Mittelalterliche liturgische Zeugnisse aus Villingen
- Wie in vielen Archiven blieben auch in Villingen die als Einbände benutzten Pergamentfragmente ohne Bedeutung. Sie waren uninteressant und wurden erst in den neuesten Forschungen dem Dornröschenschlaf entrissen. Die ehemaligen, meist liturgischen Codices wurden nicht mehr gebraucht, sie wurden aufgelöst und als Einbände z.B. städtischer Archivalien benutzt. Das wertvolle Pergament war ein stabiler Schutz für die darin aufbewahrten Dokumente. Dadurch wurde eine große Anzahl liturgischer Bücher früherer Jahrhunderte zerstört. Die in den Fragmenten eingebundenen Archivalien haben meist nur lokalgeschichtliche Bedeutung, während der Inhalt der Fragmente in vielen Fällen von überregionalem, wenn nicht internationalem Interesse ist. Durch diese „Zweitverwendung” konnten sie als „Überbleibsel” mittelalterlichen Kulturgutes erkannt, erforscht und letztendlich gerettet werden.