TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Speck, Dieter T1 - Fluchtweg und Fluchthelfer BT - zur Flucht Johannes XXIII. aus Konstanz JF - Alemannisches Jahrbuch N2 - Eine Flucht ist ein eiliges, manchmal unerlaubtes oder heimliches Verlassen eines Ortes, das Ausbrechen aus einer Gefangenschaft oder ein plötzlicher Rückzug, ein Davonlaufen vor Feinden, Katastrophen oder Ähnlichem. Alle diese Aspekte scheinen sich auch bei der sogenannten Flucht Papst Johannes XXIII. vom Konstanzer Konzil im März 1415 zu vereinigen und führten für seinen Fluchthelfer Friedrich in ein politisches Desaster ungeahnten Ausmaßes. Bleibt noch vorauszuschicken, dass es aus historischer Perspektive zwei Päpste mit dem Namen Johannes und derselben Ordnungszahl gab. Als Angelo Giuseppe Roncalli nach seiner Papstwahl 1958 den Namen Johannes XXIII. wählte, machte dies den offiziellen Standpunkt des Papsttums deutlich, dass es vor ihm keinen anderen legitimen Papst dieses Namens gegeben habe. Dennoch ist die historische Persönlichkeit Johannes XXIII. auf dem Konstanzer Konzil 1415–1418 nicht zu leugnen. Baldassare Cossa wurde auf dem Konzil von Pisa 1409 zum Papst gewählt und amtierte bis zu seiner Absetzung am 31. Mai 1415 in Konstanz als Papst Johannes XXIII. Neben ihm agierten aber noch zwei weitere Männer als Päpste, die sich allesamt gegenseitig den Anspruch auf den Stuhl Petris streitig machten. Genau dieses ungeheure Kirchenschisma war die Ausgangslage für das Konstanzer Konzil, das versuchte, eine für die christliche Welt unerträgliche Situation neu zu ordnen. KW - Friedrich IV., Österreich, Herzog 〈1382-1439〉 KW - Johannes XXIII., Gegenpapst 〈1370-1419〉 KW - Konzil von Konstanz 〈1414-1418, Konstanz〉 KW - Oberrheinisches Tiefland Y1 - 2017 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-184309 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-18430 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-18430 VL - Jahrgang 63/64 (2015/2016) SP - 17 EP - 44 ER -