TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Huber, Heinz G. T1 - Am Anfang war das Harz BT - Pech-, Ruß- und Lackproduktion im oberen Renchtal JF - Die Ortenau N2 - „Den gebürgigen rauhen Schwarzwald hat Gott mit der Nahrung des gewaltigen Holzgewerbes, der Viehzucht und des Hartzens begabt", stellte 1596 der Kartograph Dr. Georg Gadner[1] fest. Während im Murg- und Kinzigtal die vorhandenen Floßmöglichkeiten die Holznutzung des Waldes begünstigten, waren die unzugänglichen Wälder im oberen Renchtal und um den Kniebis ursprünglich das Zentrum der Harzgewinnung im Schwarzwald. Sebastian Münster schreibt in seiner „Cosmographia": ,,Also findestu bey dem Ursprung des Wassers Murg/nemlich hinter Kniebis/dass sich das Volck mit Hartz ablesen und klauben ernehret."[2] Grimmelshausen lässt seinen Romanhelden Simplicissimus auf seinem Rückweg vom Mummelsee in der Wildnis auf sechs schwäbisch sprechende Waldbauern treffen, ,,die mit dem Harz zu tun hatten"[3]. Sie stammten aus dem Baiersbronner Tal, wo schon 1423 Einwohner in fürstenbergischen Waldungen Harzrechte hatten.[4] Im Jahr 1469 hatte Graf Heinrich von Fürstenberg dem Gastmeister zu Kniebis, Gilgen Auberlin, das Recht verbrieft, in den Wäldern von Rippoldsau zu harzen. [5] Als Herzog Friedrich von Württemberg aus merkantistischen Nutzungserwägungen 1602 das Harzen überhaupt verbot, richteten die Baiersbronner eine Bittschrift an ihn. Darin ersuchten sie ihren Landesherrn, dem Harzgewerbe weiter nachgehen zu dürfen, ,,sonsten sie keine andere Nahrung wissen noch haben".[6] KW - Renchtal KW - Lackindustrie KW - Rußbrennerei KW - Harzgewinnung Y1 - 2011 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-180479 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-18047 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-18047 VL - 91 SP - 141 EP - 162 ER -