TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Krings, Marcel T1 - Burschen, Schloss und Vaterland BT - Heidelberg als Nationalsymbol in der deutschen Literatur zwischen 1870 und 1945 JF - Heidelberg : Jahrbuch zur Geschichte der Stadt N2 - Dass Heidelberg die Idealstadt und ein bedeutender Ursprung der deutschen Romantik gewesen ist, weiß man. Hölderlin und Eichendorff besangen die Schönheit der ehemaligen kurfürstlichen Residenz als harmonische Einheit von Stadt und Land oder von Geist und Natur und begriffen sie als Vorschein jener Synthese des Entgegengesetzten, die frühromantische Spekulation als Absolutidentisches zum Grund alles Seienden erklärt hatte. Daneben sammelten Brentano und Arnim im Sinne einer nationalen Selbstvergewisserung Volkslieder – oder das, was sie dafür hielten, – und eine angehende historische Mythenforschung um Görres und Creuzer setzte nicht länger auf Griechenland, sondern auf die germanische Überlieferung, die bereits Herder in den Fokus gerückt hatte. Zweckfrei war jedoch der Zug ins Nationale oder Vaterländische ebenso wenig wie die romantische Harmonietrunkenheit. In ihrer Wendung gegen die vermeintlich einseitige aufklärerische Rationalität suchte sie eine „Neue Mythologie“ aus Sinnlichkeit und Vernunft zu etablieren, die nicht nur die Dichtung, sondern auch die deutschen Lande aus unschöpferischer, mechanistischer Erstarrung herausführen und eine neue nationale Gemeinschaft stiften sollte. KW - Heidelberg KW - Literatur KW - Nationalismus KW - Persönlichkeit Y1 - 2019 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-243380 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-24338 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-24338 VL - 24 (2020) SP - 53 EP - 69 ER -