TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Seebacher, Ralf T1 - Eichenschälen, Rüttibrennen im Harmersbachtal JF - Die Ortenau N2 - Das Elternhaus meines Vaters stand am Grünen Berg, dem westlichen Ausläufer des Sommerberges. Direkt über dem Wohnhaus steht heute noch Eichenwald. In früheren Zeiten wurden diese Eichenwälder zur Gewinnung von Brennholz und Eichenrinde genutzt. Das hat auch meine Großmutter mir oft erzählt. Deshalb habe ich über die Arbeit der Bauern nachgeforscht, um was Näheres zu erfahren. Anfangs des letzten Jahrhunderts und vereinzelt bis etwa 1965 wurden im mittleren Schwarzwald und in unserer Heimat im Entersbachertal, im Nordrachtal, im Schottenhöfertal und im ganzen Harmersbachtal großflächig Eichen angebaut. An steilen, felsigen Hängen, wo der Untergrund fehlte und der Hochwald weniger gut gedeiht, ließ man Eichen und Kastanien wild aufwachsen, bis die Rütti etwa 20-30 Jahre alt war. Diese Niederwälder wurden hauptsächlich für den Gewinn von Brennholz und Eichengerbrinde genutzt. Die Bauern teilten ihre Eichenschälwälder so ein, dass sie die Flächen stückweise in etwa 20-25 Jahren abholzen konnten. So konnten sie regelmäßig jedes Jahr ein Stück ihres Eichborsches schälen und abholzen. Ein Zentner Eichengerbrinde brachte damals 13-15 DM ein, das war ein schöner Tagelohn für einen Arbeiter. Heute bekommt der Bauer auch nur ca. 15 DM ausgezahlt, doch das entspricht heute nur noch einem Stundenlohn. Die Eichenrinde lässt sich heute nicht mehr preisgünstig verkaufen, weil es für die Herstellung von Leder chemische Mittel gibt. Als Erstes wird der Stamm mit der Spitze des Hackmessers, dem so genannten „Sasen" aufgerissen KW - Schwarzwald KW - Eichenanbau KW - Rinde KW - Abbrennen 〈Landwirtschaft〉 KW - Geschichte Y1 - 2002 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-186029 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-18602 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-18602 VL - 82 SP - 685 EP - 694 ER -