TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Schulz, Daniel T1 - "Was für ein Schweinswal" BT - Karikaturen auf Herzog Eberhard Ludwig, Herzog Carl Eugen und König Friedrich JF - Ludwigsburger Geschichtsblätter N2 - Erste nachweislich nach lebenden Modellen geschaffene Karikaturen der Neuzeit finden sich im zeichnerischen Werk der Brüder Annibale und Agostino Carracci, die damit als Begründer der Kunstform der Karikatur und ihrer Theorie gelten. Das Verb »caricare« meint übertreiben. Die »übertriebenen Bildnisse« (»ritrattini carichi«) des Annibale Carracci (1557–1602) waren Porträts, »in denen der Künstler vorhandene Missbildungen, Missproportionen, auffällige Züge eines Gesichts oder auch die Formen eines Körpers übertreibend wiedergibt«. Die Künstler zeichneten diese Bilder, um ihre Freunde zu amüsieren oder zu hänseln und griffen dabei vermutlich auf die vermeintliche Wissenschaft der Physiognomie zurück, die sich mit der Ähnlichkeit menschlicher Typen mit Tiergestalten befasste. Die Karikatur findet sich allerdings schon in der Antike und es ist gut möglich, dass bereits frühere groteske Köpfe der Renaissance lebende Vorbilder hatten, also eigentlich Karikaturen waren. Gombrich verweist zudem auf die Tradition der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Schandbilder, die zwar eher rohe Beschimpfung als ein witziger Vergleich sind, aber durchaus als Vorstufen der Karikatur betrachtet werden können. Insofern sind die Brüder Carracci nicht die eigentlichen Erfinder der Karikatur, aber deren Wiederentdecker, Verbreiter und Begründer des Karikaturbegriffs, der im 18. Jahrhundert fortgeführt wird. KW - Eberhard Ludwig, Württemberg, Herzog 〈1676-1733〉 KW - Karl Eugen, Württemberg, Herzog 〈1728-1793〉 KW - Friedrich I., Württemberg, König 〈1754-1816〉 KW - Karikatur Y1 - 2017 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-200489 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-20048 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-20048 VL - 71 SP - 67 EP - 85 ER -