TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Brändle, Fabian T1 - Der Appenzeller Landhandel BT - Demokratie und Oligarchie im 18. Jahrhundert JF - Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung N2 - Im Jahre 1715 musste sich Josue Scheuss wegen aufrührerischer Rebellion an der landsgemeind verantworten. Er meinte, man habe heimliche Kundtschaft eingenommen, es gehe anfangen zue, wie es in dem Toggenburg zuegangen seye, es seyen die Herren in Herisau nur zusammen zum Saufen und Prassen. Man möchte, wann man nicht wehren wusste, endtlich gar um Frey hext kommen. Scheuss warf der Obrigkeit Spitzelei vor und fürchtete sich vor dem Verlust der Freiheit. Einen Monat später wurde Bartli Schläpfer verurteilt, weil er den Landammann geduzt und diesem ins Gesicht gesagt hatte: Du Landammann, sag nun, sehen wie was weist mehr. Er soll schweigen, er dürfe auch reden. Es dürfe nur noch ein einziges Landbuch geben. Schläpfer kümmerte sich nicht um Hierarchien und bestand auf seiner Redefreiheit. Er knüpfte an die Opponenten des 17. Jahrhunderts an, die gegen die Führung von mehreren Landbüchern gekämpft hatten. Das Landbuch war so etwas wie die Verfassung des Orts, war jedoch nicht systematisch aufgebaut. Die Obrigkeit hatte verschiedene Exemplare anfertigen lassen und interpretierte diese nach ihrem Gutdünken. Der Urnäscher Jacob Jäger hatte ebenfalls mächtig »ausgerufen«: Wer für die Obrigkeit die Hand hebe, dem solle man diese abhacken. Antoni Ramsauer hatte es gar gewagt, einen Grasbüschel auf die Landsgemeindebühne, den Stuhl, zu werfen. KW - Appenzell Ausserrhoden KW - Zoll KW - Politischer Konflikt Y1 - 2006 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-opus-198824 U6 - https://doi.org/10.57962/regionalia-19882 DO - https://doi.org/10.57962/regionalia-19882 VL - 124 SP - 157 EP - 174 ER -