TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Hug, Wolfgang T1 - Badischer Humor - Humor im Badischen BT - Vortrag aus Anlass des 70. Geburtstages am 9. Juli 2001 JF - Badische Heimat N2 - „Allzu viel Weihrauch verrußt selbst den schönsten Heiligen“. Wohl wahr! Das ist allerdings eine russische, keine badische Antwort auf solche Hymnen, wie man sie als Jubilar erfährt. Nun steht uns Badenern Bescheidenheit eigentlich doch allemal an; wenn man daran denkt, wie eng begrenzt das Badenerland ist. Aber so ganz bescheiden gibt man sich hierzulande gar nicht immer. „Wir Badener wären schon recht. Wenn sie überall so wären, gäb’s keine anderen!“ lautet ein badischer Leitspruch. Hundert Jahre, bevor ich zur Welt kam, im demokratischen Blütenjahr 1831, sang man landauf landab: „Wohin ich blicke weit umher, so schön wie hier ist’s nirgends mehr. Hier lebt ein glückliches genannt, das ganze bad’sche Vaterland.“ (Mit der Grammatik hapert’s am Ende ein wenig wie beim Artikel „der“ Butter oder beim badischen Akkusativ „Ich ruf dir an“). Beim Stolz auf ihr Land meinen sie es ernst, die Badener: „Das schönste Land in Deutschlands Gau’n“, so klingt’s aus allen Kehlen, wenn die Badener sich stark fühlen. Dabei hört sich der Text in der zweiten Strophe dieses Badnerliedes fast ironisch an: „In Rastatt ist die Festung, und das ist Badens Glück.“ Wer saß nicht alles in jener Festung nach dem Scheitern der Badischen Revolution von 1848/49! Da brauchte man wohl viel Galgenhumor, um die Festung als Badens Glück zu sehen. KW - Badener KW - Humor KW - Nationalcharakter Y1 - 2001 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-215442 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-21544 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-21544 VL - 81 IS - 4 SP - 689 EP - 699 ER -