König Sigismund, das Konstanzer Konzil und die Juden

- Vor 600 Jahren, am 6. Juni 1415, stellte König Sigismund den Juden in seinem Reich einen Schirmbrief aus und garantierte ihnen umfassende Freiheitsrechte. [1] Es war der letzte Freiheitsbrief, der den Juden von einem römisch-deutschen König bzw. Kaiser ausgestellt wurde. [2] Gesiegelt wurde die Urkunde in Konstanz, denn dort hielt sich Sigismund damals seit Monaten auf, bemüht, das Konstanzer Konzil vor dem Scheitern zu bewahren. Vor einem Ausschuss des Konzils begann in jenen Tagen das Verhör des Jan Hus, dem Sigismund freies Geleit zugesichert hatte und dem trotz königlichen Schutzes vom Konzil der Prozess gemacht wurde. Nicht einmal eine Woche war vergangen, dass Papst Johannes XXIII., der auf Druck Sigismunds das Konzil einberufen hatte, von selbigem für abgesetzt erklärt und in Haft genommen worden war. Zwei Päpste galt es noch zu einem Rücktritt zu bewegen, gab es nicht genügend wichtigeres und drängenderes zu tun für König Sigismund, als den Juden in seinem Reich einen Freiheitsbrief auszustellen?
Verfasserangaben: | Helmut FidlerGND |
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DOI: | https://doi.org/10.57962/regionalia-21208 |
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch): | Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung |
Dokumentart: | Wissenschaftlicher Artikel |
Sprache: | Deutsch |
Jahr der Erstveröffentlichung: | 2015 |
GND-Schlagwort: | Sigismund, Heiliges Römisches Reich, Kaiser 〈1368-1437〉; Konzil von Konstanz 〈1414-1418, Konstanz〉; Juden |
Jahrgang: | 133 |
Erste Seite: | 85 |
Letzte Seite: | 123 |
DDC-Sachgruppen: | 900 Geschichte und Geografie / 940 Geschichte Europas / 943 Geschichte Deutschlands |
Systematik der Landesbibliographie: | Religion und Weltanschauung / Kirchen- und Religionsgeschichte / Mittelalter |
Zeitschriften: | Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung / 133.2015 |
Lizenz (Deutsch): | ![]() |