230 Christentum, Christliche Theologie
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Zum 250. Geburtstag des alemannischen Dichters, Kalenderautors und Kirchenmannes Johann Peter Hebel (1760-1826) ist beabsichtigt, der Öffentlichkeit rechtzeitig zu den Feierlichkeiten im Jahre 2010 erstmals Hebels Predigten und Predigtvorbereitungen in einer wissenschaftlichen Textausgabe im Rahmen der historisch-kritischen Hebel-Edition zugänglich
zu machen. Hebels als Manuskript überlieferte Predigtvorbereitungen sind (abgesehen von wenigen Auszügen) bislang nicht ediert worden. Wer Hebels Predigten lesen will, ist noch heute auf die erste Werkausgabe angewiesen, die in den Jahren 1832-1834 in Karlsruhe erschienen ist.
900 Jahre Sankt Märgen
(2018)
Die Gemeinde Sankt Märgen beging das Gründungsjubiläum des bis 1806 am Ort bestehenden Klosters mit einer historischen Ausstellung. Das genaue Gründungsdatum ist nicht bekannt, doch es war um das Jahr 1118, dass Bruno, der Propst des Straßburger Domkapitels, im Schwarzwald ein Kloster gründete, das er der Gottesmutter Maria weihte.
In ganz Europa erfuhr die bruderschaftliche Bewegung ab dem 13., besonders
aber im 14. und 15. Jahrhundert einen Aufschwung. Straßburg stellte keinen
Sonderfall dar – die Zahl der Bruderschaften, gleich welcher Natur, wuchs stetig.
Den ersten Nachweis für eine Handwerksbruderschaft in Straßburg stellt eine
Urkunde über die Bruderschaft der Kürschnergesellen aus dem Jahr 1404 dar.
Danach sind im 15. und 16. Jahrhundert mindestens 25 weitere Handwerksbruderschaften
in der Stadt entstanden – unter ihnen die Bruderschaft der Zimmerleute.
Sie wurde am 29. November 1508 vom Stadtrat zugelassen und gründete
sich am Großen Spital, wo sie einen St. Anna-Altar in der St. Erhardskapelle bauen ließ.
Mission (Glaubensbotschaft) ist das Werk der Ausbreitung der christlichen Kirche
als des Reiches Gottes unter den Richtschriften durch die Missionare.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts gründeten zahlreiche Initiativen in ganz
Deutschland protestantische Missionsvereine. Der Arbeit der Missionare in den
Missionsgebieten widmet sich die deutsche Kolonialgeschichtsschreibung, die
sich mit dem Einfluss der Missionare auf die kolonisierten Einheimischen beschäftigt.
Dagegen sind die Tätigkeiten der protestantischen Missionsvereine in
den deutschen Heimatgemeinden und deren Wirkung auf die deutsche Bevölkerung
weitestgehend unerforscht. Der vorliegende Aufsatz stellt einen Versuch
dar, diese Lücke mit einer Regionalstudie zu Südbaden zu füllen.
Beginnen wir mit ein paar Beispielen:
– Ein katholischer Theologieprofessor (J. B. Hirscher) setzte sich mit dem Verhältnis von Kirchlichkeit und allgemeinem Christentum
auseinander und entwarf ein Programm für die Einheit der Christen, begründet auf eine neue Hinwendung zur Hl. Schrift .
– Vielerorts weihten der katholische und der evangelische Stadtpfarrer gemeinsam den neuen (simultanen) Friedhof im Ort ein. Dabei wurde von beiden Geistlichen über die Gemeinsamkeiten zwischen Katholiken und Protestanten gepredigt.
- ...
Dies sind alles authentisch bezeugte Fälle. Georg May hat viele in seiner Dissertation exakt belegt. Doch sie stammen nicht aus unserer
Zeit, sondern aus den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Erstaunlich also, was man aus der Geschichte erfahren und lernen kann.
Zu lernen ist dabei nicht nur, was gewesen ist, sondern auch, was möglich ist – oder was nicht. Der folgende Überblick skizziert nun die Entwicklung entlang dem historischen Zeitverlauf.
Einleitung
Seit Jahrhunderten feiern die Staufener Bürgerinnen und Bürger am 26. Juli – bzw. an dem darauf folgenden Sonntag – das Annafest. Seit den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts besuchen Staufener, die in anderen Orten wohnen, aus diesem Anlass oft mals ihr Heimatstädtchen. Heutzutage kommen zahlreiche Touristen und Menschen aus vielen Nachbarorten Ende Juli nach Staufen, um das bekannte Volksfest mitzufeiern.
Bildung und Erziehung auf dem Hintergrund des biblischen Menschenbildes hat eine lange Tradition, vor allem in den Klosterschulen. Vor dem Hintergrund des fehlenden Nachwuchses für die Orden und die geistlichen Gemeinschaft en stellte es eine enorme Herausforderung dar, für diese Schulen eine zukunftssichere Trägerstruktur zu finden um ihre geschätzte und anerkannte Arbeit auch in Zukunft fortführen zu können. Die aus dieser Fragestellung heraus mit Sitz in Freiburg gegründete Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg garantiert seit 25 Jahren, dass Bildung und Erziehung junger Menschen in der Tradition der Klosterschulen und diözesaner kirchlicher Schulen mit einem ablesbaren inhaltlichen Schulprofil auf dem Hintergrund
christlicher Werterziehung gesichert ist.
Zwischen Karlsruhe und Rom
(2013)
Der Kulturkampf, jene im 19. Jahrhundert verbissen geführte Auseinandersetzung um "liberale" Politik und die Trennung von Staat und Kirche, wirkt im kollektiven Bewusstsein der Katholiken bis heute nach. Angesichts der Folgen, die er für die Betroffenen, im Klerus wie im "einfachen Kirchenvolk" hatte – zahlreiche Beispiele sprechen eine deutliche Sprache –, verwundert dies nicht. Doch das Bild, das der Kulturkampf in der Rückschau bietet, ist e benso wenig einheitlich, wie es »die Katholiken« waren, sondern hängt entscheidend vom jeweiligen Blickwinkel ab. Und auch die bleibenden Folgen sind selbst aus kirchlicher Sicht keineswegs ausschließlich negativ.
Katholisches in Karlsruhe
(2015)
Am Anfang stand ein Akt der Toleranz. Schon in seinem Privilegienbrief vom 24. September 1715, im ersten Paragraphen, versprach Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach (1679–1738) allen neu Zugezogenen, »die einer der im Heiligen Römischen Reich verbreiteten Religionen angehören«, in seiner neuen Hauptstadt Karlsruhe Aufnahme und Förderung »in ihrem Handel und Wandel«. Die von dem lutherischen Landesherrn den Angehörigen anderer christlicher Bekenntnisse, Reformierten und Katholiken, aber auch jüdischen Neubürgern gewährte Religionsfreiheit hatte bekanntlich durchaus auch pragmatisch-politische Gründe, galt es doch, der neuen Stadt wie dem ganzen, stark entvölkerten Land möglichst zahlreiche neue Einwohner zuzuführen.
Auch wenn es schon lange kein eigenständiges Land Baden mehr gibt, so besteht doch weiterhin eine Evangelische
Landeskirche in Baden, deren »Sprengel« deckungsgleich mit dem Territorium des ehemaligen Großherzogtums Baden ist. Seit 1821 ist die Badische Landeskirche eine unierte Kirche, in der die unterschiedlichen lutherischen und reformierten
Traditionen der Territorien aufgingen, aus denen das Großherzogtum Baden gebildet wurde. Bis heute ist die alte Landeshauptstadt Karlsruhe Sitz der Evangelischen Landeskirche geblieben, die ihren Verwaltungssitz im Evangelischen
Oberkirchenrat in der Blumenstraße 1–7 gefunden hat.
Anlässlich des Reformationsjubiläums zeigen Badische Landesbibliothek und Evangelische Landeskirche die gemeinsame Ausstellung, die zugleich Auftaktveranstaltung der Feierlichkeiten zu diesem Thema in Karlsruhe ist. Sie illustriert anhand von Exponaten aus den reichen Beständen beider Institutionen die bedeutende Rolle des Buchdrucks bei der Verbreitung des reformatorischen Gedankenguts. Wesentliche Themen und Anliegen der Zeit von der Vorreformation bis zu den Nachwirkungen der Reformation im protestantischen und katholischen Bereich werden anschaulich aufbereitet und in ihrem jeweiligen Kontext vorgestellt.
Von 1431 bis 1806 bestand in Waldkirch ein Kollegiatstift aus sechs Kanonikern unter der Leitung von Propst, Dekan und Kustos. Die Verfassung dieser geistlichen Korporation war über Statuten geregelt, die bis 1750 regelmäßig erneuert wurden. Ihren architektonischen Ausdruck fanden diese im barocken Stiftsbezirk, der geschlossen erhalten ist. Um die Stiftskirche von
Peter Thumb scharen sich zwölf Hauptgebäude, angeführt von Propstei (Elztalmuseum) und Dekanei (heute katholisches Pfarrhaus).
Die Ausstellung »Reformation! Der Südwesten und Europa« im Zeughaus C5 der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim folgt auf die Ausstellung »Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt«. Sie soll eine Erweiterung der Päpste-Ausstellung sein
und zeigen, wie sich die Reformation wegen der Verweltlichung des Papsttums und der Kirche im Südwesten
Deutschlands ausgebreitet hat.
Im Gedenkjahr der Reformation wird der Blick auf jene Außenseiter der reformatorischen Bewegung gelenkt, die in jener Zeit als Wiedertäufer verfolgt wurden. Neben der Darstellung ihrer Lehren und Hauptvertreter in Süddeutschland und der Stellungnahmen der führenden Reformatoren wie Melanchthon und Brenz zu ihnen, wird ihre Präsenz im Kraichgau und insbesondere in Bretten dargestellt. Stand am Anfang ein hartes Urteil mit seinen Folgen, so haben sich in der Gegenwart die protestantischen Kirchen und die Täufer, heute Mennoniten genannt, einander in wesentlichen Fragen angenähert.
Im Jubiläumsjahr 500 Jahre Reformation geht die Baden-Badener Ausstellung eigene Wege. Während sonst das Geschehen des 16. Jahrhunderts, beginnend mit Luthers Thesenanschlag 1517, der Bedeutung der Reformation in unserer Zeit gegenüber gestellt wird, werden hier die 500 Jahre in einer einzelnen Stadt insgesamt in den Blick genommen. Es war eine »Reformation mit Hindernissen«, weil auf die reformatorische Bewegung eine Rekatholisierung folgte, die Markgrafschaft Baden-Baden lange rein katholisch geprägt war und erst seit 1832 eine evangelische Gemeinde in der Kurstadt existiert, die bis heute als Minderheit besteht.
Zeugnis und Zeichen
(2011)
Wie gut, dass sich gleich um die Ecke ein Steinbruch fand, in dem man die Steine brach, die man in dem stillen Waldtal unweit der Hochburg brauchte; denn dort hatte - im Jahre 1161, also vor nunmehr 850 Jahren - Abt Hesso von Frienisberg bei Bern mit zunächst zwölf Mönchen ein Kloster gegründet. Sie nannten es »Porta Coeli«, Himmelspforte, oder auch Tennenbach nach dem Bach, der zwischen den Tannen verlief.
Das Kloster St. Margarethen wurde 918 durch Herzog Burkhart I. von Schwaben und seine Frau Reginlind am Ausgang des Elztales gegründet. Im Jahre 994 gelangte das Kloster ans Reich und erhielt großzügige Privilegien. Nach diesem Zeitpunkt sind keine Schenkungen mehr
nachweisbar. Die geringen Einnahmen und die sich durch Klimaverschlechterung und Pest im 14. Jahrhundert verstärkende Not führten zu einem Niedergang des Klosters. Im Jahre 1430
starb die letzte Äbtissin. 1431 erfolgte die Umwandlung des Klosters in ein Kollegiatstift.
Das Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland verzeichnet unter dem Stichwort Überlingen die Leopold-Sophien-Bibliothek. Ihr Grundstock ist die 1832 erfolgte Stiftung des Stadtpfarrers und Dekans Franz Sales Wocheler (1778–1848). Durch sie wurde die im Jahr 1553 erstmals erwähnte reichsstädtische Ratsbibliothek mit ungefähr 10.000 Bänden aus seiner Privatbibliothek vermehrt. Wie vielerorts, war auch in der Stadt am Bodensee die Ratsbibliothek teils aus der alten Pfarrkirchenbibliothek hervorgegangen.
Domkapitelsprotokolle des 16. Jahrhunderts sind keine aufregende Lektüre. Es handelt sich um dicke Folianten mit vielen Sitzungseinträgen, in denen der Protokollant schematisch den Ablauf der Sitzungen festhielt. Im Fall der Speyerer Domkapitelsprotokolle ist das nicht anders: Gleichförmige Einträge, Wiederholung des Immergleichen, trockene Aktensprache beherrschen die Protokolle.
Umso überraschender ist der zweite Blick auf dieses Quellenmaterial, das bei sorgfältiger Analyse Einblick gibt in die frühen konfessionellen Pastoralstrategien des Speyerer Domkapitels. Wenn im Folgenden also die Speyerer Domkapitelsprotokolle auf die Formung eines konfessionellen Raumes, eines erneuerten Seelsorgekonzepts für den Dom und einer professionellen Domgeistlichkeit in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts untersucht werden, so ist dieser Beitrag
zugleich als Werbung für eine äußerst aufschlussreiche, nur auf den ersten Blick spröde Quellengattung zu verstehen.