Bergbau
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Ein historisches Jubiläum war im Jahre 1998 zu begehen: 100 Jahre ununterbrochener Bergbau in der Grube Clara war zu verzeichnen. Dieser erfolgte anfangs unter Mitwirkung, sehr bald jedoch schon in Eigenregie der Firma Sachtleben. Die Verbindung dieser Firma zum Bergbaubetrieb der Grube Clara setzte zu einem Zeitpunkt ein, als für die Leitung Hans Freiherr von Verschuer verantwortlich zeichnete.
Nur wenige Kilometer südlich von Freiburg tritt nahe Bollschweil das Tal der Möhlin aus dem Schwarzwald. Am Ende dieses Tales, wo sich die Wässer zahlreicher Quellen zwischen Hohbühl, Kaltwasser und Gießhübel an der Westseite des Schauinslandes zur Möhlin zusammenfinden, liegt St. Ulrich, ein kleines Schwarzwalddörfchen, vorwiegend geprägt
durch Wald- und Weidewirtschaft.
Mitten im heutigen Baden-Badener Rebland, in Steinbach-Umweg und südwestlich von Varnhalt, liegt das ehemalige Kohlenbergbaugebiet. Geologisch gesehen erstreckt sich das kohlehaltige Randgebirge im Süden der Badener Senke. Die Badener Senke beginnt im Süden nördlich von Neuweier und verläuft nach Norden über Baden-Baden und das Murgtal bis zur Bernbacher Verwerfung (R. Metz) oder der Linie Waldprechtsweier-Moosbronn-Bembach. Im Osten wird dieser geologisch interessante Bereich in der Flucht Baden-Baden-Geroldsau-Gernsbach- Loffenau begrenzt. Im Westen wird die Senke vom Steinbach bis zur Murg deutlich und klar durch die Schwarzwaldrandverwerfung des Rheingrabens abgegrenzt. In dieser einstmals tektonisch sehr lebendigen Region finden wir eine Vielzahl von Erd- und Gesteinsschichten, z.B.: Gneise, Grauwacken, verschiedene Granite und Porphyre, Schieferton, Konglomerate, Steinkohlen, Arkose, Fanglomerate und Buntsandsteine.
Bergbau im Durbachtal
(2001)
Die bisher bekannten Anfänge des Bergbaus in Durbach gehen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Wer jedoch die Geologie in Verbindung mit vielfachen Namens- oder Gewannbezeichnungen im Durbachtal betrachtet, muß vermuten, daß in der ehern. ,,Herrschaft Staufenberg" bereits weitaus früher Bergbau betrieben wurde. Zu nennen ist hier insbesondere die bereits 1329 zerstörte „Stollenburg", in welcher das Rittergeschlecht der „Stoll von Staufenberg" beheimatet war. Ursprung und Entstehung der Burg liegen bis heute im Dunkeln. Es ist jedoch anzunehmen, daß diese Burg zumindest annähernd zeitgleich mit der Staufenburg (Ersterwähnung 1070) entstanden ist.
Es ist eine weithin recht wenig bekannte und daher auch wenig beachtete Tatsache, daß gerade im Mittleren Schwarzwald, und ganz besonders im Kinzigtal und dessen Nebentälern, auch heute noch eine ungeheuer große Zahl an Bergbauspuren vorhanden sind. Leider werden es von Jahr zu Jahr immer weniger. Viele dieser Spuren werden oft gar nicht als solche erkannt und fallen daher der Zerstörung anheim, sei es durch land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb, sei es durch den Straßenbau oder auch durch die Siedlungstätigkeit allgemein. Im folgenden möchte ich in geraffter Form auf dieses Problem näher eingehen. Zunächst müssen wir uns fragen, welche Bedeutung diese Spuren für uns haben. In erster Linie sind sie Zeugen vergangener menschlicher Tätigkeiten, die manchmal nicht einmal durch schriftliche Quellen belegt werden können. Sie sind daher im besten Sinne als Urkunden, sog. Bodenurkunden, zu bezeichnen. Je mehr von ihnen verschwinden, desto ärmer wird unsere Kenntnis über frühere Erwerbstätigkeiten unserer Vorfahren. In zweiter Linie vervollständigen sie unser Wissen über geschichtliche Vorgänger und um unsere Heimat. Und schließlich hilft unsere Kenntnis von diesen teils uralten Spuren dazu mit, etwas sorgsamer mit Bodenurkunden insgesamt umzugehen.
Der Albbrucker Ortsteil Hechwihl oder „Hächel" wie die Einheimischen ihren Weiler im Steinbachtal zwischen Tiefenstein und Unteralpfen auch nennen, wurde schon sehr früh besiedelt. Hier auf der Anhöhe, einem markanten Bergsporn aus Buntsandstein, fanden die ersten Ansiedler den gesuchten Schutz vor allerhand Feinden. Als in der Rißeiszeit vor rund 200 000 Jahren weite Teile des Südschwarzwaldes mit Eis bedeckt waren, hat die Zunge des mächtigen Albtalgletschers neben
dem Steinbachtal besonders die tiefe Schlucht des Albtales herausgehobelt. Dabei betrug die Eisdecke über dem heutigen Hechwihl mehr als 150 Meter. Der Muschelkalkrücken (First und Hübler) zwischen Hechwihl und Etzwihl wirkte dabei wie ein Prellbock gegen die wandernden Eismassen und brachte sie hier zum Stillstand. Genauso prallte der Rhein-Aare-Gletscher aus den Alpen von Süden her gegen den Berg. Als das Klima sich mit der Zeit wieder erwärmte, begann die Eisdecke abzuschmelzen. Die Erosion durch das Eis und die abfließenden Schmelzwässer vermochten nicht den Sporn von Hechwihl abzutragen. Dafür haben sie ihn aber mit einer bis zu vier Meter dicken Sanddecke überschüttet. In den letzten Jahrtausenden wurde schlußendlich der Sand mit Fließerde aus dem Verwitterungslehm vom weiter oben anstehenden Muschelkalk zugedeckt.
Zwischen dem Alb- und Wutachtal gab es einmal eine bemerkenswerte Sandsteinindustrie. Dabei fand die Gewinnung von Mühlsteinen sogar weit über Mitteleuropa regen Absatz. Aber nirgendwo in der Umgebung von Waldshut liegt das ehemals abbauwürdige Sandsteinvorkommen so weit frei, wie das bei Unteralpfen. Denn der flachgewölbte Bergrücken zwischen Unteralpfen und dem Albtal ist von dem einst darüberliegenden Ablagerungsgestein des Erdmittelalters, durch die Erosionskräfte der Eiszeiten, bis tief in den Buntsandstein abgetragen worden. Nur noch wenige Meter Sediment blieben über der brauchbaren Sandsteinschicht liegen. Deswegen konnte man sie, im Gegensatz zu anderen Vorkommen, auch verhältnismäßig leicht abbauen. Diese sogenannte Mühlsteinbank, die schon immer von den Steinhauern so bezeichnet wurde, ist stark verkieselt und daher äußerst wetterbeständig. Mit seinem harten Korn und etwas weicherem Bindemittel war der Sandstein für viele Arten von Mahl-, Schleif- und Werksteine bestens geeignet. Das ausgebleichte Material mit einer gleichmäßigen Körnung wurde besonders für die Mühlsteinherstellung verwendet. Grobkörniger Sandstein hingegen, der vom Eisengehalt leicht braun gefärbt ist, hatte man zu Werksteinen verarbeitet.
Der Kinzigtäler Bergbau
(2001)
Seit wann in unserem Raum Bergbau betrieben wird, kann uns bis heute leider niemand sagen. Die Literatur seit der Römerzeit berichtet nicht über den Bergbau. So können wir nur die Bodenfunde befragen. Dabei müssen wir jedoch bedenken, daß viele Spuren des frühen Bergbaus längst durch später an diesen Stellen umgegangenen Tätigkeiten zerstört worden sind. Wie schnell solche Zerstörungen vor sich gehen, konnte man in den vergangenen Jahren immer wieder bemerken. So sind einige Stollenmundlöcher, die noch vor zwei Jahrzehnten offenstanden, heute nicht einmal mehr an irgendwelchen Merkmalen erkennbar. Sie sind spurlos verschwunden.
Zwischen dem späteren 9. und frühen 13. Jh. fand zwischen den Orten Wiesloch, Nußloch und Baiertal südlich von Heidelberg ein reger Abbau von silberhaltigem Bleierz statt, über den schon verschiedentlich publiziert wurde. Frühere Phasen bestehen in einer nur unsicher postulierten keltischen Periode I und dem mittlerweile gesicherten römischen Abbau (Periode II). Der sehr intensive Bergbau zwischen 1851 bis zur endgültigen Schließung 1954 hat leider fast alle untertägigen Befunde undokumentiert zerstört, so daß man bei der Beurteilung älterer Bergbauphasen auf archäologische Zeugnisse der obertägigen Verarbeitung, d.h. der Aufbereitung und Verhüttung angewiesen ist.
Zum württembergischen Amt Homberg gehörten die Städte Hornberg und Schiltach, die Dörfer Reichenbach, Gutach, Hinter-Lehengericht, Langenschiltach, Martinsweiler, Weiler und Burgberg und teilweise Kirnbach, Tennenbronn, Hardt und Peterzell.
Der frühe Bergbau wurde nur in Handarbeit mit „Schlägel und Eisen" durchgeführt. Deshalb wurde nur der unbedingt notwendige Bewegungsraum ausgehauen, weshalb viele Strecken nur in gebückter Haltung, kniend oder nur kriechend befahren werden konnten. Besondere Schwierigkeiten bereitete es, dem in die Bergwerke eindringenden Wasser Herr zu werden. Das geschah mittels hölzerner Pumpen, ,,Kunstgezeug" oder ,,Wasserkunst" genannt. Erst im 17. Jahrhundert wurde das Sprengen mit Schwarzpulver im Bergbau üblich. Aber auch dann war die Arbeit noch sehr mühevoll, schwierig und nicht ungefährlich.