TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Schütz, Wolfgang A1 - King, Lydia A1 - Cantonati, Marco A1 - Leist, Norbert T1 - Algenbestände an den Molasse-Steilwänden des Überlinger Sees (Bodensee) BT - früher und heute JF - Carolinea N2 - Zwischen 2017 und 2019 wurde der Aufwuchs mehrerer Molasse-Steilwände im Überlinger See (Bodensee) untersucht, um die vor 100 Jahren durch Lauterborn und Zimmermann erhobenen Befunde mit dem heutigen Zustand zu vergleichen. Eine vor 100 Jahren noch reiche und ausgedehnte Algenbesiedlung war nur noch in spärlichen Resten vorhanden und nur zu einem kleinen Teil mit dem früheren Artenbestand identisch. Ebenso war die damals ausgeprägte, bis in fast 40 mTiefe reichende Zonierung mit ihren charakteristischen Leitarten nicht mehr zu erkennen. Auch die weltweit seltene Braunalge Bodanella lauterbornii, ehemals ein wesentlicher Bestandteil des benthischen Aufwuchses, wurde nicht mehr gefunden. Der Bewuchs mit Makrophyten war gering, reichte aber bis in 30 m Tiefe. Als Hauptgrund für den massiven Rückgang der benthischen Besiedlung durch Algen lässt sich unschwer die in den späten 1960er Jahren einsetzende Invasion der Molassewände durch die Zebramuschel (Dreissena polymorpha) benennen, die an den betauchten Wänden bis in mindestens 30 m Tiefe ausgedehnte Bestände bildet, seit kurzem zusammen mit der ebenfalls invasiven Art Dreissena rostriformis. Den bei weitem größten Artenreichtum unter den vorgefundenen Benthosalgen haben die Diatomeen mit 132 Taxa. Auffallend war der extreme Unterschied in der Artenzusammensetzung der Diatomeen (Herbstproben) zwischen der oberfächennahen (< 15 m) und der tieferen Zone (> 15 m). Die Dominanz und die weitgehende Beschränkung mehrerer kleinschaliger Taxa (v.a. Nupela sp.) auf Tiefen > 15 m war bisher vom Bodensee nicht bekannt. KW - Überlinger See KW - Molasse KW - Graupensandrinne KW - Algen KW - Unterwasserarchäologie Y1 - 2020 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-203103 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-20310 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-20310 VL - 78 SP - 15 EP - 28 ER -