TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Beckmann, Christoph A1 - Rotzoll, Maike T1 - "Das Doctordiplom der überall im Auslande berühmten Universität Heidelberg" BT - die Aushändigung von Promotionsurkunden an jüdische Absolvent*innen des Medizinstudiums in Heidelberg zwischen 1933 und 1939 JF - Heidelberg : Jahrbuch zur Geschichte der Stadt N2 - Otto Ehrlich (1909–1971) schloss sein Medizinstudium in Heidelberg im Dezember 1936 mit dem Staatsexamen ab. Bald darauf reichte er seine Dissertation ein und bestand die Doktorprüfung, doch der Erhalt des „Diploms“ war zu diesem Zeitpunkt keine Selbstverständlichkeit mehr. Ehrlich musste vielfältige Anstrengungen unternehmen und bürokratische Hürden überwinden, „um das Doktordiplom zu erhalten, da dies für mich für meine Auswanderung von lebenswichtiger Bedeutung ist“. Seine Bemühungen spiegeln sich in umfangreicher Korrespondenz und führten letztlich zum Ziel. Exemplarisch zeigen die von uns bearbeiteten Dokumente die sich verstärkenden Einschränkungen für jüdische Promovierende, die detaillierte bürokratische Regulierung und die verschiedenen Stellen, die mit dem Anliegen zu befassen waren – diese reichten von der Ebene der Universität mit Dekanat und Rektorat über das Badische Ministerium für Kultus und Unterricht in Karlsruhe bis zum Reichserziehungsministerium. Bürokratische Spielräume auf lokaler Ebene scheint es aufgrund der direkten Kontrolle durch das Reichsministerium im Einzelfall kaum gegeben zu haben. Dennoch stellt sich die Frage nach der Umsetzung der Vorgaben an der Heidelberger Medizinischen Fakultät. Welchen Einfluss hatten die beteiligten Ministerien und die verschiedenen Ebenen der Universitätsverwaltung? Handelten sie streng nach Vorschrift? Versuchten sie, eigene Handlungsimpulse umzusetzen, entweder um den Betroffenen zu helfen oder um die Aushändigung des Doktordiploms zu verhindern? Wir gehen den genannten Fragen an zwei Beispielen nach. Zunächst stellen wir kurz die Entwicklung der Gesetzeslage dar, um dann die „Fallgeschichten“ von Otto Ehrlich und Lore Hirsch einordnen zu können. KW - Hirsch, Lore 〈1908-1998〉 KW - Heidelberg KW - Universität Heidelberg KW - Medizinische Fakultät KW - Promotion KW - Judenverfolgung KW - Nationalsozialismus KW - Biografie Y1 - 2019 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-243485 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-24348 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-24348 VL - 24 (2020) SP - 187 EP - 201 ER -