber erstaunlicherweise nicht zu einem erkennbaren R{\"u}ckgang der Artenvielfalt, weder an einzelnen stark ver{\"a}nderten Standorten noch im gesamten beweideten Gebiet, gef{\"u}hrt. Entsprechend hat auch die seit 2001 deutlich extensivierte Beweidung zu keiner eindeutigen Ver{\"a}nderung der Artenvielfalt und Diversit{\"a}t der Spinnen im Untersuchungszeitraum gef{\"u}hrt. Beobachtungen an einzelnen Standorten lassen dennoch vermuten, dass sich {\"u}ber l{\"a}ngere Zeit die Dominanzverh{\"a}ltnisse {\"a}ndern werden und weitere alpine Arten (wieder) einwandern k{\"o}nnen. So sind Effekte der Beweidung auf zwei Lycosiden-Arten erkennbar: die Charakterart subalpiner Almwiesen Pardosa riparia nahm ebenso wie die alpine Pardosa oreophila insgesamt zu, am st{\"a}rksten unter Beweidung am Grat. Die kontrollierte Beweidung stellt ein geeignetes Mittel dar, eine zunehmende Verbuschung durch Gr{\"u}nerlen zu verhindern und ein Mosaik verschiedener Vegetationstypen, St{\"o}rungsintensit{\"a}ten und Kleinsthabitate als Grundlage einer hohen Artenvielfalt zu erhalten.}, subject = {Naturschutzgebiet Allg{\"a}uer Hochalpen}, language = {de} }