780 Musik
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Concerto per Organo
(1968)
Casimir Schweizelsperg
(2017)
Über Caspar / Casimir Schweizelsperg gab es bislang nur sehr spärliche
Informationen. Seine Vita beginnt in der Musikgeschichte erst 1706,
als er
am Stuttgarter Hof unter Vertrag genommen wurde. Von den ersten 37
Jahren seines Lebens hatte man so gut wie gar keine Kenntnisse. Das ist auch
nicht verwunderlich, war er doch zeitlebens ganz offensichtlich darum
bemüht, sein Vorleben zu verheimlichen und seine Spuren zu verwischen.
Dazu gehörte auch, dass er seinen Vornamen bei Bedarf wechselte und
gegenüber den Taufmatrikeln der St. Nikolauskirche Rosenheim beliebig
abänderte. Die eingangs nach MGG zitierten Vornamen verwandte er erst
je nach den Orten seiner Anstellung etwa ab 1706. Nach den originalen
Taufmatrikeln wird er ›Casparus Schweizelsperger‹ genannt und in deren
Abschriften ›Kaspar Schweizelsperger‹. Neben Caspar und Casimir finden
sich folgende weitere Schreibweisen: Kaspar, Kasimir, Kasimirus, sowie
Schweizelsperger, Schweizelsperg, Schweizelsberg, Schweitzelsperg.
Inzwischen konnten durch intensive Recherchen die Jahre vor 1706 seiner
Vita weitgehend aufgeklärt werden.
Canzon 1981
(1981)
Cantiones sacrae
(2007)
Im Jahr 2007 feierte die Freiburger Albert-Ludwigs-Universität ihr 550-jähriges Jubiläum. Jubiläen bieten die Möglichkeit, den Ursprüngen des gefeierten Objekts — sei es dem Gründungsanlass und der Idee einer Institution oder den Verdiensten wichtiger Persönlichkeiten — nachzuforschen und den Erkenntnisgewinn heutigen Zeitgenossen zu übermitteln. Bei der geschichtlichen Würdigung einer der ältesten deutschen Universitäten (1457) kommen neben Gründern und Förderern Persönlichkeiten aus der Anfangszeit besonders in den Fokus wie z.B. Rektor und Professoren, aber auch das Leben der Studenten in Vorlesungen und Studentenhäusern (Bursen). Koryphäen, die im Verlauf der Geschichte den Ruhm der Universität in die Welt hinaustrugen, sei es auf dem Gebiet der Geistes- oder Naturwissenschaften, werden gewürdigt. Es werden Glanz- und Elendzeiten dargestellt und die Beziehungen der Universität zu den jeweils verantwortlichen Politikern, zu Stadt und Land sowie zu den Kirchen und zur Bevölkerung beleuchtet. Eine Berufssparte, die aus der Studienzeit an der Freiburger Universität im ersten Jahrhundert nach ihrer Gründung (16. Jahrhundert) großen Gewinn zog und später der Universität Ehre machte, war ein halbes Dutzend überregional bekannt gewordener Komponisten. Da ihnen an ihren Geburtstagen sicherlich nicht auch nur annährend so viel Aufmerksamkeit gewährt wird wie großen Komponisten an deren Gedenktagen — man denke beispielsweise im Jahr 2007 an Dietrich Buxtehude (1637- 1707) oder im Jahr 2006 an das Genie Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) —, soll hier an einst in Freiburg lebende Komponisten aus der zweiten Reihe insgesamt erinnert werden, die im sechzehnten Jahrhundert an dieser Freiburger Universität studiert haben. Dazu will diese
Zusammenstellung einen Beitrag leisten.
Badens Präsenz
(2009)
Im 57. Jahr nach der Gründung Baden-Württembergs und im 100. Jahr der Existenz des Landesvereins
Badische Heimat halten wir es für selbstverständlich, dass unsere Zeitschrift der Frage der
aktuellen Präsenz Badens nachgeht: Wo und wie ist Baden in Baden-Württemberg auch heute
(immer noch) präsent?
Die Frage nach der Präsenz Baden ist auch eine Frage der politischen Deutungskultur. Nur wenn
sich Baden in Baden-Württemberg selbstbewußt positioniert, wird es weiterhin präsent sein. Zu
dieser Präsenz gehört unserer Ansicht nach vor allem Wahrnehmbarkeit. Nur was kontinuierlich
wahrgenommen wird, existiert auch im Bewusstsein der Menschen und trägt zu ihrer Identitätsbildung
bei.
Die Redaktion der Badischen Heimat beginnt zum Jubiläum in diesem Heft eine Serie von
Beiträgen, die die Präsenz Badens an einzelnen Beispielen darzustellen versucht. Wir stellen drei
Institutionen vor, die vom Ursprung her badisch sind und ganz wesentlich auch heute noch zur
badischen Identität beitragen: Das Generallandesarchiv als Hüter der Quellen und Sachwalter der
badischen Geschichte, die Badische Landesbibliothek mit ihren Handschriften als badisches Kulturerbe
von Rang und das Badische Landesmuseum mit der Ausstellung regionaler Kultur Badens im
Dialog. An erster Stelle der Serie „Badens Präsenz“ steht natürlich das Badnerlied, das bei vielen
Anlässen gesungen, bis auf den heutigen Tag das Zugehörigkeitsgefühl zu Baden ausdrückt.
Der Badische Chorverband, das sind im Jubiläumsjahr 2012 22 regionale Chorvereinigungen mit insgesamt über 203 610 Mitgliedern (davon 67 204 aktive Sängerinnen und Sänger) in 1497 Vereinen und 2023 Chören. Als moderner Dienstleister bietet er nicht nur Beratung und finanzielle Förderung, Weiterbildung und Schulung, Hilfestellung und Organisation, sondern auch kulturelles Networking und kulturpolitische Lobbyarbeit auf Landesebene, wo der Verband sich für die gesamtgesellschaftliche Stärkung des Chorgesangs einsetzt.
Attouchements für 2 Flöten
(2008)
Alexander Moser
(2013)
Vor etwas über hundert Jahren hat der in Moskau lebende Chemiker Alexander
Moser ein Modell für eine kleine elektrische Anlage aus zwölf farbigen Glühbirnchen und zwölf Schaltern angefertigt, von der ein Modell im Moskauer Skrjabin-Museum erhalten ist. Möglicherweise wurde dieser Apparat zur Ausführung der
Lichtstimme von Alexander Skrjabins Prométhée, le poème du feu bei einer
privaten Voraufführung in Skrjabins Wohnung im Winter 1910/1911 benutzt.
Dazu erklang eine Klavierversion, die vom Komponisten selbst gespielt wurde. Es
war die einzige Lichtversion, die der Komponist selbst miterlebte, denn er nahm an
der ersten öffentlichen Aufführung mit Lichteffekten am 14. April 1915 in New
York nicht teil und starb kurz danach am 27. April 1915.
Die Biographen Skrjabins erwähnen Moser als Fotografen wichtiger Künstlerporträts, als Freund des Komponisten und als Konstrukteur des Lichtklaviers,
ohne aber Details aus dem Leben des in Moskau geborenen Sohnes von aus dem
Schwarzwald stammenden Eltern zu nennen. Erstmals werden im folgenden
wesentliche Daten aus dem Leben des Alexander Moser zusammengetragen, die
Bedeutung Mosers für den Komponisten Alexander Skrjabin und die Skrjabin-Forschung erläutert, sowie der familien- und unternehmensgeschichtliche Hintergrund der aus Unterkirnach stammenden Vorfahren Alexander Mosers erhellt.
Abel steh auf
(1999)