Landwirtschaft
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Ettenheimer Gärten, Teil 7-9
(2015)
Die Anfänge der Kaiserstühler Winzergenossenschaften in der Krisenzeit zwischen den Weltkriegen
(2016)
Die Weinerzeugung liegt in Baden in höherem Umfang in der Hand der Winzergenossenschaften als in den anderen deutschen Weinbaugebieten. Der Durchbruch des genossenschaftlichen Prinzips vollzog sich hier in den Krisenjahren zwischen den Weltkriegen. Dies gilt in besonderer Weise für den Weinbaubereich Kaiserstuhl, wo sich in der Zwischenkriegszeit die Krisenlage in besonderer Weise zuspitzte und zugleich alle Kaiserstühler Winzergenossenschaften gegründet wurden – als Notgemeinschaften zur Selbsthilfe.
Fast vergessen und doch nie ganz – die Erinnerung an Gustav Adolph Unselt ist brüchig und kann nur noch von wenigen Zeitzeugen oder Fachleuten wach gehalten werden. Nahezu unbekannt waren seine Jugend- und Lehrjahre, die mühsam in kirchlichen und staatlichen Überlieferungen sowie in Archiven erfragt und erforscht werden mussten. Erst seine Schwetzinger Zeit als Hofgärtner ist durch eigenhändige Aufzeichnungen besser dokumentiert. Herauszustellen
sind hierbei seine Bemühungen um den Erhalt des Schlossgartens und seine Verdienste um die Züchtung ertragreicher Spargelsorten, die letztlich, und dies soll voller Dankbarkeit ausgedrückt werden, den Ruhm Schwetzingens als Spargelstadt begründeten. Und das bis zum
heutigen Tage! Wer war also Gustav Adolph Unselt? Dieser Frage soll im Folgenden nachgegangen
werden.
Eine der bedeutendsten Familien in
Eppingen im 17. und 18. Jahrhundert
waren die Gugenmus. Als Ratsherren,
Kirchenälteste, Kollektoren der geistlichen Güterverwaltung, Stadtschultheißen oder gar als Lehnsmann der
Grafen von Öttingen für das in Eppinger
Besitz befindliche Dorf Mühlbach hatten
sie über mehr als ein Jahrhundert
großen Einfluss auf die städtische Politik. Noch heute erinnern Inschriften an
einigen Gebäuden an sie. Zwar wurden
die Gugenmus in der bisherigen Literatur über Eppingen immer wieder einmal
in unterschiedlichen Zusammenhängen
erwähnt, aber bis heute gibt es noch
keine umfangreichere monographische
Abhandlung über dieses Geschlecht.
Lediglich ein kleiner Aufsatz mit genealogischem Schwerpunkt über sie ist
bisher in der von der Stadt Bretten herausgegebenen Festschrift zum 90.
Geburtstag des Heimatforschers und
Genealogen Otto Bickel1 erschienen,
und zwar deshalb in Bretten, weil man
sich dort heute noch an Johann
Stephan Gugenmus, den dort geborenen Reformer der pfälzischen Landwirtschaft, erinnert.
Der Garten der Landesherrschaft im Pfaffenbach wird zuerst
als Stadtschreibereigarten bezeichnet, später als Amtsschaffneigarten. Ein Grund für die Änderung ist nicht erkennbar. Die
Stadt- und Amtsschaffnei befand sich in einem Haus gegenüber
dem Palais Rohan. Heute ist dort die Wiegandt’sche Apotheke.
Nach dem Umzug des Justizbeamten und des Domänenverwalters in das sogen. Schloss (heute: „Palais Rohan“) verkaufte der
badische Staat das ehemalige Schaffneihaus im Jahr 1825 an
den Apotheker Joseph Leonhardt Mylius. [1]
Seither diente es
vielen Apothekern als Wohn- und Geschäftshaus.
Freiburg im Breisgau wird seit langem als ‚die Stadt des Weines‘ bezeichnet. Dies liegt sicher an der bevorzugten Lage für Weinanbau am Rande des südlichen Oberrheintales bei annähernd mediterranem Klima. Der urkundlich nachgewiesene Weinbau in den Dörfern um die Stadt reicht bis in das 8. Jahrhundert zurück. Dies geht aus Schenkungsurkunden der Reichsabtei Lorsch für Biengen bei Bad Krozingen (770) und für Betzenhausen (776) hervor. Aufzeichnungen des Klosters St. Gallen belegen Weinbau ab 716 in Ebringen und 786 in Merzhausen, Wendlingen, Haslach und Mengen, aber auch im heutigen Stadtteil Wiehre um 790. Den Weinbau in Freiburg, das 1120 das Marktrecht erhielt, belegen erstmals Urkunden des Klosters Tennenbach aus den Jahren 1220 und 1234. Offensichtlich wurde der Wein zunächst innerhalb der Stadtmauer in kleinen Rebgärten angebaut, die von Bürgern jeden Standes gepflegt und zur Weinbereitung für den eigenen Bedarf genutzt wurden. Daneben lassen sich aber schon bald kleinere und größere, eingezäunte oder ummauerte Rebanlagen außerhalb der Stadtmauern nachweisen, wie nicht zuletzt diverse Stadtansichten aus der frühen Neuzeit deutlich machen, z.B. von Gregorius Sickinger (1589, Abb. 1) und Hans Rudolf Manuel genannt Deutsch. (1549, Abb. 2).
Der Theologe, Priester und Universitätsprofessor Engelbert Krebs wurde am 4. September 1881 in Freiburg geboren. Er war ein Sohn des Bankiers Eugen Krebs und seiner Frau Jenny, geborene Komp, die seinen Vater während seiner Studienzeit in Aachen kennengelernt hatte. Neben einer großen Zahl Freiburger Verwandter gab es so auch einen niederländischen Familienzweig. In Freiburg ging Engelbert Krebs nicht nur auf das Großherzogliche Gymnasium (heute Berthold-Gymnasium), sondern er studierte hier auch Theologie. Von 1906 bis 1908 war er Kaplan in Oberkirch in der Ortenau. Danach verbrachte er von 1908 bis 1910 eine weitere Studienzeit in Rom im Campo Santo. Mit einer in dieser Zeit angefertigten Arbeit erwarb er in Freiburg zusätzlich den Doktortitel in Theologie, nachdem er bereits 1903 dort zum Dr. phil. promoviert worden war. 1911 erhielt er die venia legendi für Scholastik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und übernahm dort 1915 eine a.o. Professur für Dogmatik. 1918 erhielt Krebs den Ruf auf den ersten dogmatischen Lehrstuhl in Freiburg und wurde ordentlicher Professor.
Ein gärtnerisches Kleinod
(2018)
Die im Ottenheimer Gewann „Hundelgrün“ am südwestlichen Dorfende angelegte Streuobstwiese sowie der Lehr- und Versuchsgarten des Schwanauer Obst- und Gartenbauvereins sind nicht nur ein gärtnerisches Kleinod, sondern auch eine einzigartige Einrichtung im gesamten Ried. Denn die inmitten der Ottenheimer Schrebergartenkolonie gelegene Anlage birgt viele kleingärtnerische Schätze. Zum einen stehen auf der im Dezember 1994 angelegten Streuobstwiese rund 50 Obstbäume mit alten, anderenorts bereits längst verschwundenen Apfel- und Birnensorten. Und in dem direkt neben der Streuobstwiese angelegten Lehrgarten wird die reiche Vergangenheit der Gemüselandschaft im Ried wieder lebendig. Gemeinsam mit dem im östlichen Bereich angrenzenden Teil eines ehemaligen Altrheinschluts bildet die Gesamtanlage ein wichtiges Kleinbiotop und somit auch ein Rückzugsgebiet für diverse Tier- und Pflanzenarten.