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Unter Hinweis auf früher gegründete Bruderschaften der Trompeter, Pfeifer, Lautenschläger und Spielleute in den Bistümern Konstanz und Straßburg wurde 1458 in Stuttgart eine Bruderschaft zu Ehren der Gottesmutter eingerichtet und am Samstag
vor dem Sonntag Misericordias Domini von Graf Ulrich V. (mit dem Beinamen der Vielgeliebte) bestätigt. Es dürfte in der Grafschaft Württemberg die erste Ordnung für Berufsmusiker gewesen sein, die damit einen festen Platz in der Gesellschaft erhielten. Einige Bestimmungen scheinen offenbar den Sinn gehabt zu haben, den Mitgliedern das Ansehen rechtschaffener Bürger zu geben. Über die Art der Berufsausübung wird wenig gesagt, es heißt aber, »es soll keiner in der Bruderschafft Juden dienen zu Hochziten oder anderem«. Abgesehen von dem spätmittelalterlichen Antisemitismus, der sich darin zeigt, erfahren wir immerhin, dass es sich bei den Mitgliedern dieser Bruderschaft um jene Leute handelte, die bei Hochzeiten zum Tanz aufspielten. Daraus entwickelte sich im folgenden Jahrhundert ein Berufsstand, den Riemanns Musiklexikon »eine feste Institution in Städten jeder Größe seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts« nennt. Die Bezeichnung schwankte, in Württemberg sprach man auch von Stadtmusikanten, hauptsächlich aber von Stadtzinkenisten. Ein Zink oder Zinken war ein Blasinstrument aus Horn oder aus mit Leder umwickeltem Holz mit einem Trompetenmundstück und sieben Grifflöchern. Man darf allerdings die Berufsbezeichnung nicht missverstehen. Was diese Leute praktizierten, nannten sie selber »Instrumental-Musik-Kunst«. Darunter verstanden sie die Beherrschung von nicht nur einem Instrument, sondern von möglichst vielen. Einer der Marbacher Zinkenisten hinterließ 13 verschiedene Arten von Instrumenten, insgesamt 27 Stück.
Wir können davon ausgehen, dass er die meisten davon auch spielen konnte.
Unter den vielen Künsten, welcher sich die Kirche zur Verherrlichung Gottes bedient, nimmt die Musica Sacra eine Sonderstellung ein. Schon im Schlüsselerlebnis des auserwählten Volkes, der Errettung aus der Knechtschaft in Ägypten, ist von ihr die Rede: „Damals sang Mose mit den Israeliten dem Herrn dieses Lied; sie sagten: Ich singe dem Herrn ein Lied, denn er ist hoch und erhaben“ (Ex 15,1). Die Beschreibung des Gottesdienstes im Heiligen Zelt und die Psalmen bieten zahlreiche Belegstellen für den begleitenden Einsatz von Instrumenten beim Gesang zum Lobe Gottes. Die Liturgie des neuen Gottesvolkes ist ohne Musik nicht vorstellbar. „Jesus und die frühen Gemeinden verstehen sich in allererster Linie als Beter und lobsingende Gemeinde“ (Klaus Berger). Ihre missionarische Kraft schöpft die Kirche nicht zuletzt aus jenen Harmonien, die imstande sind, Herz und Sinne der Menschen zu Gott hin zu bewegen. Kirchenmusikpflege einer Gemeinde ist darum so alt wie die Gemeinde selbst. Sie beginnt in Offenburg spätestens 1182 mit der Ersterwähnung eines Geistlichen, des „Fridericus sacerdos“, in jenem Kirchenbau, der 1221 als „ecclesie in Offenburc“ wohl an der Stelle der heutigen Pfarrkirche Heilig Kreuz bezeugt ist.
Drei Wochen vor der Kirchweihe wurde am 27.9.1908 das Geläut der neuen Oststadtkirche in Offenburg zur Allerheiligsten
Dreifaltigkeit von Dekan Halbig (Bühl/Stadt) geweiht. Über die fünf Glocken schrieb der damalige Pfarrkurat August Karle in der Festschrift: „Das wegen seines musikalischen Kunstwertes geschätzte Geläute … hat die Firma Bachert in Karlsruhe geliefert. Die Kosten von 16167,92 Mark sind durch milde Gaben gedeckt worden.“
Im Jahre 2000 gab die Gemeinde Reichartshausen anlässlich ihrer 900-Jahr-Feier ein Heimatbuch heraus, in dem auch die kath. Pfarrkirche St. Cäcilia und ihre Glocken beschrieben waren. Die Inschrift einer der Glocken sollte lauten: ,,Jakob
Weiskapp Schultheis und der Ehefrau Catharina als Guthalter dieser Glocke last mich gießen durch A. F. Speck zu Heidelberg A. 1783". Danach kam in Rauenberg die Frage auf, ob denn diese Glocke nicht etwas mit der einst hier ansässigen Familie gleichen Namens zu tun habe. Und weiter: Gab es zu dieser Zeit einen Schultheiß Jakob Weisskapp in Rauenberg und auf welchem Wege konnte eine von ihm und seiner Ehefrau gestiftete Glocke nach Reichartshausen gelangen?
Ein Ortshistoriker ist natürlich immer sehr dankbar, wenn es zu einem Geschichtsthema Zeitzeugen gibt, die bereit sind, aus
vergangenen Tagen zu berichten. Bürger, Landwirt, Gemeinderat und Ortschaftsrat Wolfgang Kopp (1929 - 2017) war eine solche Person, die einverstanden war, sein Wissen an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben. Von 1965 bis 1995 war er für die Ortschaft Heiligenzell kommunalpolitisch tätig und gehörte ab dem 1. Januar 1972 dem Gemeinderat der neu gebildeten Gemeinde Friesenheim an. Wolfgang Kopp war es dann auch, der mir eines Tages ein altes Foto auf den Tisch legte und die Frage stellte, ob ich die sehr alte historische Heiligenzeller Rathausglocke kennen würde. Auf dem Foto konnte man eine kleine Glocke erkennen und einen Teil einer Umschrift ablesen: „Edel zu Strasburg“. Weiter meinte er, dass man auch die Jahreszahl 1742 ablesen könne. Eine Fotokopie des Bildes mit einer kleinen Notiz nahm ich glücklicherweise zu meinen
Geschichtsunterlagen, die dort jedoch eine längere Zeit ruhen sollte.
Discrétion
(1990)
„Das Weltjudentum ist ein Problem & zwar ein Rassenproblem“, schrieb 1945
Hans Pfitzner, ein mit Richard Strauss, Ferruccio Busoni und Franz Schreker
in den Ehrenausschuss der ersten Donaueschinger Kammermusik-Aufführungen berufener, aber erst 1939 beim Oberrheinischen Musikfest Donaueschingen mit zwei Werken (und später nicht mehr) vertretener „Antisemit und
zweifelhafte Geselle“. Mehr als betrüblich, wie der Antisemitismus noch 1958
durch die Koblenzer Gneisenau-Kaserne geisterte, wo wir Rekruten in gedankenloser Einfalt (und erst später beschämt) „Die Juden zieh’n dahin, daher / Sie
zieh’n durchs Rote Meer / Die Wellen schlagen zu / Die Welt hat Ruh!“ sangen.
Drei Miniaturen für Orgel
(1997)
Wer kennt sie nicht, die Spottstrophen auf die Schwaben oder hat schon einmal davon gehört oder gelesen? Derbe Zusatzstrophen zum Badnerlied, mit denen bei baden-württembergischen Derbys verbale Kämpfe ausgetragen
werden und deretwegen es nach dem Bericht eines Lehrers zwischen Schülern aus den beiden Landesteilen bei einem Klassenausflug auch schon einmal zu Handgreiflichkeiten gekommen ist. Baden-Württemberg feiert heuer sein fünfzigjähriges Bestehen, aber eine Landeshymne, ein gemeinsames Lied, zu dem sich alle seine Bewohner bekennen, fehlt immer noch. Nach
wie vor singen die Badener mit Gefühlsüberschwang „Das schönste Land ... ", die Württemberger betrachten das historische Sagenlied vom „reichsten Fürsten" und die Hechinger und Sigmaringer das nostalgische Zollernlied (,,Nicht weit von Württemberg und Baden") als ihr Landeslied.
Viele evangelische Kirchen Badens wirken in ihrer kargen Ausstattung ernüchternd
- anders dagegen das stattliche, von Friedrich Theodor Fischer entworfene und
1842 vollendete Gotteshaus in Hoffenheim: Vor allem durch die Farbfassung von
1992 und die dezenten Farbfenster aus der Werkstatt von Friedrich Künzler (1934)
strahlt der weitläufige Innenraum nun fast barocke Festlichkeit aus. (Abb. 1)
Die Einweihung der Kirche fand am 22. Oktober 1842 statt: ,,Eine feierliche Musik
mit Blechinstrumenten, welche die noch mangelnde Orgel ersetzen musste, empfing
den Zug bei seinem Eintritt. Als alle Räume der Kirche angefüllt waren, wurde
das ,Ja, Herr' ... angestimmt, was aber leider aus Schuld der Musik, die zu hoch intonierte,
nicht ganz gut ging." 1845 konnte die Gemeinde ein um so bedeutenderes
Instrument in Empfang nehmen: Die Orgel von Eberhard Friedrich Walcker war
technisch, äußerlich und vor allem musikalisch das Fortschrittlichste, was damals
zu haben war. Das überaus solide gebaute und klangschöne Werk lässt sich als
erfolgreicher Prototyp bezeichnen.
Unsere Tageszeitung berichtete 2012 von treuen Urlaubsgästen: Helmut und Ursula Kayan aus Redwood City in Kalifornien verbringen seit einigen Jahren regelmäßig erholsame Tage in Mönchweiler, Helmuts alter Heimat. Helmut Kayan ist 1927 in Mönchweiler geboren und hat hier in schwierigen Zeiten seine Kindheit und Jugend verbracht. Nach kurzem Kriegseinsatz in den letzten Monaten 1944/45 und amerikanischer Gefangenschaft kehrte der 19jährige unversehrt heim und fand in den erlernten Beruf als Werkzeugmacher zurück. Er gründete mit seinem Bruder in Mönchweiler eine Zulieferfirma für mechanische Bauteile. Doch die Zeiten waren schlecht. Ein drückender Schuldenberg lastete bald auf dem kleinen Unternehmen. Helmut fasste einen kühnen Entschluss: Er wollte in die USA auswandern und von dort versuchen, seinem Bruder beim Schuldenabbau zu helfen. Der abenteuerliche Plan gelang. Nach einem längeren Zeitraum waren die alten Verbindlichkeiten gelöscht.
Der Name Fürstenberg hat für viele deutlich an Glanz und Ausstrahlung verloren; seit langem galt er vor allem als Programm und Garant für Kultur auf höchstem Anspruchsniveau. Durch den Ausverkauf wertvollsten Kulturgutes ist ein ungeheurer Traditionsbruch zu beklagen, Zug um Zug wird versilbert, was in Generationen gesammelt, bewahrt und gepflegt wurde. Die Sotheby's-Auktion vom Juli 1994 in London war eine spektakuläre „Glanznummer" in diesem denkwürdigen Kulturgeschacher, etliche andere bleiben in trauriger Erinnerung. Ein wenig Hoffnung und ein bißchen Genugtuung sind geblieben. Das Land Baden-Württemberg hat bereits 1993 1050 für die Landeskultur besonders bedeutsame Handschriften aus der Fürstlich-Fürstenbergischen Hofbibliothek gekauft und 1999 seltene Musikalien mit 7532 Drucken, dazu 1110 Bände aus der Laßberg-Bücherei für die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe erworben - für insgesamt 54,3 Millionen DM. Die öffentliche Diskussion um die „Verteilung" dieses Kulturerbes war sehr erregt, viele bibliophile Kostbarkeiten aus dem alten Baden sind vor allem in der anglo-amerikanischen Welt angekommen, sicher auch mancher „antiquarische Schrott". Aber wer beurteilt dies im Detail?
Der Fanfaren- und Trommlerzug Bretten 1504 e. V. feiert heute das 5O-jährige Jubiläum seiner Nachkriegsgründung. Dies ist, gerade angesichts des äußerst regen Vereinslebens des Fanfarenzuges während dieser ganzen Zeit, zunächst einmal ein stolzes Datum, auch wenn der Fanfarenzug keineswegs der älteste Verein in unserer Stadt ist.
„Freiburg hat, was alle suchen“. Mit diesem nicht gerade zurückhaltenden Slogan machte die Stadt Freiburg vor einigen Jahren Tourismuswerbung. Ich weiß nicht, ob der Spruch noch offiziell in Gebrauch ist, aber mit seiner Anwendung auf die Freiburger Musikgeschichte gäbe es ohnehin gewisse Schwierigkeiten. Was Freiburg nämlich, anders als von dieser Werbung verheißen, nicht zu bieten hat, sind die ganz bedeutenden Ereignisse oder die ganz großen Namen in seiner Musikgeschichte. Allerdings dürften hiernach wohl auch kaum alle suchen, sondern höchstens ein paar Spezialisten — was die Glaubwürdigkeit des zitierten Werbespruchs zusätzlich in Frage stellt. Daß es in dieser ansonsten in vielerlei Hinsicht sehr begünstigten Stadt an großen Musikerpersönlichkeiten und bedeutenden Ereignissen mangelt, hat die örtliche Geschichtsschreibung schon längst dazu veranlaßt, ihr Augenmerk auf die „sekundären Bedeutsamkeitsmerkmale“ zu richten. Und hier gibt es denn doch manches Interessante zu erzählen. Zum Beispiel, daß Felix Mendelssohn Bartholdy im Jahr 1837 auf seiner Hochzeitsreise ein paar Tage in Freiburg logierte — in einem Hotel am Münsterplatz, nur ein paar Schritte von hier — und sogar ein bißchen komponiert hat.
Für Freiburg (zu) großartig?
(2012)
„Freiburg war durch Franz Philipps Wirken auf dem besten Wege, ein Mittelpunkt höchster Kunst zu werden, eine Pflegestätte der Kirchenmusik [...] wie kaum eine andere Stadt in Deutschland. Eine Entwicklung schien anzuheben, die an den Glanz Salzburgs unter seinen kunstliebenden Erzbischöfen oder an die Zeiten des großen Thomas-Kantors zu Leipzig hätte erinnern können.“ Der Verfasser dieses Leserbriefs, den die „Breisgauer Zeitung“ Ende Juni 1924 abdruckte, nimmt, so scheint es, mit seinem Lob den Mund ziemlich voll: Immerhin vergleicht er Franz Philipp, ohne die Namen zu nennen, mit Mozart und Bach. Ist das nicht ein wenig übertrieben? Vielleicht — aber es ist keineswegs außerwöhnlich, denn Philipp wurde von seinen Zeitgenossen immer wieder in einem Atemzug mit großen Namen der deutschen Musikgeschichte genannt — Brahms, Bruckner, Reger, um nur drei weitere zu nennen. Aber er wurde auch als Gegenentwurf zu modernen Entwicklungen gesehen: Franz Philipp, so heißt es in einer gut zehn Jahre später publizierten Eloge, „erbrachte auch in einer Zeit der herrschenden Atonalität, des Hindemithismus, der Honegger, Bartok usw. den Beweis, dass Tonalität und melodische Charakteristik sich nicht ausschließen.“
Es war im Sommer 1921, als Prinz Egon zu Fürstenberg Musiker der Avantgarde Europas zu sich nach Donaueschingen im Schwarzwald lud. Er stellte in seinem Schloß Zimmer für Komponisten, Ausführende und Ehrengäste bereit. Drei ausgezeichnete Musiker der damaligen Zeit sorgten als Komitee für das Programm: der Fürstlich Fürstenbergische Musikdirektor Heinrich Burkhard, der livländische Pianist und Komponist Eduard Erdmann und der Regerschüler Joseph Haas aus München. In der Kleinstadt war Staunen, bei den Kurgästen, die allsommerlich kamen, subalpine Höhenluft zu inhalieren und hinauf in den Hochschwarzwald zu wandern, Empörung. Neue Musik, nicht selten sogar anrüchiger urbaner Art, schickte sich an, in ein Refugium ländlicher Kultur einzudringen. Namen wie Alois Hába, Karl Horwitz, Philipp Jarnach, Alban Berg und die skandalumwitterten Paul Hindemiths und Ernst Kreneks waren nicht vertrauenweckend. Man mißtraute dem Fürsten und seiner musikalischen Laune. Die Zeit hat den Spöttern und Mißgünstigen nicht rechtgegeben.
Die Stadt- und Bürgerwehrmusik Villingen kann stolz auf ihre fast 200-jährige Vergangenheit sein. Aber auch darauf, dass sie ihre Geschichte fast lückenlos nachweisen kann. Dafür haben fleißige Schriftführer und Chronisten gesorgt, die alle wichtigen Vorgänge des Vereins akribisch aufgeschrieben und der Nachwelt hinterlassen haben. Zu verdanken ist dieser „Nachrichten-Schatz“ aber auch Lore Schneider, die aus einem Berg von handschriftlichen Protokollen eine übersichtliche Chronik gefertigt hat, die auf mehr als 750 DINA4-Seiten das Leben des Traditionsvereins dokumentiert. Der Geschichts- und Heimatverein hat in seinem Jahrbuch 2005 bereits diesem interessanten Thema breiten Raum eingeräumt. Hier soll ein weiteres Kapitel der Stadtmusik-Chronik vorgestellt werden. Dazu machen wir einen Sprung ins 20.Jahrhundert.
Groove im Gewölbe
(2013)
„Durch eine enge Wendeltreppe, die umwunden ist von einem Maschennetz hellgelber Stahldrähte, die ihrerseits wie vom Schnürboden einer Bühne in das eigentliche ,Scenarium' führen, tastet man sich mit behutsamen Schritten hinunter in einen tiefen Keller. Und was man dort entdeckt, ist nichts anderes als eine fröhliche Stätte einer originellen Freizeitunterhaltung, wie sie die Studenten von Bologna bis Utrecht, von Paris bis Oslo, aber auch in vielen deutschen Städten mit akademischem Klima schon seit Jahren ihr eigen nennen.“
Hans im Schnokeloch
(2001)
Mit dem Liedchen vom wählerischen „Hans im Schnokeloch" verbinde ich eine persönliche Erinnerung. Vor Jahren, als meine Tochter noch im Kindergarten- oder Grundschulalter war, habe ich es ihr - nur verschwommen etwas von seiner Herkunft aus dem Straßburger Raum wissend - gelegentlich vorgesungen, wenn sie mich mit dem einen oder andern Wunsch nach neuen Spielsachen plagte. Die Wirkung war erstaunlich: Die Kleine zog einen halbtrotzigen, halbverschmitzten Schmollmund
und gab sich für eine Weile wieder zufrieden. Daß der Spottvers bereits vor hundert Jahren auf „eigenwillige Kinder" gesungen wurde (Böhme, 1897, S. 289), wußte ich damals genauso wenig wie ich etwas von seiner packenden Entstehungs- und Wirkungsgeschichte ahnte.
Im Jahr 2021 gedenken die Stadt Donaueschingen und die Donaueschinger Musiktage der ersten „Kammermusikaufführungen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst“ im Sommer 1921. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, einen Text von Harald Kaufmann vorzustellen, der am 9. Juni 1959 im Österreichischen Rundfunk gesendet wurde und ein lebendiges Bild vermittelt von der Situation des Festivals in den 1950er Jahren. Heinrich Strobel, seit 1946 Musikredakteur des neugegründeten Südwestfunks (SWF) in Baden-Baden, war seit 1950 an den Planungen der Musiktage beteiligt, er vergab Kompositionsaufträge im Namen des SWF, und er organisierte die Teilnahme des Rundfunkorchesters, das – ebenfalls seit 1950 – von Hans Rosbaud geleitet wurde. Aus Sicht des Musikjournalisten Harald Kaufmann, der seit 1954 regelmäßig nach Donaueschingen kam, war das Festival wesentlich auch von der Förderung durch den Prinzen Maximilian Egon zu Fürstenberg geprägt, der wenige Wochen vor der Erstsendung dieses Textes verstorben war. Der österreichischer Musikforscher und Journalist Harald Kaufmann (1927–1970) studierte Philosophie und Musikwissenschaft sowie Jura an der Universität Graz, beide Studien schloss er mit dem Doktorat ab. Als Student wirkte er beim Wiederaufbau des Grazer Volksbildungswerks Urania mit und war an der Gründung des Grazer Hochschulstudios beteiligt. Seit Ende der
1940er Jahre war er Mitarbeiter der Tageszeitung Neue Zeit sowie des Österreichischen Rundfunks. Reisen führten ihn u.a. nach Florenz (1952 und 1955), wo er das Festival Maggio Musicale und den Komponisten Luigi Dallapiccola besuchte, nach Neapel, wo er 1953 mit Wieland Wagner zusammentraf, 1955 nach Dalmatien und Dubrovnik, nach Venedig, wo er 1956 die Uraufführung von Strawinskys Canticum Sacrum erlebte. Daneben besuchte er regelmäßig die Musikfestivals in Bayreuth, Salzburg und – seit 1954 – Donaueschingen. 1958 und 1961 nahm Kaufmann mit György Ligeti am Europäischen Forum Alpbach teil und leitete dort den Arbeitskreis Musik.
Wenn man unter einem Katechismus ein Unterrichtsbuch zur Vermittlung und zur Erklärung des Glaubens versteht,
so hat das Katechismuslied die Aufgabe, die Auslegung des Katechismus zu vertiefen, „dem Ausbreiten von Gottes Wort [zu] dienen [...], das den Glauben schafft“ und „der Jugend die Grundlagen und Hauptzeugnisse des Glaubens ins Herz [zu] singen.“ Das Katechismuslied hat also im Prinzip eine außerliturgische Funktion im Bereich des Unterrichts und der Mission. Dem entsprechend war der Ort des Katechismusliedes in der lutherischen Kirche der Sonntag-Nachmittags-Gottesdienst, oft auch als „Sonntagsschule“ bezeichnet, in dem der Katechismus und seine Erklärung im Mittelpunkt standen. Damit wird ein wichtiger Unterschied zwischen Lutherischem und Heidelberger Katechismus deutlich, denn in letzterem geht es weniger um „Lehre“ als um „Bekenntnis“, oder anders ausgedrückt: Der Heidelberger ist ein Instrument, um den Glauben zu bilden und zu formen. Das Singen eines Katechismusliedes ist dann – wie bei allen Kirchenliedern – Ausdruck des Glaubens, hier freilich eines reflektierten und verinnerlichten Glaubens, der zum Bekenntnis befähigt.
Mit der Musik, laut Heinrich von Kleist die »Wurzel aller übrigen Künste«, ist die Stadt Bruchsal
auf vielfältige Weise verbunden. Einerseits durch nicht wenige bekannte Komponisten und
Interpreten, die hier geboren wurden oder hier tätig sind, andererseits durch eine Vielzahl von
Vereinen, die sich schon seit vielen Generationen auf mannigfaltige Weise und teilweise auch
auf internationalem Parkett mit der Tonkunst beschäftigen. Und natürlich darf auch das rege
Konzertleben nicht vergessen werden, welches ganzjährig die unterschiedlichsten Musikstile
und Musikrichtungen auf die Bühnen der Stadt bringt. Unter der Überschrift »Hier gibt’s was
für die Ohren!« stellt Stadtarchivar Thomas Moos in einem kleinen geschichtlichen Streifzug
die »Musikstadt Bruchsal« vor.
Zur Sonderausstellung im Franziskanermuseum in Villingen-Schwenningen "Schwarzwälder Geigenbau" (16.5. bis 18.7.2004) war auch ein Beitrag über die Geigenbauer des Hochschwarzwaldes erwünscht, der die bis dahin vorliegenden Kenntnisse verwerten sollte. Wie sich nach einer Sichtung des in der Geigenmacher-Fachliteratur und in orts- und heimatgeschichtlichen Arbeiten vorhandenen Materials bald herausstellte, ließ sich damit eine auch bescheidensten Ansprüchen genügende Abhandlung zum Thema nicht zustande bringen. Zu widersprüchlich, unvollständig und oft unzutreffend waren dort die enthaltenen Aussagen. Deshalb wurden zu bereits vorhandenen eigenen neuen Belegen
und Hinweisen zur Familiengeschichte und Genealogie, hauptsächlich der Geigenmacher-Sippe Straub, umfangreiche Nachforschungen in pfarr- und anderen Archiven notwendig. Daraus ließ sich dann eine Darstellung erarbeiten in welcher die aus den Quellen nachweisbaren Erkenntnisse über Herkunft, Lebensdaten, Aufenthaltsorte und Geigenmacher-Nachweise der in diesem Zeitraum insgesamt erfassbaren dreißig Geigenmacher im Hochschwarzwaldgebiet belegt und dargestellt werden konnten.
Andreas Anton Ignaz Felner wurde am 17. August 1754 in Freiburg im Breisgau geboren. Er war der Sohn des Buchdruckers Johann Georg Felner und dessen Ehegattin Maria Catharina, geb. Haag. Als Taufpaten sind zwei hochgestellte Persönlichkeiten eingetragen: Andreas Haas, Doktor beider Rechte, Ordinarius an der Universität Freiburg, und Maria Theresia Montfort (11. Juli 1728 – ca. 1790), Tochter des Freiburger Bürgermeisters Charles-François Montfort (aus Savoyen; 1686–1769) und der Maria Magdalena Litschgi (1680–1736). Der Vater stammte aus Landshut (Bayern) und war Faktor (Werkmeister) in der Freiburger Druckerei von Franz Xaver Schaal. Felner wird schon 1750 auf Titelseiten von Publikationen als Drucker der Witwe Maria Lucia Schaal angeführt und übernahm von ihr 1752 Verlag und Druckerei. Die in Freiburg geborene Mutter Maria Catharina Clara war die Tochter eines Freiburger Bildhauers. Felners Eltern sind am 22. April 1752 im Freiburger Münster getraut worden.
Anfang Oktober 1956, also außerhalb der Musiktage, sprach im Fürstenberg-Gymnasium der Meßkircher Komponist und Musiklehrer Ludwig Fischer-Schwaner mit Tonbeispielen über Musik in der Stunde unserer Zeit, die Strömungen der zeitgenössischen Tonkunst analysierend und die „Bedeutung der
Musik für das Menschsein“ hervorhebend. Auf diese Weise vertiefte er das, was Paul Hindemith 1928 speziell für Donaueschingen, jener „Stätte ernstester und
selbstloser Arbeit“, festgestellt hatte: dass es ihre wichtigste Aufgabe sei, „weiteste Kreise unseres Volkes zur neuen Musik zu erziehen“.
Introduction für Orgel
(1999)
Schlagen wir in den musikalischen Lexika der vergangenen 250 Jahre nach, dann finden wir unter Bode nur einen Vertreter dieses Namens: Johann Joachim Christoph Bode (1730–1797), Hautboist in einem kurhannovrischen Regiment in Celle, dann Redakteur, Buchdrucker und zeitweise gemeinsam mit Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781) Buchhändler in Hamburg. Hier betätigte er sich auch als Übersetzer von Opern- und Oratorientexten. 1773 brachte er die deutsche Ausgabe von Charles Burney‘s bedeutender Schrift „Tagebuch einer musikalischen Reise“ heraus. Ab 1778 lebte er als Geschäftsführer und Gesellschafter der Witwe des dänischen Staatsministers von Bernstorff in Weimar. Geehrt mit Hofrat- und Geheimrattiteln der Höfe von Sachsen-Meiningen, Sachsen-Gotha und Hessen-Darmstadt war Bode Zeit seines Lebens mit bekannten Persönlichkeiten wie dem Reformpädagogen Johann Bernhard Basedow (1724–1790), den Dichtern Heinrich Wilhelm von Gerstenberg (1737–1823), Friedrich Gottlieb Klopstock (1724–1803) sowie Lessing befreundet und pflegte außerdem Kontakt zu den Weimarer Größen Herder, Goethe und Schiller. Als engagierter Freimaurer bekleidete er in der Hierarchie des Ordens hohe Ämter und stand den Illuminaten nahe. Neben seinen schriftstellerischen Tätigkeiten widmete er sich auch der Komposition und veröffentlichte 1754 und 1757 in Leipzig „Zärtliche und schertzhaffte Lieder mit ihren Melodijn“. So lag es auf der Hand, ihm, der sich während seiner Hamburger Zeit auch als Virtuose auf dem Violoncello und dem Fagott profiliert hatte, sämtliche unter Bode bekannten Werke zuzuschreiben, ganz gleich, ob Instrumentalwerke oder Lateinische Kirchenmusik, wobei sich die Frage stellt, welche Beweggründe der Lutheraner Johann Joachim Christoph Bode, der sich zeitlebens im lutherisch geprägten Umfeld
in Hamburg und Weimar bewegte, gehabt haben sollte, lateinische Kirchenmusik (Messen, Miserere, Motetten) zu komponieren.
Seit 1819 war Johann Peter Hebel (1760–1826) als erster Prälat der sich formierenden unierten Landeskirche des Großherzogtums Baden nicht nur deren Vertreter in der Ersten Kammer der Ständevertretung, sondern faktisch auch ihr ranghöchster Geistlicher. In dieser Funktion stand es in seinem Aufgabenbereich, zu Fragen des gottesdienstlichen Lebens, der Lehre und des christlichen Unterrichts Stellung zu nehmen. Dies hat er u. a. in zwei Gutachten getan, in denen er sich über die Einführung einer neuen Biblischen Geschichte und die Einführung eines neuen Gesangbuches äußerte.
Diese Zeilen des Liedes „Rock and Roll“ vom Album „Led Zeppelin IV“ der Band „Led Zeppelin“ aus dem Jahr 1971 stehen nicht nur für den Rückblick auf eine vergangene Zeit mit musikalischen Eigenheiten. Zwei Jahre nach Veröffentlichung dieses Albums erschien im Jahr 1973 das Nachfolgealbum „Houses of the Holy“. Zwei Tage vor dessen offizieller Veröffentlichung spielte die Gruppe um Sänger Robert Plant am 24. März 1973 in der Ortenauhalle Offenburg. Erster Song der Setlist auf dieser Tour war „Rock and Roll“ und so begrüßte die Band auch das Offenburger Publikum mit den Worten, die historisierend für die Sehnsucht einer ganzen Generation standen.
Das Sinfonieorchester Villingen-Schwenningen hat längst seinen Platz als hochklassiges, bodenständiges Orchester gefunden, das aus musizierbegeisterten Menschen besteht, die aus der Region stammen, für die Region spielen und sich ihre
Offenheit für immer neue Impulse und gemeinsame Projekte mit kreativen Kräften vor der eigenen Haustür bewahrt haben. Dies ist vor allem einem Mann zu verdanken: Jörg Iwer, der Musikalische Leiter des Orchesters, der den Klangkörper in knapp 20 Jahren zu dem geformt hat, was er heute ist. Jetzt legt er den Taktstock nieder, die Wege des Orchesters und seines langjährigen Dirigenten trennen sich Ende 2017. Die Tätigkeit von Jörg Iwer in der Doppelstadt war von einer langen Pause unterbrochen: Er war als Musikalischer Leiter von 1991 bis 2001 tätig, dann stellte er andere Tätigkeiten in den Fokus, kehrte aber 2009 wieder zurück.
Abgesehen von kirchenmusikalischen Beiträgen im Umfeld des Hofes oder in bürgerlichen Kreisen der größeren Städte wies die kirchenmusikalische Praxis zur Zeit der Union 1821 mit Blick auf das Orgelspiel und den Gemeindegesang große Defizite auf, die auch das neue Unionsgesangbuch von 1836 nicht auffangen konnte. Das änderte sich erst, als 1880 im Zusammenhang mit der Herausgabe eines neuen Gesangbuchs (1883) ein Kirchenchorverband gegründet wurde, der nicht nur den Gemeindegesang befördern sollte, sondern eine Vielzahl von Kirchenchören überall im Lande hervorbrachte und mit geeigneter Chorliteratur versorgte. Zur gleichen Zeit entstanden auch die Posaunenchöre, die zu einem besonderen Markenzeichen der Kirchenmusik in Baden avancierten. Zur Verbesserung des Orgelspiels wurden Fortbildungsveranstaltungen organisiert, die zur Keimzelle einer Professionalisierung im Bereich der Kirchenmusik wurden. 1919 wurde mit Hermann Meinrad Poppen der erste Landeskirchenmusikdirektor in Baden bestellt, dessen Bemühungen es u. a. zu verdanken ist, dass 1931 in Heidelberg das Kirchenmusikalische Institut (heute Hochschule für Kirchenmusik) gegründet werden konnte. Seit den 1950er Jahren hatte Baden durch bekannte Vertreter des Neuen Geustlichen Liedes wie Martin Gotthard Schneider und Rolf Schweizer maßgeblichen Anteil an der Etablierung des neuen Liedguts in den Gottesdiensten der Gemeinde und im Evangelischen Gesangbuch von 1993.
Klangstück
(1980)
Klänge der Unendlichkeit
(2015)
Noch dauern wird’s in späten Tagen und rühren vieler Menschen Ohr … Als Schiller mit einer Legierung aus Philosophie, Lebensweisheit und dahinfließender Lyrik seine Glocke goss, hatte dieser eherne Klangkörper schon 5000 Jahre Geschichte
geschrieben und längst seinen Platz in unseren Glockentürmen, vor allem aber im Leben und in den Herzen der Menschen gefunden. Als klangvolles, nach „wahrer Harmonie“ suchendes und von Mystik umwobenes Musikinstrument fand es Eingang in alle Weltkulturen. „Selbst herzlos, ohne Mitgefühl, begleite sie mit ihrem Schwunge des Lebens wechselvolles Spiel.“ Die Geschichte der Menschheit ist ohne die Suche nach Höherem, nach Gott, nicht vorstellbar. Bei der Suche nach
dem Sinn des Lebens, bei der Suche nach Göttlichem, ersann der menschliche Geist zahlreiche Symbole zum Verstehen, denen er dann eine Vielfalt von Aufgaben übertrug. So sollte die Glocke die geistige Verbindung zu Höherem, zu dem Unbegreiflichen, zu Gott herzustellen. Von Asien seit dem 4. bis 3. Jahrtausend v. Chr. ausgehend, dort vor allem in den unterschiedlichen Kulturräumen Chinas mit ihren Dynastien, weiter über die Kulturen am Indus, an Euphrat und Tigris in Mesopotamien über das Hochland von Armenien bis hin an die Ufer des Nil, siedelten sich die Kulturen und Religionen vor allem in den Weiten der fruchtbaren Flusstäler, Flussmündungen und Flussdeltas an. Mit und in dem neuen Kulturraum wandelten sich Gesellschaft, Religion und Glaube. Ein Kontinuum in diesem Wandel ist die Glocke. Ihre symbolische Bedeutung erhielt die Glocke von den Menschen der jeweiligen Kulturen und Religionen. Sie wählten sich die „Klangfarben“ ihrer Symbolik aus und versuchten, sie immer neu zu deuten. Nur so konnte sie mit der Vielfalt ihrer Klänge, in denen Freud und Leid mitschwingt, bis in unsere Tage die bedeutungsvollen Stationen menschlichen Lebens begleiten. Sie lädt Suchende und Gläubige seit Menschengedenken ein zum Gottesdienst, sie war aber und ist noch immer unerbittliche Begleiterin der Weltgeschichte.
Viele Fragen tun sich auf, sobald man auf diese Überschrift stößt: „Lieder badischer Liedermacher im 20. Jahrhundert“
– Welche Art von Liedern fällt unter diese Rubrik? – Wer ist Badener? Wer nicht? – Was ist ein Liedermacher? – Wer alles gehört zum 20. Jahrhundert? Welche Art Lied? – Da es sich ja hier um eine Tagung zu Gesangbuch und Kirchenlied handelt, erübrigt sich wohl meine erste Frage. Kirchenlieder sind gemeint. Gemeindelieder sind gemeint. Lieder sind gemeint, die in einem Gesangbuch stehen oder stehen könnten. Wer ist Badener? – Ob ein Mensch in Baden geboren ist oder seine Wirkungsstätte hat, ob er in Baden seinen Ruhestand verbracht hat oder gestorben ist – hier möchte ich gern großzügig sein. Ich selbst bin in Westfalen geboren und aufgewachsen, trotzdem fühle ich mich seit langem in der Kurpfalz zu Hause und bin also auch – irgendwie – Badener. Was ist ein Liedermacher? – Wer fällt Ihnen da ein? Zunächst doch wohl eher die
Sänger von Protestsongs, die mit der Gitarre auf der Kleinkunstbühne ihre Lieder vortragen. Reinhard Mey, Wolf Biermann, Hans Dieter Hüsch, Hannes Wader, Konstantin Wecker u.s.w. Obwohl „Über den Wolken“ von Reinhard Mey bei Trauungen
von Flugbegleitern sicher gut passen würde, wüsste ich nicht, dass ein Lied dieser Sänger schon im Gesangbuch gelandet wäre. Natürlich gibt es auch kirchliche Protestsongs und kirchliche Wanderbarden mit Gitarre. Bei meinen Ausführungen möchte ich mich aber beschränken auf Menschen, deren Dichtungen oder deren Weisen Eingang ins Gesangbuch gefunden haben.
Der/die Kirchendiener/in hat für das Läuten nach der bestehenden Läuteordnung zu sorgen (Nur für den Notfall, falls die Läuteknaben durch irgendwelche Umstände ausfallen). So lautet § 3 Nr. 3 der Dienstanweisung für den damaligen Kirchendiener, die der Evangelische Kirchengemeinderat in Neuenburg/Baden am 15. Juli 1966 erlassen und unterschrieben hat. Vor gut fünfzig Jahren wurde in Neuenburg also noch von Hand geläutet. Nur im Notfall, wie der maschinenschriftlich eingefügte Klammerzusatz zur formularmäßigen Dienstanweisung bemerkt, musste der Kirchendiener einspringen. Im Regelfall fiel das Handläuten den „Läuteknaben“ zu. Wer das ist, wird in der Dienstanweisung als bekannt vorausgesetzt. Der Begriff erläutert sich im Grunde von selbst: eine Gruppe junger Menschen, die den Läutedienst ehrenamtlich, vielleicht auch gegen ein Taschengeld, übernahmen. Man könnte sie als Hilfskräfte ansprechen oder von einer Läutegruppe sprechen. Heute wird das Handläuten im Kirchturm mancherorts als Event angeboten: Es ist ein beeindruckendes Erlebnis, die Glocken eigenhändig zum Schwingen und Klingen zu bringen. Auch dies ist ein besonderer Teil unseres Gottesdienstes. Das Handläuten ist in der Regel samstags um 18:00 Uhr möglich. So annonciert die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Herrenhausen-Leinhausen in Hannover per Internet ihr Mitmach-Angebot.
Die Schwierigkeiten, die sich bei einer Suche nach Hebelvertonungen stellen, beleuchten die Besonderheit der kompositorischen Rezeption. Hebel wurde fast ausschließlich von Musikern aus dem alemannischen und schwäbischen Raum vertont, beziehungsweise von Komponisten, die eine besondere Beziehung zu diesem Landstrich hatten. Es sind nur wenig bekannte Namen darunter.
Musik im Kloster Wittichen
(2020)
Das ehemalige Klarissinnenkloster Wittichen ist eine Gründung der seligen Luitgard, die um 1290 im Schenkenzeller Tal
geboren wurde. 1302 fand sie Aufnahme im Kloster der Tertiarinnen in Oberwolfach. 1324 gründete sie mit zwei Ordenschwestern das Kloster Wittichen; 1325 folgten weitere 34 Schwestern von Oberwolfach. Im Laufe der Jahrhunderte
kam das Kloster durch Schenkungen zu einem gewissen Reichtum. Auch Frauen aus gehobenen Schichten, die oft eine musikalische Ausbildung hatten, traten ein. So wird Musik auch in diesem Kloster eine Rolle gespielt haben.
Der vorliegende Beitrag wurde angeregt durch die Begegnung mit historischen Klarinetten, die um die Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut worden waren und deren Signaturen eindeutig auf die Herkunft aus Werkstätten in Freiburg im Breisgau verwiesen. Im Einzelnen handelte es sich um eine achtklappige A-Klarinette aus Buchsbaum von Max Kenner (Abb. 1 a + b) sowie um das Fragment einer B-Klarinette und eine vollständig erhaltene Bassklarinette in B, beide von Joseph Ignaz Widmann 2 (Abb. 2). Lindesay G. Langwill listet in seinem speziell für Blasinstrumente verfassten Nachschlagewerk insgesamt sechs Werkstätten allein dieser Sparte in Freiburg auf: Albrecht, E. Geinoz, Johannes Hammig, M. Kenner, Laubé und Jos. Ignaz Widmann. Wie die Recherche ergab, liegt bei E. Geinoz allerdings eine falsche lokale Zuordnung vor, denn Geinoz gehört wohl in das schweizerische Freiburg/Fribourg im Üechtland. Ebenfalls zweifelhaft ist Laubé in der angegebenen Schreibweise. Johannes Hammig wiederum arbeitete erst im 20. Jahrhundert in Freiburg und entfällt für die Untersuchung, die sich auf das 19. Jahrhundert beschränkt. Um diese spärlichen Informationen noch etwas auszuweiten, wurde hauptsächlich in den verfügbaren Adressbüchern der Stadt Freiburg nach allgemeinen Hinweisen auf Instrumentenbauer gesucht. Die Ergebnisse sind in der vorliegenden Arbeit gesammelt. Leider besteht noch ein großer Mangel an Fakten und Daten zu den einzelnen Personen bzw. Werkstätten, wie sie beispielsweise aus Schriftwechseln, Preislisten oder Werbematerialien gewonnen werden könnten. Durch die vorliegende Recherche sind immerhin relativ sichere Rahmendaten über die einzelnen Wirkungszeiträume von Instrumentenbauern verfügbar, jedenfalls soweit sie in diesen öffentlichen Quellen verzeichnet wurden. Mit dieser Arbeit soll – ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit der Darstellung – ein erster Impuls für weitere Forschungen gegeben werden. Mögen künftige Beiträge auf der Basis
weiterer Quellen zu genaueren Kenntnissen über die Freiburger Instrumentenbauer des 19. Jahrhunderts führen.
Nadeln im Heuhaufen
(2020)
Musikalien, insbesondere die für Aufführungen notwendigen Stimmen, waren in der
Vergangenheit in erster Linie Gebrauchsgegenstände, die nach ihrer praktischen Verwendung vielfach als nicht sammel- oder archivwürdig angesehen, sondern oft makuliert oder ganz vernichtet wurden. Anders verhielt es sich mit den Libretti: Sie waren
Sammelobjekte von Privatleuten, fanden aber auch Eingang in höfische Bibliotheken.
Häufig sind schon Einzelexemplare prachtvoll und aufwendig gebunden, nicht selten
aber in Sammelbänden buchbinderisch zusammengefasst.
Der Verlust von fast allen musikalischen Quellen ist für den Fall der Hofmusik in
Rastatt zu beklagen. Nach der Zerstörung Baden-Badens im Pfälzischen Erbfolgekrieg
hatte Markgraf Ludwig Wilhelm hier ein neues Schloss errichten lassen. Mit dem
Rastatter Frieden von 1715 entfaltete sich in der Folge das höfische Leben, zu dem auch
eine bedeutende Hofkapelle zählte. Rastatt blieb bis zum Aussterben der Linie im Jahre
1771 für gut ein halbes Jahrhundert Residenz der katholischen Markgrafen von Baden-Baden.
„Donaueschingen“ steht in der Geschichte der Neuen Musik für zwei Traditionen. Für die „Kammermusikaufführungen“ zwischen 1921 und 1926, die mit den Namen Heinrich Burkard und Paul Hindemith verbunden sind. Und für die Ära der „Musiktage“, die seit 1950 durch die Rundfunkredakteure Heinrich Strobel, Josef Häusler und Armin Köhler geprägt wurden. Neu war 1921 die Idee eines Spezialfestivals für Neue Musik. Im Anschluss an die sechs frühen Jahrgänge gab es verschiedene Festivals, bei denen eine immer wieder beschworene „Donaueschinger Idee“ weitergeführt werden sollte, zunächst an anderen Orten, später auch wieder in Donaueschin gen. Diese Veranstaltungen fanden in politisch unruhigen Zeiten statt und waren geprägt von der Wirtschaftskrise der Jahre 1929/1930, von der nationalsozialistischen Kulturpolitik, vom Zweiten Weltkrieg und von den orientierungslosen Nachkriegsjahren.
In der Orgelstadt Waldkirch im Breisgau sind nach wie vor mehrere Orgel-Werkstätten mit zusammen rund 25 Mitarbeitern äußerst aktiv. Sie tragen dazu bei, dass edle Klänge aus Südbaden weltweit zu hören sind. Das gilt besonders für die Meisterwerkstätte Waldkircher Orgelbau Jäger & Brommer, die am 15. Juli 1988 in die Handwerksrolle eingetragen wurde. Damals wagten Orgelbaumeister Wolfgang Brommer und Heinz Jäger, beide vorher unter anderem bei Fischer + Krämer in Endingen sowie Späth in March-Hugstetten, den Schritt in die Selbständigkeit und planten ihre ersten Projekte am Küchentisch. In den 25 Jahren sind fast 100 Kirchen- und Konzertorgeln entstanden, etwa für die Berghauser Kapelle am Schönberg oder das Zisterzienserinnenkloster Lichtenthal bei Baden-Baden. Hinzu kommen Drehorgeln für den häuslichen Gebrauch und den Jahrmarkt. Inzwischen haben die rührigen Unternehmer sich einen festen Markt in Asien erschlossen. Ihr größtes Werk mit 76 Registern steht in einem Konzertsaal in Quingdao (China).
Pater noster
(1989)
Per-sifflʹ-âge
(1993)
Quintetto B-Dur für Oboe, Violine, 2 Violen und Violoncello / Adalbert Gyrowetz ; (Arr. Mr. Rosinack) ; [Hrsg.: Hans-Heinrich Kriegel]. - [Bochum] : [Editio Fasch Favor], [2015]. - 1 Online-Ressource (1 Partitur (38 Seiten))
Basiert auf: Symphonies. Arr - Don Mus.Ms. 583 / Gyrowetz, Adalbert *1763-1850*
Edith Picht-Axenfeld wird mit dem Reinhold-Schneider Preis ausgezeichnet: zum zweiten Mal innerhalb der letzten Jahre geht dieser Preis an eine bedeutende Frau, deren Lebenswerk die Interpretation von Kunst ist. Wurde 1995 Swetlana Geier für ihre Übersetzungsarbeit aus dem Russischen geehrt, so feiern wir heute eine Dolmetscherin der Musik - und es mag erlaubt sein, zu Beginn dieser Lobrede etwas ausführlicher über die Kunst der Übersetzung nachzudenken.
Stiftungen haben in der deutschen Rechts- und
Kulturgeschichte seit Jahrhunderten eine herausragende Bedeutung. Schenkungen und Stiftungen
haben uns früheste Urkunden hinterlassen und damit einen ersten Einblick in unsere lokale Welt
des frühen Mittelalters außerhalb archäologischer
(Be)Funde ermöglicht. Stiftungen sind aber auch
frühe Ausprägungen von sozialer Daseinsfürsorge
in den sich herausbildenden mittelalterlichen
Städten.
In Villingen wirkt eine dieser frühen Stiftungen,
die das soziale Leben der Stadt über Jahrhunderte
nachhaltig geprägt hat bis in unsere heutigen Tage:
das Heilig-Geist-Spital, dessen Geschichte bis ins
frühe 13. Jahrhundert zurückreicht.
In keinem Territorium des Heiligen Römischen Reiches waren Politik und Religion derart eng miteinander verknüpft wie in der Kurpfalz, und kein anderes Territorium litt bis zum Ende des Alten Reiches in ähnlichem Maße unter Konfessionskonflikten wie die Kurpfalz. Dieses Spannungsverhältnis zwischen Religion und Politik wie zwischen den verschiedenen Konfessionen prägte den Alltag der Menschen in der Region, formte auch Mentalitäten, bestimmte die Erfahrung der Lebenswirklichkeit und ihrer Auswirkungen. Ein Gradmesser der Empfindungen einer Zeit und ihrer
Reaktionen auf die Zumutungen der Gegenwart können auch Gesangbücher und Kirchenlieder sein, zumal in Krisen- und Konfliktsituationen. Gesangbuch und Kirchenlied werden damit zur historischen Quelle. Für die Fragestellung des Historikers
ist das Gesangbuch daher zunächst einmal Ausgangspunkt eines weiter gehenden Erkenntnisinteresses, so etwa beim Blick auf die konfessionellen oder politischen Verhältnisse einer Zeit und einer Region. Voraussetzungen und Auswirkungen der konfessionellen Spannungen und ihr Niederschlag bzw. ihre Transformation im Gesangbuch der Kurpfalz im Zeitalter der
Aufklärung sollen im Folgenden näher untersucht werden. Den zeitlichen Rahmen – und damit die Pole – markieren der Konflikt um die Heiliggeistkirche in Heidelberg 1718/20 und die Union der Reformierten und Lutheraner, nunmehr im Großherzogtum Baden, im Jahre 1821.
Im November 2020 bekam ich eine E-Mail von Dr. Folckert Lüken-Isberner aus Kassel, der mir zwei PDFs mit Noten von zehn Hebelgedichten zusandte. In mir bekannter Hebelliteratur konnte ich diese Kompositionen nirgends finden. Eine große Entdeckung? Der Komponist Johann Benjamin Gross hat diese Hebelgedichte wahrscheinlich vor 1833 vertont. Er wurde am 12. September 1809 in Ostpreußen geboren. In Berlin studierte er Cello, war Musiker im Gewandhausorchester in Leipzig, wo er auch die Schumanns und Mendelssohns kennen lernte, und nach 1833 lebte er in Tartu in Estland. Dort spielte er in der Quartettkapelle. Ab 1835 war er 1. Cellist in der Hofkapelle in St. Petersburg, und er starb 1. September 1848. Wie Gross zu den Hebel-Texten kommen konnte, ist nicht geklärt. Auf dem Titelblatt steht: Seinem Freunde Herrn Professor Loreye in Rastatt gewidmet. Josef Loreye (1767–1844) war Lyceumsdirektor in Rastatt, und als Kantianer und Josefiner fühlte er sich ganz der Aufklärung verpflichtet. In diesem Sinne führte er die Schule, nicht gerade zur Freude seiner konservativen Vorgesetzten. Wie kam der Kontakt von Loreye zu Hebel? Man kann nur spekulieren. Auf jeden Fall kannte man sich.
Singet dem Herrn – aber was?
(2011)
Auf dem Papier, oder vielmehr auf dem Pergament, existiert das Erzbistum Freiburg seit nunmehr rund 190 Jahren, in der Praxis sind es gut sechs Jahre weniger. Es ist also nach kirchengeschichtlichen Maßstäben noch recht jung, ganz gleich, welches Datum man als seinen „Geburtstag“ ansieht: Die Bulle „Provida solersque“ von Papst Pius VII., mit der es kirchenrechtlich konstituiert wurde, ist auf den 16. August 1821 datiert, die Weihe und Inthronisation des ersten Erzbischofs Bernhard Boll fand am 21. Oktober 1827 statt. In der Zeit zwischen der, wenn man so will, „Zeugung“ und
der realen „Geburt“ des badisch-hohenzollerischen katholischen Landesbistums fanden langwierige und teils sehr kontroverse Verhandlungen statt, in denen grundsätzliche Festlegungen juristischer, finanzieller und personeller Natur getroffen wurden, die hier freilich allesamt nicht näher thematisiert werden können. Trotzdem – und vielleicht auch deswegen – kam auf die neue Bistumsleitung eine Fülle von Aufgaben zu. Das Erzbistum Freiburg war zunächst ein sehr heterogenes Konglomerat einzelner Teile, die sich in der wirtschaftlichen und sozialen Struktur, in ihrer Geschichte und
in den Erscheinungsformen kirchlichen Lebens und religiöser Praxis deutlich voneinander unterschieden. Den größten Anteil bilden die ehemals konstanzischen Gebiete im Süden und Osten, die entschieden geprägt waren durch die reformerischen Aktivitäten des letzten Generalvikars und Bistumsverwesers Ignaz Heinrich von Wessenberg, eines „aufgeklärten“ Theologen par excellence.
Solo für Harry Sparnaay
(1979)
Bei den Donaueschinger Musiktagen 2013 stellten die Komponistin und Klangkünstlerin Kirsten Reese und der Regisseur Enrico Stolzenburg ihre Klanginstallation Debatte im Donaueschinger Rathaus vor. Aus Ausgangsmaterial dienten
ihnen Aufnahmen menschlicher Stimmen. Mit diesen hintereinander oder gleichzeitig zu hörenden, teils historischen, teils neu hergestellten Aufnahmen entstehen
für die Hörer – so die Autoren – „plötzlich ganz verschiedene Ebenen, auf denen
man als Zuhörer andockt – an die historischen Tondokumente anders als an die
aktuellen, weil damit auch immer eine persönliche Wahrnehmung von Geschichte
oder von politischen Ereignissen verknüpft ist“. Zu hören waren unter anderem
oiriginale Tonaufnahmen der Protestaktionen auf dem Istanbuler Taksim-Platz
und die erste Ansprache des neugewählten Papstes Franz, beides aus dem Frühjahr 2013. Unter den für die Klanginstallation neu eingesprochen Texten waren
auch Auszüge aus einer Predigt Donaueschinger Stadtpfarrers Dr. Heinrich Feurstein aus dem Jahr 1942 sowie aus einer Reichstagsrede des Abgeordneten
Liebermann von Sonnenberg, der sich über des Kaisers Abwesenheit während der
Daily-Telegraph-Krise empörte. Mit Kirsten Reese sprach Friedemann Kawohl.
Susanna im Bade
(1996)
Uli Führe
(2000)
Als ich sechs oder sieben Jahre alt war, durfte ich bei meiner Patentante, der Gotte, in die Ferien. Sie wohnt in Haagen bei Lörrach direkt an der Wiese. Die Häuser dort haben lange Gärten, die sie vom Fluß trennen (manchmal führt die Wiese Hochwasser). Der Nachbarjunge spielte dort wilde Spiele. Einmal war sein Cousin zu Besuch. Die Beiden kämpften wie zwei
Ritter mit Holzschwertern. Es klackte und splitterte. Damals ahnte ich nicht, daß aus dem Ritter Cousin einmal ein Troubadour würde ... Zehn Jahre später traf ich den „Führi-Uli“ wieder. „Führe“, stellte er sich dem Publikum vor, „wie, ... und führe uns nicht in Versuchung‘“. Er hatte den Preis für das beste alemannische Lied gewonnen beim Wettbewerb „Junge Mundart“ in Freiburg 1976. Es hieß „Mängmol stand i im Wald“. Uli spielte klasse Gitarre, etwas folkig, aber mit einer Brillianz und Präzision im Ton, die vom Willen zur Perfektion zeugte. Dazu sang er mit einer warmen, klaren Stimme, die den Grat zwischen Musikinstrument und Sprechwerkzeug beständig hin und her überschritt: Einmal trug sie die Melodie, sicher schwebend, dann plötzlich brachen die Wörter durch, die zischenden, kehligen alemannischen Wörter. Wir hatten uns wiedergefunden.
1821 fanden sich die Reformierte und die Lutherische Kirche im Großherzogtum Baden zu einer Kirchenunion zusammen. Infolge der Gleichberechtigung von Confessio Augustana, Luthers Kleinem Katechismus und Heidelberger Katechismus
spricht man von der einzigen Bekenntnisunion in Deutschland. Erst fünfzehn Jahre später, 1836, wurden ein neues Gesangbuch und eine neue Agende eingeführt; da kommen Fragen auf: Wie konnte man unter diesen Voraussetzungen Gottesdienst feiern? – Oder blieb doch alles beim Alten? – Warum kam es nicht früher zu einer einheitlichen Regelung des Gottesdienstes? – War man sich doch nicht so einig, wie es schien? – Hatten sich zwar ausgeklügelte Formulierungen gefunden – der Passus zur Abendmahlsfrage in der Unionsurkunde ist wirklich genial – und schaffte man es dann nicht, die Theorie in die Praxis umzusetzen? Noch heute kann man in der Badischen Landeskirche erleben, dass Menschen, sogar aus der Pfarrerschaft, aufgrund ihrer konfessionell geprägten Herkunft – so begründeten sie es zumindest – nicht an einem Gottesdienst teilnehmen zu können glauben! Es war ein Gottesdienst, in dem Psalmen nach Art der klassischen Psalmodie gesungen wurden. Das sei lutherisch; wer aus der reformierten Tradition komme, könne an solch einem Gottesdienst nicht teilnehmen. – Sollten die Konfessionsunterschiede nach mehr als 180 Jahren immer noch nicht überwunden sein? Sollte das
konfessionelle Erbe immer noch von einer Teilnahme am Gottesdienst abhalten? Was war, was ist das für eine unierte Kirche, fragte ich mich. Dass Mentalitäten hartnäckig sein können, ist mir bewusst. Aber: Hätte es unter solchen Voraussetzungen, wie eben im Beispiel geschildert, überhaupt zu einer Union kommen können? Oder gab es seitdem Gegenbewegungen, die sich nicht auf konfessionelle Unterschiede vor der Union, sondern auf „andere“ Einflüsse zurückführen lassen?
Vocalis
(2011)
Als Casimir Schweizelsperg am 3. März 1714 seinen Dienst am markgräflichen Hof in Durlach antrat gab ihm der Markgraf Carl Wilhelm den Auftrag, eine Oper zu schreiben, an der das ganze Ensemble beteiligt werden sollte. Zwar lässt sich dieser
Wunsch nicht schriftlich belegen, aber das Ergebnis, die Oper »Lucretia«, vereint ganz deutlich Merkmale eines solchen Auftrages, wie sie so wohl in keiner anderen barocken Oper anzutreffen sind.
Geschichte der Villinger Vereine ist immer auch ein Stück Geschichte der Stadt. Das trifft in besonderem Maße auf die Stadt- und Bürgerwehrmusik Villingen zu, deren Aufgabe es ist – neben der Pflege einer lebendiger Volkskultur auf musikalischem und gesellschaftlichem Gebiet – die Stadt nach Außen hin zu repräsentieren. Der Geschichts- und Heimatverein fühlt sich dieser städtischen Einrichtung seit jeher eng verbunden. Im Jahresheft 2005 soll das in diesem Beitrag zum Ausdruck kommen, der sich mit der Historie der Stadt- und Bürgerwehrmusik beschäftigt. In langer und mühevoller Arbeit hat unser Mitglied Lore
Schneider auf mehr als 750 Din-A4-Seiten eine Chronik erstellt, die als lebendiges Zeugnis einer fast 200-jährigen Musiktradition in der Zähringerstadt angesehen werden kann.
Schalmeienklang – das assoziiert man mit kultivierter Musik der frühen Neuzeit in meist höfischer Umgebung. Tatsächlich ist die Schalmei ein Musikinstrument mit einem sehr besonderen Klang. Sie klingt ähnlich wie ein Dudelsack, sieht aber aus wie eine Holzflöte. Es handelt sich um ein Holzblasinstrument mit Doppelrohrblatt und konisch gebohrter Röhre. Der Klang ist sehr laut, scharf und vor allem in der tiefen Lage nasal. Das jedenfalls gilt für die historische Schalmei, die durchaus auch heute noch ihren Platz hat bei der Aufführung barocker Musik mit Originalinstrumenten. Allerdings hat sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine andere Art der Schalmei verbreitet, die aus Blech ist und meist mehrere Röhren hat, die alle unterschiedliche Töne erzeugen können. Der korrekte Name dieses Blasinstruments ist eigentlich „Martintrompete“. Denn sie wurde um das Jahr 1900 vom Erfinder des so genannten Martinhorns, Max. B. Martin, als Signalhorn entwickelt (s. http://www.maxbmartin.de). Nur der durchdringende Klang hat noch gewisse Ähnlichkeiten mit der hölzernen Vor-Form.
Wagnerverehrung in Mannheim
(2015)
Die Empfangsabende bei Wagner waren immer sehr schön & glanzvoll, aber
der letzte Abend vor meiner Abreise, wo ich ganz allein mit meiner Frau bei ihm war, war der schönste. [Er] wollte nicht, daß ich schon jetzt Bayreuth verlasse, schenkte mir zum Abschied eine große Photographie von sich, auf welche er schrieb: O Freund Heckel! Es war doch gut1 Mit diesen fast wehmütigen Worten kommentierte Emil Heckel seinen Abschied von Bayreuth im Jahr 1876. Fast zwei Monate hatte er in der oberfränkischen Kleinstadt zugebracht. Es war das Jahr der ersten Bayreuther Festspiele. Und selbstverständlich hatte Emil Heckel als Vorsitzender des Mannheimer Wagnervereins und Verwaltungsrat
der Bayreuther Festspiele die Premieren von Richard Wagners „Ring
des Nibelungen“ verfolgt. Zwischen dem Mannheimer Musikalienhändler und dem Komponisten hatte sich ein persönliches Band entwickelt. Von welcher Beschaffenheit dieses war, wo es in dem breiten Spektrum zwischen blind-emotionaler Verehrung und Freundschaft auf Augenhöhe anzusiedeln ist, bleibt zu klären.
Die Glocken sind in Unteralpfen alle viertel Stunde zu hören und sie sagen an, wenn eine Hochzeit ist, die HI. Messe gelesen wird oder das Endglöckchen verkündet, dass uns jemand verlassen hat. Das ist seit alten Zeiten so und wird auch für folgende Generation in dem Döflein Begleiter sein. Wann die erste Kirche, besser das erste Kirchlein in Unteralpfen gebaut wurde, ist nicht sicher zu belegen. Sicher ist jedoch, dass nach dem 30-jährigen Krieg Kirche und Pfarrhaus renoviert werden mussten. So gab es mit Sicherheit eine Vorgängerkirche, als nach den Wirren des Krieges Pfarrer Mayenberg mit dem Bau einer neuen Kirche begann. Diese Kirche wurde im Jahre 1664 fertiggestellt.
Zeiträume
(1996)
Die Geschichte des Musizierens und Tanzens während des ersten Jahrtausends weist
insbesondere in den Zeiten vor der Christianisierung beträchtliche Lücken auf. Für
viele Regionen fehlt noch jede Orientierung, die mehr erschließt als die Registrierung vereinzelter Funde von Instrumenten. Ein wegweisendes Unternehmen wie die
1993 in Besançon gezeigte und in einem Katalog umsichtig kommentierte Ausstellung „Le Carnyx et la Lyre. Archéologie musicale en Gaulle celtique et romain“
fehlt für die Gebiete rechts des Rheins. Es sei daher der Versuch vorgelegt, die ältesten Dokumente zur Geschichte des Musizierens bei den Alamannen in dieser Region
zusammenzutragen und ansatzweise auszuwerten. Anlass hierzu bietet ein im Winter 2001/2002 auf einem merowingerzeitlichen Friedhof von Trossingen (Kreis Tuttlingen) geborgenes Grab (Grab 58), in dem man eine Holzkammer mit einem Toten
fand, dem zur Rechten ein Schwert und zur Linken eine Leier beigegeben ist. Diese
um 580 zu datierende reiche Fundstelle dokumentiert die Kombination einer Waffe
mit einem Zupfinstrument als auszeichnende Attribute eines damaligen Kriegers. Da
zudem auf der Vorderseite der Leier bewaffnete Krieger in Ritzverzierung vollflächig dargestellt sind, manifestiert dieser Fund markant den Bezug beider Geräte als
klassenbezogen auszeichnende Merkmale eines höheren Sozialstatus.
Herbst 1996. Die Donaueschinger Musiktage1 begehen ihr 75-jähriges Bestehen
mit einem Festakt, Konzerten, Installationen und Performances. Denn an das innovative Ringen nach neuem Stil und Formstrenge, an die Wendung von der Orchester- zur Kammermusik, für die als Initiator und Manager Heinrich Burkard
und als Komponist Paul Hindemith standen, muss nachdrücklich erinnert werden. Die Deutsche Post feiert buchstäblich gebührend mit und gibt ein Ersttagsblatt mit Sonderstempel, eine Sonderbriefmarke und einen Postwertzeichenblock
heraus. Von der Zeitschrift „Philatelie“ wird das Produkt als dritthässlichste
Marke des Jahres mit einer „zackigen Zitrone“ ausgezeichnet.4 Auf dem Postwertzeichenblock ist Heinrich Burkards Name falsch geschrieben („Burkhard“),
ebenso übrigens wie auf der Gedenktafel der Gesellschaft der Musikfreunde im
Foyer der Donauhalle. Ohne den Autor um Erlaubnis zu fragen, kopierte die
Deutsche Post einen Ausschnitt aus der in einem Programmbuch der Musiktage
abgedruckten Skizze des Cellisten und Komponisten Michael Bach, der vor dem
Kölner Landgericht erfolgreich gegen diese Verletzung seiner Urheberrechte klagte.
Zum Beispiel Glocken
(2007)
Unter den Schätzen des Franziskanermuseums
befinden – besser gesagt: befanden – sich auch vier
Glocken. In Villingen als einer Stadt mit reicher
Glockengießertradition ist das keine Überraschung. Die Älteste, die so genannte Alphabetglocke von um 1400, ist unbestrittene Attraktion
der Dauerausstellung, weil sie dort geläutet werden
kann und mit ihrem reinen Klang beeindruckt. Die
anderen drei wurden 2006 – teils als Leih-, teils als
Rückgaben – an die Münsterpfarrei für die
Initiative ‚Glockenspiel für Villingen’ abgegeben.
Mit seinen beiden Türmen, dem 53,94 Meter hohen Nordturm und dem 52,54 Meter hohen Südturm, ist das Münster das charakteristische Wahrzeichen der alten Zähringerstadt Villingen. So wie das Gotteshaus mit seinen Türmen dem Stadtbild ein unverwechselbares Gepräge gibt, so gehört auch der Klang seiner Glocken seit Jahrhunderten ganz selbstverständlich zum Leben der Menschen. Zu jeder Viertelstunde lassen die Glocken hören, was die Uhr geschlagen hat. Zu den Gottesdiensten rufen die Glocken in verschiedenen Zusammensetzungen und an hohen Festtagen liegt der gewaltige Klang aller neun Münsterglocken wie ein Teppich über der Stadt. Die Glocken des Münsters haben, wie die aller Kirchen landauf landab, eine bewegte und wechselvolle Geschichte. Immer wieder wurden Glocken neu beschafft, ausgetauscht und ergänzt. Immer wieder raubten Kriege die Rufer von den Türmen und immer wieder beschafften die Villinger Glocken, um ihrem Münster eine würdige Stimme zu geben.
Dies Zitat stammt aus Léon Jessels »Schwarzwaldmädel«, einer Operette, die seit ihrer Uraufführung 1917 große Popularität erreichte und bis heute regelmäßig auf den Spielplänen deutscher Opern- und Operettenhäuser zu finden ist. Ihr Komponist Léon Jessel geriet hingegen in Vergessenheit und wird heute mit seiner erfolgreichsten Komposition nur noch selten in Verbindung gebracht. Dagegen denken viele Menschen bei dem Stichwort »Schwarzwaldmädel« zuerst an den berühmten
Heimatfilm von 1950 mit Sonja Ziemann und Rudolf Prack in den Hauptrollen. Dieser ging als erster Farbfilm der Nachkriegszeit in die Geschichte Deutschlands ein und war eine der erfolgreichsten deutschen Filmproduktionen.
»Händel in Karlsruhe«
(2015)
Der Barockkomponist Georg Friedrich Händel (1685–1759) war nicht nur – wie Gert Jonke schreibt – »vielleicht der erste Musiker, der sich bitten und nicht befehlen zu lassen verstanden hatte«, sondern auch ein Europäer, der in seiner Musiksprache jenseits musikalischer Nationalgrenzen italienische, englische, französische und deutsche Elemente vereint und Kompositionen
für vier Konfessionen schuf. Insofern ist die Musik eines Freigeistes im badischen Sinne in Karlsruhe sehr gut aufgehoben.
Doch wie kam die Händelsche Musik nach Karlsruhe? Karlsruhe ist nicht Geburtsort des Meisters – Karlsruhe war damals noch nicht einmal gegründet. Bekanntlich war Händel auch nie in der Barockstadt zu Gast.
Äolsharfen auf Hohenbaden
(2003)
Unzählige Reiseführer, Stadtbeschreibungen, Memoiren und Tagebücher rühmen die Stadt Baden-Baden, ihre Bäder und Kuranlagen, das Alte Schloß, den Fremersberg, Lichtental und die Wasserfälle von Geroldsau. Unter den Kurgästen und Touristen waren stets auch Poeten, Erzähler, Reiseschriftsteller, die ihre - zumeist angenehmen (von Mark Twain einmal
abgesehen) - Eindrücke und Erinnerungen festhielten. Was sie niederschrieben, ist in Anthologien gesammelt und zusammengestellt worden. Ein heute vergessener Erzähltext ist in keiner dieser Anthologien auf die Schönheiten
Baden-Badens zu finden. Er stammt aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und trägt den Titel „Schloß Hohenbaden". Es ist eine einfühlsame Prosaskizze, welche den Streifzug eines Eigenbrötlers mit seinem Hund zur hochgelegenen Ruine beschreibt, während eine Wetterfront vom Rhein her aufzieht. Er findet gerade noch Zeit, sich vor dem Regenschauer in eine Nische der Burgwand zu flüchten. Dort macht er es sich bequem und schläft ungewollt ein.
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob es keine Unterlagen gibt, denen man belastbare Hinweise oder gar Fakten über die
Entstehung und Gründung des Honauer Kirchenchors entnehmen kann. Im Pfarrarchiv gibt es weder das Protokoll einer Gründungsversammlung noch den Entwurf oder gar die Reinschrift einer Satzung, die sich die Gründungsmitglieder des Kirchenchores dereinst selbst gegeben hätten. Daher steht zu befürchten, dass das Jahr und die Umstände der Gründung des Honauer Kirchenchors für immer im Nebel der Geschichte verborgen bleiben. Ein Ergebnis, das nicht befriedigen kann.
„Bald fahr ih zue Wasser …“
(2020)
Im Besitz des Schiltacher Heimatforschers Julius Hauth (1899–1988) befand sich die Fotokopie eines handschriftlichen Blattes, überschrieben mit „Flößer-Schnadahüpfel“, über dessen Herkunft er keine Angaben hatte. Auf seiner maschinenschriftlichen Transkription vermerkte Hauth „Verfasser unbekannt“, auch zur Datierung machte er keine Angaben.
„Einzigartiger“ Silbermann
(2002)
Im Herbst 2001 tauschte erneut ein Orgelbauer
das milde Elsass mit dem rauen Schwarzwald ein,
so wie Mitte 18. Jahrhunderts schon Johann
Andreas Silbermann: Beide Biographien verweben
sich in der Zähringerstadt Villingen zu einem
außergewöhnlichen Projekt, vielleicht einem der
bedeutendsten der jüngeren Orgelbaugeschichte
überhaupt, denn der Hattmatter Gaston Kern
rekonstruiert zur Zeit die legendäre Silbermann-Orgel der Villinger Benediktinerkirche – in wenigen Monaten wird sich zeigen, ob sein Werk von
Erfolg gekrönt war, 250 Jahre nach der Fertigstellung des Originals.
Im Jahr 2020 ist das Evangelische Gesangbuch (EG) der Badischen Landeskirche seit 25 Jahren in Gebrauch – es wurde am Ersten Advent 1995 (3. Dezember 1995) in den evangelischen Gemeinden eingeführt. Der gesamte Prozess der Einführung des neuen EG innerhalb der Evangelischen Kirche Deutschlands dauerte insgesamt drei Jahre: er begann am Reformationstag 1993 mit Berlin-Brandenburg und war mit der Einführung in der württembergischen Landeskirche zum Ersten Advent 1996 beendet. 2018 kam in Baden der Ergänzungsband Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder heraus, der – ähnlich wie die Anhänge ’71 und ’77 in den 1970er Jahren als Ergänzungen zum damaligen Evangelischen Kirchengesangbuch EKG – modernes und zeitgemäßes Liedgut den Gemeinden nahebringen möchte. Im Vorfeld des 200jährigen Jubiläums der Badischen Union 2021 sollen hier die vier badischen Gesangbücher aus den Jahren 1836, 1882, 1951 und 1995 mit einem Vergleich ihrer Vorworte in den Blick genommen werden. Innerhalb der neueren badischen Kirchengeschichtsforschung spielten Untersuchungen der Gesangbücher schon immer eine wichtige Rolle. Heinrich Riehm hat in seinem 2011 erschienenen Sammelband Auf dem Weg zum Evangelischen Gesangbuch 1993 zahlreiche Aspekte der neueren badischen Gesangbuchgeschichte zusammengestellt.
Äußerlich unscheinbar – und dennoch eine Rarität! Die Rede ist von dem handschriftlichen Text eines kleinen Singspiels, das unter dem Titel „Die erklärte Einigkeit“ wenige Wochen vor der Säkularisierung der Benediktinerabtei St. Peter auf dem Schwarzwald 1806 verfasst wurde und unmittelbar die Stimmung des Konventes in den letzten Tagen vor seiner drohenden
Auflösung ausdrückt. Mit seiner Pflege der Schulkomödie stand St. Peter in einer Tradition, die in den jesuitischen und den benediktinischen Ordensgemeinschaften geschaffen wurde und dort im 18. Jahrhundert allgemein verbreitet war. Jedoch dürfte es in der Geschichte des benediktinischen Schultheaters ohne Beispiel sein, dass noch zu einem so späten Zeitpunkt,
als die meisten süddeutschen Klöster bereits aufgehoben waren, ein Singspiel entstanden ist und dazu noch die Säkularisierung des eigenen Stifts zum Thema hat.