TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Popper, Brigitte T1 - Das Besigheimer Lied BT - von der Tat zur Moritat : ein Beispiel volkstümlicher Überlieferung JF - Ludwigsburger Geschichtsblätter N2 - Eine tragische Liebesgeschichte erschüttert Mitte des 19. Jahrhunderts die kleine Oberamtsstadt Besigheim. Am 18. Februar 1847 morgens um 6 ½ Uhr wird Caroline Gottliebe Wölfing, die ledige Tochter des Stadtrats und Bäckermeisters Wölfing, erschossen auf dem Kirchhof aufgefunden. Ob »selbst oder von fremder Hand« gemordet, vermochte der Schreiber, der den Todesfall unter der Nummer 24 in seinem Leichenschaubuch notiert, nicht sagen. Gewissheit hat er jedoch über das Alter der Toten: Gerade mal 18 Jahre, drei Monate und vier Tage ist Caroline geworden. Eine Stunde später, um 7 ½ Uhr, die nächste grausige Entdeckung: Buchhalter Dietrich findet seinen Untermieter, den ledigen Bauführer Friedrich Kübler aus Heilbronn, erschossen in seinem Zimmer. Dieses Mal ist die Todesursache klar: Selbstmord. Auch er war zum Zeitpunkt seines Todes ein junger Mensch: 28 Jahre, acht Monate und 24 Tage. Beide Leichen werden am 20. Februar 1847 auf dem Kirchhof außerhalb der Stadtmauern beerdigt. Die von Caroline morgens um 9 ½ Uhr, die Leiche Friedrichs »abends um drei Uhr«. Der Bestattung war eine Obduktion vorausgegangen. Bei beiden wurde ein Schuss in die Herzgegend festgestellt. »Die Wölfing« sei beim Auffinden schon »blutleer«, also länger tot gewesen, ansonsten gesund. »Der Kübler« hingegen hätte einige Abnormitäten aufzuweisen, wie eine geschwollene Leber und weißliche Ablagerungen im Gehirn, die nach Meinung des obduzierenden Arztes seinen »abnormen« Charakter und letztlich die Tat erklärten. KW - Kübler, Friedrich 〈1818-1847〉 KW - Wölfing, Caroline 〈1829-1847〉 KW - Besigheim KW - Moritat Y1 - 2013 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-200939 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-20093 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-20093 VL - 67 SP - 143 EP - 150 ER -