TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Engler, Wolfram T1 - Ihre Herkunftsfamilie ließ sie nicht los : Dr. Marianne Meyer-Krahmer setzte Lebenserfahrung in Pädagogik um JF - Badische Heimat N2 - Todesängste erlitt sie im Dauerstress. Während ihr Vater Carl Goerdeler noch auf der Fahndungsliste der Gestapo stand, wurde die Familie in Sippenhaft genommen. Fast zehn Monate erlebte sie Gefängnis und Konzentrationslager. In der Einzelhaft wurden ihr nachts die Hände gefesselt. Sie musste in eine Glühbirne schauen, die ihr mit dem grellen Licht den Schlaf raubte. Ihre Gedanken waren darauf fixiert, ob sie je wieder das Tageslicht erblicken wird. Die Ängste, welche weiteren Grausamkeiten auf sie zukommen, wurden ihr zur mahnenden Erinnerung, wenn Menschen durch Ängstigung Macht auszuüben versuchen. Ihre Erfahrungen wurden zu einem pädagogischen Prinzip: Junge Menschen, die ihr anvertraut wurden, wollte sie niemals in Angst versetzen. Ihren Erziehungsauftrag als Lehrerin und Schulleiterin sah sie darin, den Einzelnen in seiner Individualität zu fördern, Schülerinnen und Schüler zu engagierten Bürgern zu erziehen, die verantwortungsvoll im öffentlichen und persönlichen Bereich agieren. Bei der Gestaltung unserer demokratischen Gesellschaft soll man sich mit einem gesunden Misstrauen gegen Bürokratie und Obrigkeit einmischen. Für den heranwachsenden Menschen muss dieses Engagement nicht gleich das Glück auf Erden sein. Sie kommt zu der Schlussfolgerung, dass man früher als Kind glücklicher sein konnte, weil man die Autorität der Älteren als gegeben hinnahm. KW - Meyer-Krahmer, Marianne 〈1919-2011〉 Y1 - 2012 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-180241 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-18024 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-18024 VL - 92 IS - 1 SP - 166 EP - 169 ER -