TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Borgstedt, Angela T1 - Karl Siegfried Baders Anwalttätigkeit in der NS-Diktatur JF - Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins "Schau-ins-Land" N2 - In der so facettenreichen Berufsbiografie Baders hat seine Tätigkeit als Rechtsanwalt einen eher sekundären Stellenwert. Es ist jedenfalls nicht der Anwalt, mit dem Juristen, Landeshistoriker und eine interessierte Öffentlichkeit seinen Namen assoziierten und noch immer assoziieren. Karl Siegfried Bader, das war für viele Nachkriegsdeutsche der gestrenge Generalstaatsanwalt im französisch besetzten Südbaden, der, wie selbst das Wochenmagazin „Der Spiegel" anerkennend feststellte,[1] die Hauptverantwortlichen des beschönigend „Euthanasie" genannten Behindertenmordes in Baden noch dann mit der Härte des Gesetzes konfrontierte, als andernorts längst die „Gnade der späten Verurteilung" (Christian Meier) grassierte. Bader, das war der Chefankläger in einem der spektakulärsten Strafprozesse nach 1945 gegen einen der beiden Mörder des Weimarer Reichsfinanzministers Matthias Erzberger. Neben dem großen Nürnberger Prozess, so Baders Wahrnehmung, hat kein anderes Gerichtsverfahren unserer Nachkriegszeit mehr Aufsehen erregt und ... ein stärkeres Echo gefunden als das im Sommer 1946 eingeleitete Strafverfahren,[2] das bekanntlich mit einem Skandal endete: Dem Freispruch des Täters, der Urteilskassation durch die Besatzungsmacht, dem Rücktritt des quasi Justizministers Paul Zürcher aus Differenz nicht etwa in der Sache, aber in der Form - des für den Wiederaufbau des Rechtsstaats für schädlich erachteten Eingriffs in die Justiz. Baders Plädoyer in jenem ersten, in Offenburg verhandelten Verfahren hielt die Nachkriegspublizistik für so bedeutsam, dass es Dolf Sternberger im vollem Wortlaut in seine Monatsschrift „Die Wandlung" aufnahm. KW - Bader, Karl S. 〈1905-1998〉 KW - Nationalsozialismus Y1 - 2009 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-178507 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-17850 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-17850 VL - 128 SP - 171 EP - 182 ER -