TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Falk, Beate T1 - Tiroler, Teufels-Plätz und Schneckenkönig BT - die Figuren eines barocken Konstanzer Karnevalsumzugs aus dem Jahr 1778 und ihr Weiterleben in der heutigen Fastnacht JF - Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung N2 - In der schwäbisch-alemannischen Fasnet ist man seit Jahrzehnten bestrebt, seine Wurzeln zu finden. Wurden diese Wurzeln seit den 1930er Jahren durch die nationalsozialistische Ideologie in vorchristlicher Zeit definiert, in denen die angeblich germanischen Riten der Winteraustreibung eine zentrale Rolle spielten, so hat erst Dietz-Rüdiger Moser1 1986 den christlichen Ursprung der Fastnacht au f wissenschaftlicher Grundlage nachgewiesen. Bei dieser christlichen Auslegung der Fastnacht spielt der Dualismus der lasterhaften Welt einerseits mit der tugendhaften christlichen Lebensweise in der vorösterlichen Fastenzeit andererseits eine zentrale Rolle. Nachdem Werner Mezger 1991 seine Studien zum Fortleben des mittelalterlichen Fastnachtsbrauchs in der europäischen Festkultur vorgelegt hat, wird versucht, die überlieferten Figuren in der schwäbisch-alemannischen Fasnet au f das Mittelalter zurückzuführen. Das 18. und das 19. Jahrhundert werden dagegen kaum zur Kenntnis genommen, da man glaubt, die schwäbisch-alemannische Fasnet habe mit dem »Carneval« nichts gemein. Doch gerade im barocken Karneval des 17. und 18. Jahrhunderts, wie er an den Fürstenhöfen, Adelsresidenzen, beim städtischen Patriziat und an den Kloster- und Jesuitenschulen zusammen mit den Zunftbürgern der Städte im Sinne einer Maskerade mit gezielten Anspielungen auf Sitten und moderne Torheiten3 praktiziert wurde, liegen die gemeinsamen Wurzeln des so genannten rheinischen Karnevals wie auch der schwäbisch-alemannischen Fasnet. KW - Konstanz KW - Tirol KW - Fastnachtszug KW - Fastnachtskostüm KW - Geschichte Y1 - 2008 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-198534 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-19853 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-19853 VL - 126 SP - 113 EP - 199 ER -