Gymnasien
Filtern
Erscheinungsjahr
- 2004 (1)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (1)
Gehört zur Bibliographie
- nein (1)
Schlagworte
- Durlach (1) (entfernen)
Im November 1459 reiste Markgraf Karl I. von Baden nach Mantua in Italien zu Papst Pius II. Er war im Auftrag seines Schwagers, des Kaisers Friedrich III., unterwegs, benutzte aber die Gelegenheit dieser Reise, um auch in eigener Sache tätig zu werden. Er beantragte und erhielt die Genehmigung, in seiner Stadt Pforzheim eine Universität zu errichten und zuvor die Stadtkirchen in Pforzheim und Ettlingen in Kollegiatstifte umzuwandeln. Die Stiftskirchen wurden tatsächlich eingerichtet. In Pforzheim allein wurden dadurch 24 Personalstellen geschaffen, aus denen man die Universitätslehrer besolden konnte. Dies war eine übliche Finanzierungsmethode und wurde auch später nach der Reformation noch ähnlich gehandhabt. Der Schulrektor Johannes Sturm im evangelischen Straßburg, von dem nachher noch die Rede sein wird, war Kanonikus der Kirche St. Thomas. Der badische Markgraf hatte also zeitgemäß für seine Universität vorgesorgt, aber leider waren schon von 1462 an die eingerichteten Pfründen nicht mehr bezahlbar. Denn die militärische Niederlage bei Seckenheim gegen den Kurfürsten Friedrich von der Pfalz zog eine finanzielle Katastrophe für das kleine Land nach sich. Pforzheim hätte beinahe vor Tübingen (1477) und Wittenberg (1502) eine Universität in seinen Mauern gesehen.