TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Dörfler, Sebastian T1 - "Fastnacht der Hölle" BT - der Erste Weltkrieg und die Sinne JF - Badische Heimat N2 - "Fastnacht der Hölle" – so umschrieb Ernst Jünger die apokalyptischen Eindrücke, die im ersten voll industrialisierten Krieg auf die Soldaten einstürmten. Die gleichnamige Ausstellung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg versucht zu rekonstruieren, welche Reize die sinnliche Wahrnehmung von Kriegsteilnehmern, aber auch Zivilisten zwischen 1914 und 1918 vor ungeahnte Herausforderungen stellten. Sie fragt wie die Menschen den Krieg sahen, hörten, rochen, schmeckten und fühlten. Ausgewertet wurden dafür Tagebücher und Feldpostbriefe von Menschen aus Baden und Württemberg. Desillusionierte Soldaten, von der Familie getrennte Familienväter, besorgte Eltern und verzweifelte Hausfrauen kommen zu Wort. Visuell erzeugten die Kämpfe sowohl "großartige Schlachtenpanoramen" als auch "schreckliche Bilder" von zerstörten Landschaft en und entstellten Leichen "ohne Gesicht". In der Heimat bekam man jedoch nur Bilder von fröhlichen Soldaten zu sehen. Selbst Aufnahmen aus Lazaretten zeigten eine heile Welt mit einem "Zauber von Heiterkeit". Zu hören war an der Front die "Höllenmusik" tausender Geschütze. In Städten wie Freiburg, Karlsruhe, Mannheim oder Stuttgart ertönten hingegen "Sirenen und Alarmschüsse", die vor Fliegerangriff en warnten. KW - Stuttgart KW - Haus der Geschichte Baden-Württemberg KW - Weltkrieg 〈1914-1918〉 Y1 - 2014 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-4934 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-493 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-493 VL - 94 IS - 3 SP - 197 EP - 208 ER -