TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Faller, Joachim T1 - Die Anfänge der Freiburger Kanalisation JF - Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins "Schau-ins-Land'' N2 - Der Ingenieur Max Buhle, einer der Planer des Freiburger Kanalisation, schrieb 1898 rückblickend über die hiesige Abwasserentsorgung: ,,Die Bachläufe, welche Freiburg in großer Zahl durchschneiden, dienten ehemals zugleich der Ableitung des Regenwassers und häuslicher Abwasser. Wo solche Wasserläufe fehlten, hatte man Senkgruben angelegt, durch welche die Flüssigkeiten dem in Freiburg fast überall durchlässigen Untergrunde zugeführt wurden. Aborte mündeten im Allgemeinen in Gruben, bei den an den Gewerbebächen belegenen[!] Häusern zum Theil in die Bäche selbst." Die offenen „Bächle" und Kanäle dienten also vor allem der Abführung des Regen- und Brauchwassers, während Fäkalien fast ausschließlich, nach Zwischenlagerung in Abtrittgruben, auf dem „Landweg" entsorgt wurden. Lange Zeit waren diese Gruben aus durchlässigem Trockenmauerwerk gebaut, sodass die flüssigen Inhaltsstoffe versickerten und nur die festen Rückstände in Abständen von mehreren Jahren oder gar Jahrzehnten ausgehoben und abgeführt wurden. Da in Freiburg aufgrund des sehr tiefen Grundwasserspiegels die Wasserversorgung nicht durch Tiefbrunnen, sondern durch Wasserleitungen aus dem „Mösle" erfolgte, musste auf die zwangsläufige Verseuchung des Untergrunds durch die versickernden Fäkalstoffe keine Rücksicht genommen werden. Jedoch wurden wohl spätestens mit dem rapiden Anwachsen der Stadt im 19. Jahrhundert undurchlässige Gruben mit Zementverputz polizeilich vorgeschrieben. Trotzdem war in den 1870er-Jahren nur etwa ein Viertel der Gruben zementiert, vor allem solche in den neueren Baugebieten. KW - Freiburg im Breisgau KW - Kanalisation Y1 - 2014 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-176796 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-17679 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-17679 VL - 133 SP - 77 EP - 92 ER -