TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Bentele-Baumann, Doris T1 - Die Wasserversorgung von St. Gallen BT - eine Stadtansicht von Melchior Frank von 1596 als Quelle frühneuzeitlicher Infrastruktur JF - Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung N2 - Eine zuverlässige Wasserversorgung ist für eine erfolgreiche Stadtentwicklung unverzichtbar. In der mittelalterlichen Stadt gehörten Beschaffung, Nutzung und Entsorgung des Wassers zu den zentralen Aufgaben der Obrigkeit. In St. Gallen stellte diese Herausforderung die Stadtbehörde indes vor erhebliche Probleme. Für eine kontinuierliche Wasserzufuhr sah sich die Kommune mit ungünstigen geologischen und topografischen Bedingungen konfrontiert. Anders als die Städte im Mittelland – wie Zürich, Bern oder Luzern – konnte St. Gallen weder auf einen See, noch auf einen größeren Bach oder Fluss als zuverlässige Wasserreserve zurückgreifen. St. Gallens Terrain setzt sich aus undurchlässigen Schichten von Mergel, Sandstein- und Nagelfluhfelsen zusammen, bedeckt mit mehr oder weniger tiefen Kies- und Sandbetten. Die südliche Talseite besteht aus undurchdringlichen Schichtflächen, auf denen das Regenwasser, nachdem es die Schutt- und Kiesmassen durchflossen hat, talwärts rinnt. An verschiedenen Stellen entspringt es in zahlreichen kleinen Quellen Richtung Stadt. Die nördliche Talseite hingegen ist unter der Schuttschicht aus sogenannten Schichtköpfen, nach oben weisenden, abgebrochenen Felsschichten aufgebaut. Auf diesen Flächen fliesst das eindringende Wasser in nördlicher Richtung von der Stadt weg und macht größere Quellbildungen Richtung Talsohle unmöglich. Nur vereinzelt konnten am Nordhang kleinere Wasservorkommen wie beispielsweise die Leimatquelle genutzt werden. [1] Zudem erlaubte die erhöhte Lage der Stadt auf 670 Metern aus technischen Gründen lange Zeit die Nutzung von tiefergelegenen, größeren Gewässern wie den Bodensee nicht. [2] Zur Verfügung standen vorerst nur Grundwasser in geringen Mengen und kleinere Stadtbäche wie die Steinach und der Irabach. Ab dem 15. Jahrhundert wurden zunehmend Quellen außerhalb der Stadt gefasst und ins Zentrum geführt. KW - Frank, Melchior 〈1557-1625〉 KW - Sankt Gallen KW - Wasserversorgung Y1 - 2017 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-213317 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-21331 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-21331 VL - 135 SP - 147 EP - 160 ER -