TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Küster, Thomas T1 - Krise oder »Renaissance«? BT - die regionalen Heimatbünde und Landesvereine für Heimatpflege und der soziale Wandel in der Bundesrepublik JF - Badische Heimat N2 - Heimatbünde und Heimatvereine repräsentieren eine in Deutschland seit dem späten 19. Jahrhundert bestehende kulturelle Bewegung, die sich von Beginn an in eine staatlich-akademische und eine populäre Richtung aufteilte. Beide Ausprägungen der Heimatbewegung standen und stehen dabei kaum miteinander in Verbindung. Etwa seit 1960 befinden sich beide Ebenen in einem latenten Krisenmodus, der durch die zunehmende Stadt-Land-Diffusion und die Pluralisierung der Lebensstile bedingt ist und sich angesichts neuer konkurrierender Anbieter (Kulturämter, Geschichtswerkstätten) verfestigt hat. Der von Bayern ausgehende »dynamische Heimatbegriff« bot nach 1970 die Chance einer konzeptionellen Neuausrichtung; nun begannen die Heimatvereine, auf die Veränderungen der Nachkriegsentwicklung zu reagieren und die technische Moderne als Teil des Heimatdiskurses zu akzeptieren. Das Vereinswesen insgesamt tendiert heute zu weiterer Spezialisierung (bundesweit mehr Vereine, aber weniger Mitglieder). Auch hier zeigen sich die bekannten Muster des sozialen Wandels: Individualisierung, »Überalterung« und nachlassendes soziales Engagement. Heimatbünde und -vereine sollten darauf mit Angeboten reagieren, die ihre »Übersetzungsfunktion« zwischen staatlichen Kulturdienstleistern (Wissenschaft , Denkmalpflege) und interessierter Öffentlichkeit betonen und die Belange des ländlichen Raumes stärker in den Mittelpunkt rücken. KW - Heimatpflege KW - Heimatverein Y1 - 2016 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-6401 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-640 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-640 VL - 96 IS - 3 SP - 387 EP - 401 ER -