TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Hiller, Manfred T1 - "Da war irgendwo ein wildgewordener Gauleiter in Baden, der in Nullkommanichts seine Juden los sein wollte." (Eichmann über Gauleiter Wagner) BT - ein Beitrag zu Adolf Eichmanns Rolle bei der Deportierung der jüdischen Mitbürger im deutschen Südwesten am 22. Oktober 1940 JF - Brettener Jahrbuch für Kultur und Geschichte N2 - Bei den Großdeportationen der südwestdeutschen jüdischen Bevölkerung durch die NS-Gauleiter Adolf Wagner und Josef Bürckel vom 22. Oktober 1940 handelte es sich um terminlich koordinierte, aber separate Abschiebungs-Aktionen. Dies zeigt sich deutlich auch an der unterschiedlichen Durchführung der Transporte. Gemeinsam hatten sie das Ziel Südfrankreich, worüber in Mannheim sogar offiziell und schon am frühen Morgen durch den Gestapo-Chef informiert wurde. Auch der Gestapo-Referent „für Judensachen“ Philipp Haas gab in Karlsruhe diese Auskunft und fügte, vielleicht zur eigenen Beruhigung, hinzu, „die Fahrt gehe nach dem Süden, in ein warmes Land“. Dass die Massenvertreibung rücksichtslos und zynisch auf das jüdische Fest „Sukkot“ gelegt wurde, könnte Anlass geben, dahinter eine besonders bösartige Schikane des Antisemitismus zu vermuten. Als Erklärung bietet sich aber auch der Umstand an, dass die Kinder schulfrei hatten und nicht aufsehenerregend aus den Schulen abgeholt zu werden brauchten. KW - Eichmann, Adolf 〈1906-1962〉 KW - Südwestdeutschland KW - Frankreich KW - Internierungslager Gurs KW - Drittes Reich KW - Nationalsozialismus KW - Judenverfolgung KW - Deportation Y1 - 2022 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-239244 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-23924 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-23924 VL - 12 SP - 139 EP - 165 ER -