TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Althaus, Andrea T1 - Deutsche Hausangestellte in der Schweiz (1920-1965) JF - Alemannisches Jahrbuch N2 - „Um mich herum haben alle geweint, aber ich nicht, ich habe mich nur gefreut!“ Noch heute lacht Agnes Hauser vor Freude, wenn sie von ihrer Abreise in die Schweiz erzählt. 1954 verließ sie ihr Elternhaus in Südbaden, um als Hausangestellte in Basel ihr Glück zu machen, wie es zeitgenössisch hieß. Der sprichwörtliche Rat „Mädchen, geh in die Schweiz und mach dein Glück!“ fand um 1900 Eingang in die Alltagssprache. Er bezieht sich auf (süd-)deutsche Frauen wie Agnes Hauser, die in die Schweiz gingen, um dort als ‚Dienstmädchen‘ zu arbeiten. Allein die Tatsache, dass sich die Migration deutscher Frauen in schweizerische Haushalte in einer Redewendung verdichtet hat, lässt darauf schließen, dass es nicht nur einzelne Frauen waren, die an dieser Migrationsbewegung teilnahmen. In der Tat stammte vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis weit in die 1960er Jahre hinein ein Großteil der Hausangestellten in der Schweiz ursprünglich aus Deutschland oder Österreich. 1930 kamen etwa 29 Prozent der insgesamt 110.600 Hausangestellten aus dem Ausland, 1960 waren von den 81.600 Hausangestellten sogar 36 Prozent Ausländerinnen. Der Anteil der Deutschen und Österreicherinnen an den ausländischen Hausangestellten betrug 1930 über 80 Prozent. 1960 hatte sich ihr Anteil zwar verringert, lag jedoch immer noch bei 56 Prozent. Abgesehen von den Kriegsjahren kamen im Untersuchungszeitraum jährlich etwa 30.000 Deutsche und Österreicherinnen als ‚Dienstmädchen‘ in die Schweiz. KW - Ortenau KW - Schweiz KW - Auswanderung KW - Hausgehilfin KW - Erlebnisbericht KW - Interview Y1 - 2019 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-207532 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-20753 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-20753 VL - Jahrgang 65/66 (2017/2018) SP - 61 EP - 82 ER -