TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Teitler, Georges M. T1 - Vergangenheit und Gegenwart zusammenbringen BT - wie junge Amerikaner ihre Ahnen auf dem jüdischen Friedhof in Schmieheim finden können JF - Die Ortenau N2 - In Mittelbaden lebten im 19. Jahrhundert sehr viele Juden, oft mit zahlreichen Kindern, wobei allerdings ein großer Teil schon im ersten Jahr verstarb. Früh vielen Restriktionen ausgesetzt in Bezug auf Lebensbedingungen, wie auch Berufsausbildung etc., lebten sie in unterdurchschnittlich ärmlichen Verhältnissen. Schon Mitte des 18. Jahrhunderts sahen sich deshalb viele veranlasst, auszuwandern, wobei die USA das Ziel der meisten war. Aber nicht nur an die Ost- oder Westküste begaben sie sich, sondern z.B. nach Kansas, wo sie Vieh- oder Pelzhändler und dergleichen wurden, und es zu Reichtum und Ehren brachten. Mit Beginn der 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts wurde vielen klar, dass für sie keine Zukunft in Deutschland bestand, und es setzte eine große Auswanderungswelle ein - nach Nord- und Südamerika, nach Australien, nach Israel und dergleichen. Im Frühjahr 1939 wurden 10000 deutsche Kinder in mehreren Kindertransportzügen nach England gerettet, [1] die später ihre Eltern nie mehr sahen und somit keine Kenntnisse ihrer Vorfahren hatten. Schließlich wurden alle in Baden wohnenden Juden am 22. Oktober 1940 „eingesammelt" und in 3. Klass-Waggons der alten Reichsbahn, ausgestattet mit Holzbänken und Fenstern, in ein Lager im französischen Gurs transportiert, [2] das nahe der spanischen Grenze liegt. Nur wenige schafften es, freizukommen; die große Mehrheit wurde dann auf unmenschlichste Weise nach dem KZ Auschwitz verbracht, wo sie schnell vergast wurden. KW - Kippenheim-Schmieheim KW - Jüdischer Friedhof Y1 - 2011 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-180655 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-18065 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-18065 VL - 91 SP - 429 EP - 432 ER -