TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Brüser, Joachim T1 - Von Mecklenburg nach Württemberg BT - die herzogliche Mätresse Christina Wilhelmina von Grävenitz JF - Ludwigsburger Geschichtsblätter N2 - Untrennbar mit der frühen Ludwigsburger Stadtgeschichte ist die Gestalt der Christina Wilhelmina von Grävenitz (1685–1744) verbunden. Sie war 24 Jahre die Mätresse des Ludwigsburger Stadtgründers Eberhard Ludwig und prägte dessen Regierungszeit wie kein anderer Mensch. Mätressen verdankten in der Frühen Neuzeit ihren Aufstieg vor allem ihrem Aussehen. Und wer könnte das Aussehen der Grävenitz besser beurteilen als ein Zeitzeuge. Heinrich August Krippendorf hatte als ihr Privatsekretär über viele Jahre sehr engen Kontakt zu ihr. Er schreibt aus der Retrospektive: »Es war ... an der Grävenitz gar nichts Schönes, außer der Busen und Hände. Ihre Augen, Haar und Taille von der allergemeinsten Sorte, die Zähne die heßlichsten von der Welt, der Gang negligent. Ihr Angesicht, welches jederzeit mit Farde so starck übergeschmiert war, als ob sie einem [G]ipser die Arbeit verdungen, gliche ohne diesem Anstrich einem alten Epitaphio, woraus das Gold gekratzt worden, indem es die Blattern gar grob verderbt hatten. Nechst diesem ist es schier unmöglich zu glauben, wie Eberhard Ludwig die Grävenitz die letzten 12 Jahre ihres Dominats über lieben können, denn sie ward durch eine ausgestandene Kranckheit so unförmlich dick, daß es Kunst brauchete, sie einzuschnüren, welches auch sehr selten und nur bey den vornemsten Hoffestins geschahe. KW - Grävenitz, Christiane Wilhelmine von 〈1686-1744〉 Y1 - 2017 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-200530 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-20053 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-20053 VL - 71 SP - 51 EP - 65 ER -