TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Heydt, Maria von der A1 - Ehmann, Michael T1 - Ruth Veit Simon: 1940 Patientin der Thoraxklinik in Rohrbach BT - die Spuren einer großbürgerlich-jüdischen Familie in Berlin JF - Heidelberg : Jahrbuch zur Geschichte der Stadt N2 - Die folgenden drei Texte sind mit Bedacht so zusammengestellt. Wir begegnen im ersten Beitrag der Korrespondenz der Schwestern Etta und Ruth Veit Simon im Sommer 1940 mit den Eltern Heinrich und Irmgard Veit Simon. Nach Aufenthalten in Bad Neuenahr und Nordrach im Schwarzwald wurde die tuberkulosekranke Ruth im Juli 1940 in Heidelberg-Rohrbach operiert. Bei Recherchen zur Berliner Familie Veit Simon erhielten die Historikerinnen Anna Hájková und Maria von der Heydt Zugang zu dieser Korrespondenz. Unverblümt und lebendig schildern die Geschwister die Klinik und das örtliche Umfeld in seinen dramatischen und komischen Aspekten. Der Name Veit Simon steht für eine seit 1872 bestehende Mentorenschaft der wohlhabenden Berliner Juristenfamilie für die Hochschule für die Wissenschaft des Judentums. Über drei Generationen sicherten die Veit Simons den Bestand dieser Hochschule als Mitglieder und Vorsitzende des Kuratoriums, bis sie 1942 ihre Tore schließen musste, kurz nachdem Ruths und Ettas Vater, Heinrich Veit Simon, in Gestapohaft ermordet worden war. Die in Heidelberg ansässige Hochschule für jüdische Studien steht in unmittelbarer Tradition zu dieser Lehranstalt. Im zweiten Beitrag stellt Maria von der Heydt den familiären und biografischen Kontext von Ruth und Etta Veit Simon dar, gestützt auf Material aus dem Nachlass von Etta (Japha) und dem Archiv von Irene Japha in Seattle. Michael Ehmann untersucht im dritten Beitrag die Kliniksituation in Rohrbach um 1940, stellt die Behandlungsverfahren dar und beschreibt den bemerkenswerten Umgang von Ärzten und Klinikpersonal mit der jungen, lebensfrohen jüdischen Patientin. Seine weiteren Recherchen gelten der nachfolgenden Krankheits- und Verfolgungsgeschichte der Veit Simons, die beide Schwestern in das Ghetto Theresienstadt führte, wo Ruth trotz kompetenter medizinischer Behandlung im Juli 1943 starb. Etta überlebt. Vielleicht ein Anlass, die Briefe noch einmal und mit anderen Augen zu lesen. KW - Heidelberg-Rohrbach KW - Thoraxklinik Heidelberg KW - Tuberkulose KW - Medizinische Versorgung KW - Brief Y1 - 2016 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-242464 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-24246 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-24246 N1 - Mit einer Einleitung von Norbert Giovannini VL - 21 (2017) SP - 189 EP - 205 ER -