TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Flury, Theres T1 - Das Ende der Fürstabtei St. Gallen BT - Wege und Umwege der letzten Mönche JF - Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung N2 - Während mehr als tausend Jahren hatte das Benediktinerkloster an der Steinach weite Gebiete in der heutigen Ostschweiz und nördlich von Rhein und Bodensee maßgeblich geprägt. Seine Aufhebung, die am 8. Mai 1805 im Großen Rat des zwei Jahre zuvor neu gegründeten Kantons St. Gallen nur äußerst knappe Zustimmung fand, bedeutete deshalb einen entscheidenden staatspolitischen, religiösen und kulturellen Bruch mit einer wechselvollen und reichen Vergangenheit, die zurück reichte bis zur Grundlegung der Abtei im Jahr 612 durch den irischen Wandermönch Gallus. Vor allem im frühen Mittelalter verfügte das Kloster über zahlreiche Besitzungen im süddeutschen Raum, die es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zugunsten eines geschlossenen, einfacher zu verwaltenden Territoriums in der engeren Region mehrheitlich wieder abstieß. In der Neuzeit verblieben der Abtei vergleichsweise wenige Herrschaften nördlich des Rheins, darunter Ebringen und Norsingen im Breisgau und Neu-Ravensburg im Allgäu. Während der revolutionären Wirbelstürme und Umstrukturierungen Ende des 18. Jahrhunderts und bis zu ihrem Verlust 1803 dienten die exterritorialen Besitzungen dem Fürstabt als willkommener, dem helvetischen Zugriff entzogener Rückhalt im Reich. Die Verflochtenheit des Gallusklosters mit der Bodenseeregion (und weit darüber hinaus) zeigt sich jedoch nicht nur in seinen Rechts- und Vermögensausläufern, sondern auch in seiner geistig-geistlichen Ausstrahlung, wie sie sich etwa aus den Konventslisten ablesen lässt. Diese verzeichnen die Herkunft zahlreicher St. Galler Mönche aus dem süddeutschen Raum und aus Österreich. Von den 74 Patres und Fratres des letzten Konventes, um den es im Folgenden gehen soll, stammten vier aus dem heutigen Baden-Württemberg, drei aus Bayern, zwei aus dem Vorarlberg und einer aus Tirol. Wie das ihrer helvetischen Mitbrüder nahm auch ihr Schicksal mit der knappen Annahme der Liquidationsvorlage am 8. Mai 1805 eine heftige Wendung. KW - Kloster Sankt Gallen KW - Aufhebung KW - Mönch KW - Biografie Y1 - 2006 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-198795 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-19879 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-19879 VL - 124 SP - 175 EP - 197 ER -