Über das Verschwinden eines Kulturdenkmals
- Seit vielen Jahrhunderten führte ein Feldweg von der Stadt Eppingen über die Ölmühle zur 1334 zum ersten Mal erwähnten Raußmühle. Zeitzeugen, die diesen Weg vor einem halben Jahrhundert noch gegangen sind, erzählen schwärmerisch von der Schönheit dieser Strecke. Links des alten Mühlkanals führte ein Weg mit seinen vielen Schlaglöchern, in denen sich Goldbauchunken tummelten, vorbei an artenreichen Feuchtwiesen über die zwei alten Mühlen hinaus nach Mühlbach, Sulzfeld und zum sagenumwobenen Brunnenhäusle (beim heutigen Modellflugplatz). Der Kanal war von zahlreichen knorrigen alten Weidenbäumen gesäumt, die im Dämmerlicht wie gespenstische Figuren aussahen. Unsere Vorfahren sahen darin Dämonen- und Hexengestalten, die sie mieden oder denen sie Opfer brachten. Dazwischen leuchteten weiße und rosa Wildrosen, deren Früchte im Winter den Vögeln als Nahrung dienten. Viele Eppinger Bauern sind diesen Weg immer wieder gegangen oder mit den Pferdegespannen gefahren, um ihr Korn in den zwei abgelegenen Mühlen mahlen zu lassen.
Verfasserangaben: | Frank DählingGND |
---|---|
DOI: | https://doi.org/10.57962/regionalia-18579 |
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch): | Eppingen – rund um den Ottilienberg |
Dokumentart: | Wissenschaftlicher Artikel |
Sprache: | Deutsch |
Jahr der Erstveröffentlichung: | 2010 |
GND-Schlagwort: | Eppingen; Kulturdenkmal; Brücke |
Jahrgang: | 9 |
Erste Seite: | 200 |
Letzte Seite: | 202 |
DDC-Sachgruppen: | 700 Künste und Unterhaltung / 720 Architektur / 720 Architektur |
Systematik der Landesbibliographie: | Sprache, Literatur, Kunst und Kultur / Denkmalpflege / Kulturdenkmalpflege |
Zeitschriften: | Eppingen - rund um den Ottilienberg / 9.2010 |
Lizenz (Deutsch): | Creative Commons - CC BY - Namensnennung 4.0 International |