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Das Fest in Karlsruhe
(2015)
DAS FEST ist mit mittlerweile über 220 000 Besuchern eine der größten Open-Air-Veranstaltungen in Deutschland und findet seit 1985 jährlich Ende Juli in der Günther-Klotz-Anlage in Karlsruhe statt. Als generationenübergreifendes Sommer-Event zahlreicher Besucher aus Deutschland und angrenzender Ländern ist DAS FEST einer der überzeugendsten Imageträger der Karlsruher Region. Ein topologisches Alleinstellungsmerkmal ist der vor der Hauptbühne liegende Hügel Mount Klotz, der für eine einzigartige amphitheaterähnliche Atmosphäre sorgt. Namhafte Bands wie Seeed, Jan Delay, Deichkind, u. v. m.
äußerten sich begeistert beim Anblick des am Abend vor der Hauptbühne leuchtenden Hügels.
Die Schwierigkeiten, die sich bei einer Suche nach Hebelvertonungen stellen, beleuchten die Besonderheit der kompositorischen Rezeption. Hebel wurde fast ausschließlich von Musikern aus dem alemannischen und schwäbischen Raum vertont, beziehungsweise von Komponisten, die eine besondere Beziehung zu diesem Landstrich hatten. Es sind nur wenig bekannte Namen darunter.
Die Ettenheimer Glockengeschichte erweist sich infolge der zahlreichen Kriege und den damit verbundenen Zerstörungen (auch der Archive) als ziemlich verwickelt. Auch das Zerspringen mancher Glocken machte Neubeschaffungen oder Umgüsse erforderlich. Vieles geriet in Vergessenheit, und über die älteste Zeit ist so gut wie nichts mehr bekannt. Hilfreich sind vor allem die überlieferten Schriften des Paters Arbogast Arnold (17. Jahrh.)], zu dessen Zeit die im 30-jährigen Krieg zerstörte Pfarrkirche wieder aufgebaut wurde, und des Ettenheimer Chronisten J. C. Machleid (18. Jahrh.). Ohne auf alle Einzelheiten einzugehen, soll nachfolgend ein Überblick über die Ettenheimer Glocken und ihre Gießer gegeben werden.
Der Ettenheimer Kirchenchor („Chorsänger“) erhielt in der Zeit, um die es hier geht, von verschiedenen Seiten finanzielle
Zuwendungen und Sachleistungen in Form von Zehrkosten (Wein und Brot) zu unterschiedlichen Anlässen. Um darüber
zu berichten, war es erforderlich, alle noch vorhandenen Rechnungen durchzusehen. Wie zu erwarten, fehlen heute viele
Rechnungsjahrgänge samt Beilagen, und es bestehen vor allem bei den Bürgermeisterrechnungen große Lücken. Der Bürgermeister hatte im 18. Jahrhundert eine andere Funktion als heute und amtierte als Finanz- und Ökonomiebeamter. Jährlich wurde er von der Bürgerschaft neu gewählt, wobei eine Wiederwahl anscheinend möglich war. Die Bürgermeisterrechnung (BR) war die eigentliche Stadtrechnung und in mancherlei Hinsicht die ausführlichste. Daneben gab es noch die Steuermeisterrechnung (StmR). Der Steuermeister hatte für den Einzug der Steuer zu sorgen. Auch die Stadtschaffneirechnungen (StschR) sind für unser Thema wichtig. Dr. J.B. Ferdinand schreibt dazu, er könne bisher nicht feststellen, welche Funktionen der Stadtschaffner neben dem Bürgermeister und dem Steuermeister auszuüben hatte. Als vierte Rechnungsart sind auch die „Hospital-Rechnungen“ des Spitalschaffners zu berücksichtigen. Als letztes mussten noch die ergiebigen Kirchenrechnungen ausgewertet werden. Also stammen die folgenden Angaben aus fünf verschiedenen Rechnungsarten!
1821 fanden sich die Reformierte und die Lutherische Kirche im Großherzogtum Baden zu einer Kirchenunion zusammen. Infolge der Gleichberechtigung von Confessio Augustana, Luthers Kleinem Katechismus und Heidelberger Katechismus
spricht man von der einzigen Bekenntnisunion in Deutschland. Erst fünfzehn Jahre später, 1836, wurden ein neues Gesangbuch und eine neue Agende eingeführt; da kommen Fragen auf: Wie konnte man unter diesen Voraussetzungen Gottesdienst feiern? – Oder blieb doch alles beim Alten? – Warum kam es nicht früher zu einer einheitlichen Regelung des Gottesdienstes? – War man sich doch nicht so einig, wie es schien? – Hatten sich zwar ausgeklügelte Formulierungen gefunden – der Passus zur Abendmahlsfrage in der Unionsurkunde ist wirklich genial – und schaffte man es dann nicht, die Theorie in die Praxis umzusetzen? Noch heute kann man in der Badischen Landeskirche erleben, dass Menschen, sogar aus der Pfarrerschaft, aufgrund ihrer konfessionell geprägten Herkunft – so begründeten sie es zumindest – nicht an einem Gottesdienst teilnehmen zu können glauben! Es war ein Gottesdienst, in dem Psalmen nach Art der klassischen Psalmodie gesungen wurden. Das sei lutherisch; wer aus der reformierten Tradition komme, könne an solch einem Gottesdienst nicht teilnehmen. – Sollten die Konfessionsunterschiede nach mehr als 180 Jahren immer noch nicht überwunden sein? Sollte das
konfessionelle Erbe immer noch von einer Teilnahme am Gottesdienst abhalten? Was war, was ist das für eine unierte Kirche, fragte ich mich. Dass Mentalitäten hartnäckig sein können, ist mir bewusst. Aber: Hätte es unter solchen Voraussetzungen, wie eben im Beispiel geschildert, überhaupt zu einer Union kommen können? Oder gab es seitdem Gegenbewegungen, die sich nicht auf konfessionelle Unterschiede vor der Union, sondern auf „andere“ Einflüsse zurückführen lassen?
Laut einer Umfrage des Magazins Chrismon im Frühjahr 2003 waren unter den Top-Ten-Kirchenliedern drei von Paul Gerhardt, nämlich Du meine Seele, singe sowie Befiehl du deine Wege und Ich singe dir mit Herz und Mund.
Mit 289 Strophen ist Paul Gerhardt im Evangelischen Gesangbuch [XXII] vertreten und ist damit „Spitzenreiter“. 26 Lieder (ca. 5%) sind im Stammteil zu finden, vier zusätzlich in den Regionalteilen. Von diesen sind im Regionalteil für Baden, Elsass und Lothringen (und ebenso für die Pfalz) zwei und eine Vertonung des Ich singe dir mit Herz und Mund als Kanon enthalten. Am Oberrhein haben wir von allen Ausgaben den höchsten Anteil an Gerhardt-Liedern (insgesamt ca. 4%). Somit wird heute in Deutschland und weiteren deutschsprachigen Gebieten ca. ein Viertel des gerhardtschen Liedwerkes rezipiert.
Seit 1819 war Johann Peter Hebel (1760–1826) als erster Prälat der sich formierenden unierten Landeskirche des Großherzogtums Baden nicht nur deren Vertreter in der Ersten Kammer der Ständevertretung, sondern faktisch auch ihr ranghöchster Geistlicher. In dieser Funktion stand es in seinem Aufgabenbereich, zu Fragen des gottesdienstlichen Lebens, der Lehre und des christlichen Unterrichts Stellung zu nehmen. Dies hat er u. a. in zwei Gutachten getan, in denen er sich über die Einführung einer neuen Biblischen Geschichte und die Einführung eines neuen Gesangbuches äußerte.
In keinem Territorium des Heiligen Römischen Reiches waren Politik und Religion derart eng miteinander verknüpft wie in der Kurpfalz, und kein anderes Territorium litt bis zum Ende des Alten Reiches in ähnlichem Maße unter Konfessionskonflikten wie die Kurpfalz. Dieses Spannungsverhältnis zwischen Religion und Politik wie zwischen den verschiedenen Konfessionen prägte den Alltag der Menschen in der Region, formte auch Mentalitäten, bestimmte die Erfahrung der Lebenswirklichkeit und ihrer Auswirkungen. Ein Gradmesser der Empfindungen einer Zeit und ihrer
Reaktionen auf die Zumutungen der Gegenwart können auch Gesangbücher und Kirchenlieder sein, zumal in Krisen- und Konfliktsituationen. Gesangbuch und Kirchenlied werden damit zur historischen Quelle. Für die Fragestellung des Historikers
ist das Gesangbuch daher zunächst einmal Ausgangspunkt eines weiter gehenden Erkenntnisinteresses, so etwa beim Blick auf die konfessionellen oder politischen Verhältnisse einer Zeit und einer Region. Voraussetzungen und Auswirkungen der konfessionellen Spannungen und ihr Niederschlag bzw. ihre Transformation im Gesangbuch der Kurpfalz im Zeitalter der
Aufklärung sollen im Folgenden näher untersucht werden. Den zeitlichen Rahmen – und damit die Pole – markieren der Konflikt um die Heiliggeistkirche in Heidelberg 1718/20 und die Union der Reformierten und Lutheraner, nunmehr im Großherzogtum Baden, im Jahre 1821.
Abgesehen von kirchenmusikalischen Beiträgen im Umfeld des Hofes oder in bürgerlichen Kreisen der größeren Städte wies die kirchenmusikalische Praxis zur Zeit der Union 1821 mit Blick auf das Orgelspiel und den Gemeindegesang große Defizite auf, die auch das neue Unionsgesangbuch von 1836 nicht auffangen konnte. Das änderte sich erst, als 1880 im Zusammenhang mit der Herausgabe eines neuen Gesangbuchs (1883) ein Kirchenchorverband gegründet wurde, der nicht nur den Gemeindegesang befördern sollte, sondern eine Vielzahl von Kirchenchören überall im Lande hervorbrachte und mit geeigneter Chorliteratur versorgte. Zur gleichen Zeit entstanden auch die Posaunenchöre, die zu einem besonderen Markenzeichen der Kirchenmusik in Baden avancierten. Zur Verbesserung des Orgelspiels wurden Fortbildungsveranstaltungen organisiert, die zur Keimzelle einer Professionalisierung im Bereich der Kirchenmusik wurden. 1919 wurde mit Hermann Meinrad Poppen der erste Landeskirchenmusikdirektor in Baden bestellt, dessen Bemühungen es u. a. zu verdanken ist, dass 1931 in Heidelberg das Kirchenmusikalische Institut (heute Hochschule für Kirchenmusik) gegründet werden konnte. Seit den 1950er Jahren hatte Baden durch bekannte Vertreter des Neuen Geustlichen Liedes wie Martin Gotthard Schneider und Rolf Schweizer maßgeblichen Anteil an der Etablierung des neuen Liedguts in den Gottesdiensten der Gemeinde und im Evangelischen Gesangbuch von 1993.
Wenn man unter einem Katechismus ein Unterrichtsbuch zur Vermittlung und zur Erklärung des Glaubens versteht,
so hat das Katechismuslied die Aufgabe, die Auslegung des Katechismus zu vertiefen, „dem Ausbreiten von Gottes Wort [zu] dienen [...], das den Glauben schafft“ und „der Jugend die Grundlagen und Hauptzeugnisse des Glaubens ins Herz [zu] singen.“ Das Katechismuslied hat also im Prinzip eine außerliturgische Funktion im Bereich des Unterrichts und der Mission. Dem entsprechend war der Ort des Katechismusliedes in der lutherischen Kirche der Sonntag-Nachmittags-Gottesdienst, oft auch als „Sonntagsschule“ bezeichnet, in dem der Katechismus und seine Erklärung im Mittelpunkt standen. Damit wird ein wichtiger Unterschied zwischen Lutherischem und Heidelberger Katechismus deutlich, denn in letzterem geht es weniger um „Lehre“ als um „Bekenntnis“, oder anders ausgedrückt: Der Heidelberger ist ein Instrument, um den Glauben zu bilden und zu formen. Das Singen eines Katechismusliedes ist dann – wie bei allen Kirchenliedern – Ausdruck des Glaubens, hier freilich eines reflektierten und verinnerlichten Glaubens, der zum Bekenntnis befähigt.