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Im Jahr 1929 beschloss der Militär- und Kriegerverein Tannheim, bei der Gemeinde den Antrag auf Finanzierung eines Kriegerdenkmals zu stellen. Der Bürgerausschuss genehmigte am 19. Januar 1929 einstimmig Gelder aus den
laufenden Wirtschaftsmitteln. „Da sich jedoch die finanzielle Lage der Gemeinde infolge schlechten Erlöses aus Holz verschärft hat(te)”, wurde diese Möglichkeit ausgeschossen.
Im 19. Jahrhundert entstanden quer durch den Kraichgau ganze Gruppen von Bauwerken,
die moderne Anforderungen erfüllen und zugleich zur Identität ihres Ortes, der Region und
des Landes Baden beitragen sollten. An ausgewählten Beispielen, insbesondere Kirchenbauten,
lassen sich dabei zwei unterschiedliche Wege, aber auch »Verwandtschaftsbeziehungen«
untereinander erkennen, was diesen Baudenkmalen einen festen Platz in der überregionalen
Kulturgeschichte zuweist. Der Artikel stellt hierfür einige der aussagekräftigsten Objekte vor
und lädt zu eigenen Entdeckungen ein.
Berufswechsler
(2019)
Die mittelalterlichen Kloster- und Domschulen haben für den Nachwuchs an Lehrern und Sängern selbst gesorgt. Als das Schulwesen aus dem Bereich der Kirche heraustrat und städtische
Schulen gegründet wurden, musste das Lehrpersonal anderweitig rekrutiert werden. Wo und wie,
ist weitgehend unbekannt. Frühe Spuren führen zur mittelhochdeutschen Lyrik. Ihnen wird im
Folgenden nachgegangen.
Glückliche Zukunft
(2019)
Alte Friedhöfe sind in vielfacher Hinsicht ein wertvolles Natur- und Kulturerbe. Da ist einmal die ihnen zugewachsene Eigenschaft als ‚grüne Lunge‘ innerhalb verdichteter Bebauung, besonders in Großstädten. Zugleich handelt es sich auch bei aufgelassenen Begräbnisstätten um sakrale, sogar geweihte Orte, die, wie der Name sagt, von ihrer profanen Umgebung durch Einfriedung abgegrenzt sind oder waren. Dies bedeutet für die heutige Benutzung als Freizeitgelände manche Einschränkung, wofür das Bewusstsein bzw. Verständnis einer säkularisierten Gesellschaft nicht immer gegeben ist. Sodann fesseln neben verbliebenen Sakralbauten vor allem die historischen Grabdenkmäler die Aufmerksamkeit der Besucher. Weil die Grabpoesie der Inschriften sowie das ikonografische Programm auf heutigen Friedhöfen nicht mehr in diesem Umfang anzutreffen ist, ist manches Wissen um die Aussage solcher Zeugnisse verlorengegangen. Deren Entschlüsselung ist
jedoch eine lohnende Aufgabe, wie im Folgenden an einem Beispiel gezeigt werden soll. Für Vorlagen bekannter Künstler liegen diese oft internationalen Einflüsse offen zu Tage; die Verbreitung erfolgte meist über grafische oder plastische Nachbildungen. Beides trifft für das bekannteste Grab auf dem Freiburger Alten Friedhof, Caroline Christine Walter, das „ruhende Mädchen“, zu. Hier diente das Königin-Luise-Denkmal von Christian Daniel Rauch im Mausoleum des Charlottenburger Schlossparks als Vorlage. Bemerkenswert ist stets, was spätere Künstler an Details ergänzt oder weggelassen haben: Walter z.B. hält zusätzlich ein aufgeschlagenes Buch mit Versen des Dichters Ernst von Feuchtersleben in der Hand. Das Medaillon des Grabmals Beck zitiert das Titelkupfer von Lessings Schrift „Wie die Alten den Tod
gebildet“, verzichtet jedoch auf den Leichnam, auf den der Todesjüngling ursprünglich seine Fackel herabgesenkt hatte.
Für das Medaillon des Grabmals Eschger, Mittelpunkt eines beeindruckenden schmiedeeisernen Kreuzes und Untersuchungsgegenstand dieser Abhandlung, war die Vorlage bislang nicht bekannt. Um sie und die Auswahl dieser Szene aus dem umfangreichen Bilderzyklus „Amor und Psyche“ für den Sepulkralbereich wird es im Folgenden gehen.
Neuanfang nach 1945?
(2019)
In der deutschen Nachkriegsgeschichte spielte immer wieder die Frage eine Rolle: Wie konnte es dazu kommen, dass ehemalige überzeugte Nationalsozialisten nach dem Kriegsende 1945 in Politik und Regierung bald ihre Tätigkeit in herausgehobener Position fortsetzen konnten? Zwei der bekanntesten Beispiele waren Hans Globke und Hans Filbinger. Globke, Jurist und hoher Regierungsbeamter im Dritten Reich, war unter Bundeskanzler Adenauer ein einflussreicher Politiker; bei der Entnazifizierung 1947 aufgrund unwahrer persönlicher Angaben als „unbelastet“ eingestuft, wurden seine – auch judenfeindlichen ‒ Verstrickungen in das NS-Regime erst spät, zu spät, öffentlich bekannt. Filbinger, als NSDAP-Mitglied vielfach aktiver Marinerichter im Dritten Reich, einschließlich der Verhängung von politischen Todesurteilen, war nach 1945 dann CDU-Politiker und baden-württembergischer Ministerpräsident, der erst 1978 zurücktreten musste, als seine Vergangenheit bekannt geworden war („Filbinger-Affäre“). Zwei andere Beispiele: Das „Rosenberg-Projekt“ des Bundesjustizministeriums untersuchte personelle und sachliche Kontinuitäten nach der NS-Zeit. Daran schließt sich jetzt eine institutseigene Studie „Die Bundesanwaltschaft und die NS-Zeit“ an.
Ist nicht die Kirche als Institution, einschließlich ihrer hauptamtlichen >>Diener<< also der Pfarrer, zur politischen Zurückhaltung oder zumindest zur Überparteilichkeit verpflichtet? Diese Frage ist eine eingehende Erörterung wert. Gleichwohl erschien 1996 ein Aufsatz- und Katalogband mit dem Titel: >>Protestantismus und Politik<<, in dem neun badische Pfarrer (und drei weitere Persönlichkeiten der badischen Kirchengeschichte) vorgestellt wurden, von Gottlieb Bernhard Fecht (1771-1851), gewählter Abgeordneter und liberaler Oppositioneller in der Heinz Kappes (1893-1988), religiös-sozialistischer und sozialdemokratischer Kommunalpolitiker in Karlsruhe in der Weimarer Republik. Unter den neun 1996 dargestellten Pfarrern befinden sich ebenfalls zwei der vier hier behandelten Theologen, nämlich Wilhelm Karl und Friedrich Mayer.
Was Kunst überhaupt heißt und wie sie verstanden werden kann – darüber lässt sich trefflich streiten. Und besonders Gespräche über im Dritten Reich geschaffene Kunst laufen gelegentlich ab wie vor Gericht, wo sich Kläger und Verteidiger wegen „Raubkunst“ oder „entarteter“ Kunst, wegen „Auftragskunst“ oder „Tendenzkunst“ duellieren können. Zu letzteren mag einer die Mutter-Kind-Skulptur auf der Brunnenschale am Donaueschinger Karlsgarten an der Bahnhofstraße gegenüber dem Bahnhof rechnen.
Hatte doch die Stadt Donaueschingen – und nicht das Fürstenhaus, wie es in einem Aufsatz heißt – unter dem nationalsozialistischen Bürgermeister Eberhard Sedlmeyer den durch heroisch-realistische Arbeiten für Partei und Staat
hervorgetretenen Bildhauer Emil Sutor2 damit betraut, zu Ehren des Goldhochzeitjubiläums des Fürstenpaares Maximilian Egon II. und Irma (am 19. Juni 1939) die Bronze-Figur zu schaffen.
Am 29. November 1940 erhielten die Landräte und Polizeidirektoren der entsprechenden badischen Städte, sowie der Polizeipräsident von Mannheim ein Informationsschreiben des „Generalbevollmächtigten für das jüdische Vermögen in Baden“ (abgekürzt G.J.V.) in Karlsruhe, Carl Dornes. Auslöser war die Deportation der badischen und saarpfälzischen Juden am 22. Oktober 1940 in das südfranzösische Lager Gurs. Einen Tag später hatte Gauleiter Robert Wagner in einem Erlass deren Vermögenswerte als dem Land Baden verfallen erklärt. Nun konzentrierte sich die Verwaltung und Verwertung des jüdischen Vermögens – so der Betreff im oben genannten Schreiben – auf die Sicherstellung von Kunstgegenständen in den verlassenen Wohnungen. Um zu vermeiden, dass wertvolle, d. h. museumswürdige Kunstgegenstände und Bibliotheken in öffentliche Versteigerungen gelangten, sollten solche Objekte von fachkundigem Personal der Landeskommissarbezirke Karlsruhe und Mannheim erkannt, aussortiert und gesondert gelagert werden. In Karlsruhe waren der kommissarische Leiter des Badischen Landesmuseums, Ludwig Moser, und ein zunächst namentlich nicht genannter Vertreter der Badischen Landesbibliothek für die Bewertung der Gegenstände vorgesehen. In den Städten Heidelberg, Freiburg und Konstanz
sollten ebenfalls Museumsmitarbeiter diese Aufgabe übernehmen. Für Karlsruhe wurde bestimmt, solcherart ausgesonderte Kunstgegenstände, Sammlungen und Teppiche im Badische Landesmuseum zu deponieren.
Im Juni 2017 hat die UNESCO das Biosphärengebiet Schwarzwald anerkannt und als Modellregion
für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. Damit gehört die Region zum internationalen
Netz von derzeit 669 UNESCO-Biosphärenreservaten in 120 Ländern. Ziel ist es, die abwechslungs-
und artenreiche Kulturlandschaft des Südschwarzwalds im Zusammenspiel von
Mensch und Natur zu erhalten und zu entwickeln. Die Wertschöpfung im ländlichen Raum
soll gestärkt und Zukunftsperspektiven für die künftige Generation sollen geschaffen werden.
In den ersten zwei Jahren wurden dazu bereits über 50 Projekte gestartet. Rund 1,3 Millionen
Euro an zusätzlichen Fördermitteln und Sponsorengeldern sind in die Region geflossen.
Autobiografische Texte
(2019)
100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland. Dieses Ereignis bewog uns, ein Heft der Badischen Heimat dem Thema »Frauen« zu widmen. In der Vorbereitungsphase stellten sich zu den historischen Themen Fragen nach den Lebensumständen von Frauen heute. Was verstehen Frauen, die heute in Baden wohnen, unter »Heimat« – und was macht diese aus. Wie verwurzelt sind sie, wenn sie nicht ursprünglich aus Baden stammen, sondern aus anderen Teilen Deutschlands oder anderen Ländern kommen. Was hilft in der alten oder neuen »Heimat« – der Beruf, die Familie, die Religion, die Landschaft ? Spielt der Dialekt eine Rolle? Der erste Teil des Heft es wandelt daher auf ungewohnten Wegen: Frauen aller Altersstufen von Nord- bis Südbaden berichten aus ihrem Leben. Einige Fragen zum Thema »Heimat« dienten als Leitfaden. Entstanden sind unterschiedliche Beiträge, einige Frauen haben in Interviewform geantwortet, bei anderen Texten scheinen die Fragen nur durch. Den Anfang macht die 97-jährige Hildegard Doll aus Edingen-Neckarhausen, die ihrem Enkel Dominic Egger aus ihrem Leben erzählt. Von Neckarhausen geht es weiter nach Süden, in den Kaiserstuhl, nach Freiburg, auf die Baar. Elf Frauen – elf Lebensgeschichten von Frauen in Baden.
Hansjakob bietet in seinem umfangreichen Werk zahlreiche längere oder kürzere Porträts von Frauen, denen er selbst im Leben begegnet ist oder von denen er sich berichten ließ. Das waren vorzugsweise Frauen aus dem Volk, ausgeprägte Persönlichkeiten zumeist, deren Andenken Hansjakob bewahren wollte. Allerdings ist Hansjakob ein Gegner der sogenannten Frauenemanzipation, weil er die besonderen Stärken und positiven Eigenschaften der Frauen - in denen sie vielfach die Männer weit überragen - nicht dort sieht, wo die Männer traditionell das Sagen haben.
In verschiedenem Grün leuchten die Blätter der Buchen, Eichen und Linden. Vögel zwitschern und ein Specht klopft mit seinem schnellen „Tock-tock“ an einem Baumstamm. Vom Waldrand aus kann man den Blick schweifen lassen über - jetzt im Spätsommer - abgeerntete Getreidefelder und blühende Wiesen. Der Ort strahlt Ruhe aus. Wer weiß, dass dieser Wald beim Ottenweier Hof schon vor Jahrhunderten ein spiritueller Ort war, spürt diese Ruhe umso mehr. Die Geschichte des Täuferwaldes war mit ein Grund, warum sich die Gemeinde Neuried dafür entschied, hier einen Bestattungswald einzurichten. Seinen Namen hat er von den Täufern, einer evangelischen Religionsgemeinschaft, die im Zuge der Reformation entstanden ist. Schon vor über 250 Jahren nutzten sie den Wald für Gottesdienste und Taufen. Zwei runde Sandsteintische sind heute noch Zeugnisse dieser Vergangenheit. Einer der Tische steht neben einer Senke im Boden, die sich bei Regen mit Wasser füllt. Sie könnte in jenen Zeiten den Täufern als Taufbecken gedient haben. Die Gemeinde Neuried führt den Bestattungswald innerhalb des Eigenbetriebs Forst. Revierförster Gunter Hepfer erhält beim Betrieb des Bestattungswaldes Unterstützung von der Friedhofsverwaltung der Gemeinde und von Tom Jacob, ebenfalls gelernter Förster, der derzeit eine Zusatzausbildung zum Seelsorger und Trauerredner im evangelischen Kirchenbezirk Emmendingen absolviert. Jacob hilft dem Revierförster auch bei den angebotenen monatlichen Führungen durch den Bestattungswald. Bei einer dieser Führungen erwähnte Jacob, dass er früher einmal das Glück gehabt habe, für zwei Jahre im Ottenweier Hof zu wohnen. So sei er mit der Geschichte der Täufer in Berührung gekommen und habe begonnen, nachzuforschen.
Der Beitrag behandelt die Geschichte Hockenheims nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Ernennung
zur Großen Kreisstadt im Jahr 2001. Er gibt einen Überblick, wie sich die Gemeinde
von einer nordbadischen Kleinstadt zu einer bedeutenden Großen Kreisstadt im Herzen des
Rhein-Neckar-Kreises entwickelte. Die dafür relevanten Faktoren werden erläutert. Dazu gehören
die Entwicklung der Wirtschaft , der Infrastruktur, des Wohnraums und des gesellschaftlichen Lebens in Hockenheim.
Einer Reihe von Zufällen verdankt es sich, dass am 22. Juli 2019 im Heidelberger Universitätsarchiv eine Tagung zu Emil Julius Gumbel stattfinden konnte. Denn lange Zeit galt das Verdikt des Neuhistorikers Christian Jansen aus dem Jahr 1981, Gumbel habe „seinerzeit […]
im ganzen Reich Aufsehen“ erregt und „heute ist er unverständlicherweise so gut wie vergessen.“ Zehn Jahre später konstatiert der damalige Rektor Peter Ulmer anlässlich einer akademischen Gedenkfeier zu Gumbels 100. Geburtstag, es sei „bis heute nicht […] zur Würdigung seiner Person durch die Universität gekommen“. Umso erstaunlicher ist das Wiederaufleben der Erinnerung an den bis zu seiner Vertreibung 1932 in Heidelberg lehrenden Statistiker und Pazifisten, obwohl aktuell kein Geburts- oder Todestag Anlass dazu gibt. Der Filmemacher David Ruf hatte übrigens unabhängig davon einen Dokumentarfilm über Gumbel zwischen 2017 und 2019 gedreht, während die Initiative für die Tagung selbst von Sabrina Zinke kam, der stellvertretenden Leiterin des Universitätsarchivs, die nach einem Drehtag im Universitätsarchiv David Ruf überzeugen konnte, seinen Film im Anschluss an die Gumbel-Tagung im Karlstorkino in Heidelberg zu zeigen. Über Rufs Verbindungen zu einem Münchner Ausstellungsteam kam dann zusätzlich eine Ausstellung über Gumbel ins Universitätsmuseum, die vom 16. Juli bis zum 19. Oktober gezeigt wurde. Doch – wer war Emil Julius Gumbel und warum Heidelberg?
Obwohl über einen Zeitraum von nahezu zwei Jahrhunderten nachzuzeichnen, ist die Geschichte der Erwerbungen von Abgüssen antiker Plastik durch das Haus Baden und des Fortbestandes dieser Sammlungen bislang kaum untersucht und nie zusammenhängend dargestellt worden. Auch die einzelnen Komplexe dieser Sammlungsgeschichte, die durch das Engagement des Hauses Baden wie durch einen roten Faden verbunden sind, gleichwohl aber auch für sich stehen könnten, haben zum Teil wenig Beachtung gefunden. So ist z. B. weitgehend unbekannt, dass auch Markgräfin Karoline Luise von Baden (1723–1783) in Karlsruhe eine eigene Abguss-Sammlung besaß. Und weitgehend in Vergessenheit geraten ist auch die Existenz einer Abguss-Sammlung im Mannheimer Schlossmuseum. Erweitert werden soll die Darstellung außerdem um die Anfänge der ersten Sammlung von Antikenabgüssen für die Karlsruher Zeichenakademie unter Markgraf Karl Friedrich von Baden (1728–1811).
Nach längerer Pause hat die Arbeitsgruppe Regionalbibliographie ihre jährliche
Sitzung wieder einmal in Hamburg abgehalten; eingeladen hatte die Staats- und
Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky. Gleich zu Beginn konnten die Sitzungsteilnehmer
mit Freude zur Kenntnis nehmen, dass die Virtuelle Deutsche Landesbibliographie
(VDL) nun auf der Startseite des Karlsruher Virtuellen Katalogs
(KVK) in der Rubrik „Deutschland“ ein eigenes Kästchen zum Anhaken bekommen
hat. Damit ging ein lange gehegter Wunsch der Arbeitsgruppe in Erfüllung,
für dessen Umsetzung der KIT-Bibliothek zu danken ist, die bereits im vergangenen
Jahr der Startseite der VDL ein frisches, zeitgemäßes Layout gegeben hatte.
Die VDL ist ein Beleg für die erfolgreiche Vernetzung der Landesbibliographien
und die gemeinsame Präsentation ihrer Datenbestände im Internet. Unter
einer einheitlichen Rechercheoberfläche können alle internetbasierten Landesbibliographien
gleichzeitig abgefragt werden. Damit ist die VDL insbesondere für
länderübergreifende Fragestellungen ein überaus nützliches Suchinstrument.
Die Platzierung auf der KVK-Hauptseite erhöht die Präsenz der VDL als einer wichtigen
länderübergreifenden Rechercheplattform zur Landesgeschichte und Landeskunde.
Schon in den ersten Tagen belegten die Zahlen der Nutzungsstatistik
(Anfragen, Volltitelabrufe) den Wert dieser Maßnahme. Auch für den KVK ergibt
sich dadurch ein Mehrwert, weil deutlich mehr unselbständig erschienene Literatur
in die Suche des Nutzers einbezogen werden kann, denn rund zwei Drittel
der in den Landesbibliographien nachgewiesenen Literaturstellen sind Aufsätze
und Artikel.
Neben den Berichten aus allen Bundesländern, die vollzählig in Hamburg
vertreten waren, wurden zahlreiche Einzelaspekte aus der praktischen Arbeit
behandelt.
Erste Vorbemerkung: Der Verfasser ist in den zurückliegenden Jahren immer
wieder mit der Frage nach der modernen Landesbibliographie und ihren Dienstleistungen
für die Nutzer konfrontiert worden. Zu verschiedenen Anlässen hat er
seine Thesen als Einstieg in die Diskussion vorgetragen, meist vor Bibliographen,
manchmal auch vor Bibliothekaren und anderen Informationsspezialisten oder
vor Wissenschaftlern. Im Zentrum der Überlegungen stand dabei stets das Endprodukt,
so wie es der Nutzer als Internetangebot in Form eines webbasierten
OPAC vorfindet. Herstellungsverfahren und Arbeitsabläufe standen also nicht im
Fokus der Betrachtung und spielen im Folgenden auch nur insoweit eine Rolle,
wie sie das Rechercheangebot beeinflussen.
„Wohnoase auf dem Lande“
– so oder in ähnlicher Weise lauten die Titel von Verkaufsanzeigen
auf Online-Immobilienportalen für Bauernhäuser in der Schweiz. Nicht nur hier ist eine verstärkte Zuwendung zu ruraler Architektur und ländlich-geprägten Wohnstilen zu erkennen: In diversen Wohn-Magazinen wird der Landhausstil beworben, einige widmen sich sogar ausschließlich
diesem Bereich.
Auch die Einrichtungshäuser haben das Marktpotential des „Ländlichen“ für
sich entdeckt und bieten Möbel im Vintage- oder Landhausstil an. Darüber hinaus lässt sich auch
in der sozial- und kulturwissenschaftlichen Forschung ein wachsendes Interesse am Ländlichen
feststellen und so avancierten das Land und die Ländlichkeit vom einst „totgesagten Patienten“3
zum Konjunkturprogramm. Unter dem Oberbegriff „Doing rural“ werden neben den komplexen
und weitreichenden Transformationsprozessen, die auf dem Land stattfinden, auch alltägliche
ländliche Lebenswelten und Aushandlungsprozesse betrachtet.
Ein 100 Jahre altes Aquarell, signiert mit »Greda von Erlach 1916«, wurde von mir in einer
öffentlichen Bücherecke gefunden. Im Generallandesarchiv Karlsruhe befindet sich ein Briefwechsel
der Malerin mit Großherzogin Luise von Baden. Verwandtschaftliche Beziehungen
bestanden mit den Familien Friedrich Curtius, Werner, Georg und Robert Picht und Viktor
von Weizsäcker, und Albert Schweitzer war ihrer Familie freundschaftlich verbunden. Ada
von Erlach porträtierte Schweitzer im Jahr 1905. Frau Barbara Picht, Ehefrau des Soziologen
und Romanisten Robert Picht, überließ mir Fotos aus ihrem Familienbesitz und unterstützte
meine Arbeit mit wichtigen Informationen aus erster Hand.
Die Museen in Villingen-Schwenningen gehen mit der Zeit. Nachdem schon eine App zu Erkundung des Magdalenenbergs eingerichtet worden ist, können Besucher des Franziskanermuseum ihren Rundgang nun mithilfe eines Audioguides vertiefen. Kostenlos erhält man an der Kasse ein kleines Gerät, mit oder ohne Kopfhörern, auf dem die drei Bereiche des Museums ausgewählt werden können.