TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Klöckler, Jürgen T1 - Eine Ikone der Fasnacht am Bodensee BT - zur NS-Vergangenheit des Konstanzer und Stockacher Fasnachters Willi Hermann JF - Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung N2 - »Ja wenn der ganze Bodensee ein einzig Weinfass wär« oder »Mädle wenn vuu Konstanz bisch, warum kaasch Du it küsse …«: am Bodensee kennt fast jedermann diese seit Jahrzehnten als schmissig erachteten Reime des Konstanzer Fasnachts-Komponisten Willi Hermann, deren alljährliche gesangliche Darbietung in der Konzilsfasnacht vom SWR-Fernsehen bundesweit übertragen wird. Zweifellos handelt es sich bei ihm, der mit bürgerlichem Namen Wilhelm Hermann (1907–1977) hieß, um eine Ikone der Fasnacht am Bodensee. Wirkmächtig hat er seine musikalischen Spuren am Bodensee und in der Ostschweiz, etwa in der Groppen-Fasnacht in Ermatingen, hinterlassen. Doch über seine Vergangenheit von vor 1945 war bislang rein gar nichts bekannt. Anlässlich seines Todes schrieb die Konstanzer Tageszeitung »Südkurier« am 30. November 1977 unter Aussparung der Jahre 1933 bis 1945: »Sein Wiener Aufenthalt [Ende der 1920er Jahre] hat sein späteres musikalisches Schaffen beeinflußt. Als er 1949 aus langer Kriegsgefangenschaft zurückkehrte ließ er sich in Konstanz nieder« [1] . Mehr war vor über 40 Jahren wohl nicht in Erfahrung zu bringen und offensichtlich hat ihn auch niemand zu Lebzeiten jemals ernsthaft danach gefragt. Kollektiv wurde die NS-Vergangenheit beschwiegen, nicht nur in Konstanz. KW - Hermann, Willi 〈1907-1977〉 Y1 - 2019 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-212284 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-21228 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-21228 VL - 137 SP - 3 EP - 32 ER -