Vor gut 650 Jahren
- „Gegen eine Welt von Feinden kann sich keiner wehren.“ Galt dies im April 1944 für Hannah Arendt als Erklärung, warum die jüdische Untergrundarbeit erst dann einsetzte, als die nicht-jüdische Zivilbevölkerung mehrheitlich ihre feindliche Haltung aufgab, so kann diese nüchterne Erkenntnis auch das Fazit für die Verfolgungen der Jahre 1348/49 bilden. Die sog. Pestpogrome überstand im gesamten westlichen Teil des Deutschen Reiches nur die jüdische Gemeinde von Regensburg. Für Berthold Rosenthal waren sie 1927 der „Höhepunkt der Leiden Israels“. Nach den Pogromen bildeten sich nur noch in einem Teil der früheren Städte die Gemeinden neu, ihre vormalige Größe wurde nirgendwo erreicht. Hatte man vor 1349 den Juden und Jüdinnen gelegentlich Bürgerrechte und bleibendes Wohnrecht zugestanden, so konnten sie danach nur noch zeitlich befristete „Schutzbriefe“ erhalten. „Judenpolitik“ wurde Sache der Städte, was die Vertreibungen aus ihnen hundert Jahre später möglich machte. Wie war es zu „der Welt ihrer Feinde“ gekommen?
Verfasserangaben: | Barbara HenzeGND |
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DOI: | https://doi.org/10.57962/regionalia-22868 |
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch): | Freiburger Diözesan-Archiv |
Untertitel (Deutsch): | der Mord an den Juden im Oberrheingebiet |
Dokumentart: | Wissenschaftlicher Artikel |
Sprache: | Deutsch |
Jahr der Erstveröffentlichung: | 2000 |
GND-Schlagwort: | Oberrheinisches Tiefland; Judenverfolgung; Juden; Pogrom; Pest; Mittelalter |
Jahrgang: | 120 |
Erste Seite: | 109 |
Letzte Seite: | 121 |
DDC-Sachgruppen: | 300 Sozialwissenschaften / 300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie / 305 Soziale Gruppen |
900 Geschichte und Geografie / 940 Geschichte Europas / 940 Geschichte Europas | |
Systematik der Landesbibliographie: | Religion und Weltanschauung / Judentum / Geschichte der Juden |
Zeitschriften: | Freiburger Diözesan-Archiv / 120.2000 |
Lizenz (Deutsch): | Creative Commons - CC BY - Namensnennung 4.0 International |