910 Geografie, Reisen
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"P.S. under dach bringen"
(2012)
Beim Stuhltanz, vielerorts als „Die Reise nach Jerusalem“ bekannt, scheidet nach jeder Runde ein Spieler aus. Am Ende schafft es nur einer, sinnbildlich in Jerusalem anzukommen. Bei den Kindern von Friedrich V. von der Pfalz und Elisabeth Stuart war dieses Gesellschaftsspiel beliebt, hatte aber einen anderen symbolischen Zielort. In der aus Prag und der Pfalz ins niederländische Exil vertriebenen Familie des Winterkönigs hieß das Spiel „Die Reise nach Heidelberg“. Eigentlich war nur eines der zahlreichen Winterkinder alt genug, um vor dem böhmischen Abenteuer seines Vaters die Stadt gekannt zu haben. Den anderen war Heidelberg nur aus Büchern, Bildern und mündlichen Berichten bekannt und wohl dadurch besonders geeignet als symbolische Verdichtung von Wünschen und Hoffnungen: In Heidelberg finden wir Erlösung – von der Schmach und dem Spott, von der Enge und der Armut des Exils im Haag. Wie im Spiel kamen im wirklichen Leben einige der Kinder nie in Heidelberg an. Von den neun bei der Restaurierung der Unterpfalz im Jahr 1649 noch lebenden Winterkindern sollten es drei (Moritz, Louise Hollandine und Henriette Marie) nie sehen. Der Zielort des Spiels
wurde zum längerfristigen Wohnort nur für drei: Karl Ludwig (1617–1680), Elisabeth (1618–1680) und Sophie (1630–1714).
Es regnet immer noch, als ich aus Baden-Baden endlich raus und auf die Schwarzwaldhochstraße komme. Die Nässe trieft von jeder Tannennadel; gelb-braune Gießbäche schießen aus den Böschungen neben der Straße; Aussicht null, nur Grau. Trotzdem ist die Fahrt schön. Lachsfarbene Lärchen, fahlgelb die letzten Birken, rot-leuchtend das abgefallene Buchenlaub. Eigentlich hätte ich die Schwarzwaldtälerstraße über Forbach und Schönmünzach nehmen müssen, da Mister Samuel Langhorne Clemens, genannt Mark Twain, was „2 Faden Wassertiefe“ heißt, sie Ende Juli 1878 während seiner Europareise nahm. Er war von Heidelberg nach Baden-Baden übergesiedelt, um etwas so Deutsches wie einen Kurort kennenzulernen; außerdem wollte er sein Rheuma lindern. Gleich nach der Ankunft unternahm er einen mehrtägigen Ausflug in den Schwarzwald, nach Oppenau, Appenweier und Offenburg. Die Route stammte aus dem Baedeker von 1873, den er wegen seiner „iron integrity“ überaus schätzte. Mit von der Partie waren seine Frau Olivia, deren Freundin Clara Spaulding, die Töchter Susie und Clara und das Kindermädchen Rosa, eine ausgewanderte Deutsche.
Richard Wagner ist in seinem Leben viel gereist – sowohl aus freien Stücken als auch unfreiwillig, in Begleitung seiner Familie und alleine. Er war dabei mehrfach auf der Flucht, zeitweise vor Gläubigern, vor ungünstigen Umständen, manchmal aber auch vor sich selbst, getrieben von einer inneren Rastlosigkeit. Sein Leben gestaltete sich häufig schwierig, war über lange Zeit geprägt von Existenzsorgen und einem stets gegenwärtigen Kampf um und für das eigene Werk. Eine gewisse Ruhe fand er ab 1864 durch die Unterstützung seines großen Gönners Ludwig II. von Bayern. Hinter dem damals 51-jährigen Komponisten lagen zahlreiche Irrwege, Umzüge, wechselnde Wohnsitze, bezogen mit seiner ersten Ehefrau Minna, in späteren Jahren dann getrennt von ihr. Nicht selten glaubte er anfangs an eine feste Niederlassung, richtete sich häuslich ein, ließ Hausrat und sogar den Erard-Flügel u.a. nach Venedig, Luzern, Paris, Wien nachkommen – und brach dann doch wieder seine Zelte ab. Erst im Jahre 1866 deutet sich mit dem Einzug in das gemietete Landhaus in Tribschen eine gewisse Beständigkeit, ja Sesshaftigkeit an. In seinem ersten eigenen Haus, der „Villa Wahnfried“ in Bayreuth, wohnte er ab April 1874 mit seiner zweiten Frau Cosima, deren Töchtern aus ihrer ersten Ehe mit dem Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow sowie den drei gemeinsamen Kindern Isolde, Eva und Siegfried.
Im Jahre 1885 unternahm der Pfarrer und Schriftsteller Heinrich Hansjakob (1837–1916) zusammen mit dem ihm befreundeten späteren Reichskanzler Konstantin Fehrenbach (1852–1926) eine rund zweiwöchige Reise durch den Hochschwarzwald. Ihr Weg führte sie das Höllental hinauf zunächst bis Saig, weiter über Steinabad und Umgebung, schließlich durch Vöhrenbach. Über diese Unternehmung berichtet Hansjakob 1890 in »Dürre Blätter, 2. Reihe«, dann neu
herausgegeben 1911. Der Leser erfährt vieles über den Hochschwarzwald und seine Bewohner, wie sie sich dem Schriftsteller 1885 zeigten, erfährt etwas über Hansjakob selbst und Konstantin Fehrenbach. Da »Dürre Blätter« im Unterschied zu vielen anderen seiner Werke seit rund 100 Jahren nicht aufgelegt wurde, soll Hansjakob im Folgenden häufiger selbst zu Wort kommen. In Klammern sind bisweilen kurze Erläuterungen der Verfasserin des Beitrags hinzugefügt.
20 Jahre Halbe nach Fünf
(2016)
Am 25. September 2015 feierte die
bekannte Stadtführungsreihe „Halbe
nach 5“ Jubiläum. Die Heimatfreunde
Eppingen hatten zur 100. Stadtführung
eingeladen und über 200 Teilnehmer
kamen.
Unter dem Motto „Altstadterinnerungen“ stellten die Heimatfreunde ausgewählte Altstadthäuser vor und ließen
deren Bewohner vom Leben und Arbeiten in ihren Gebäuden erzählen. Die
beiden lokalen Zeitungen lobten die
Veranstalter mit treffenden Schlagzeilen: „Halbe nach Fünf- Führung: eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Nach
20 Jahren noch immer ein Publikumsrenner.“ (Rhein- Neckar- Zeitung 29.9.
2015) und „Da kann man nur gratulieren. Die Freiluftseminare in Sachen
Heimatgeschichte haben Kultcharakter.
Mehr als 8000 Besucher in fast 20 Jahren sprechen eine deutlicher Sprache
und sind Auszeichnung für die Protagnisten.“ (Kraichgaustimme 26.9.15).
Die Landschaft der Oberrheinaue und ihre
Auewälder haben seit dem 30-jährigen Krieg
bewegte Zeiten erlebt, über die wenig bekannt
ist. Allgemein wird angenommen, die Rheinaue
sei bis zur Korrektion des Flusses durch
den badischen Ingenieur Tulla unzugänglich,
versumpft, häufig überschwemmt und weitgehend
untauglich für die Landnutzung gewesen.
Deshalb hätten sich auch bis ins 19. Jahrhundert
urwaldartige Weichholz- und Eichen-
Ulmenwälder halten können, die großflächig
bei der Flusskorrektion vernichtet wurden.
Eingehende Untersuchungen der Forstlichen
Versuchsanstalt in Freiburg haben hierzu neue
Erkenntnisse gebracht, über die berichtet wird.
Die historische Landschaftsentwicklung der
deutsch-französischen Oberrheinaue zwischen
Basel und Karlsruhe und die Landschaftsentwicklung
der Oberrheinaue zwischen Karlsruhe
und Mainz sind an zahlreichen Rheinabschnitten
untersucht.
900 Jahre Ursenbacher Hof
(2015)
Etwa auf halber Strecke zwischen Daisbach und Hoffenheim liegt der Ursenbacherhof, in alten Urkunden auch Ursenheim und im Volksmund Bleyhof genannt. Nach umfangreichen Recherchen kam ich zu dem Schluss, dass der Ursenbacherhof im Jahr 2000 mindestens 900 Jahre alt geworden und damit viel älter ist, als das am 5. April 1349 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnte Dorf Dahspach, an dessen Gemarkung er lag. Johannes Bischof von Speyer stiftete am 6. Januar 1100 die Benediktiner-Abtei zu Sinsheim „auf meinem eigenen Sunnesheim genannten und mir von meinen Voraltvätern durch Erbschaft hinterlassenen Erbgute in dem Gaue Elsenzgow in der Grafschaft des Grafen Bruno [ .... ] was immer ich daselbst an Gut, Zehnten und unter irgend einem Rechtstitel habe [ ... ]". Unter den zahlreichen Ortschaften mit Besitztümern und Zehntrechten ist der Ursenbacherhof nicht namentlich aufgeführt, doch zählen Karl Wilhelmi und Franz Josef Mone aus den Sinsheimer Jahrbüchern Besitz in 26 weiteren Orten auf, welche die Abtei bekommen habe, darunter auch
den Ursenbacherhof.
Affental und Eisental
(2002)
Die Namen der beiden heute zur Stadt Bühl gehörigen Orte haben schon
manche Feder in Bewegung gesetzt. Die Deutungen und etymologischen
Erklärungen schienen auf den ersten Blick leicht und durchsichtig. Wie
Altschweier zu alt und Neuweier zu neu, wurde Eisental zu Eisen gestellt.
Mit einem Affen, obwohJ auf dem Etikett des weithin bekannten Weines zu
finden, wollte man Affental allerdings nicht in Verbindung bringen und
wich auf AVE-taJ aus. Schließlich besaßen ja auch die Zisterzienserinnen
vom Kloster LichtentaJ dort die größten Weingüter und weshalb sollte das
Ave-Maria-Läuten der dortigen Kapelle nicht Grund genug für eine derartige Herleitung sein?[1]
In den Biographien über Albert Schweitzer sind meist nur zwei oder drei Zeilen Königsfeld gewidmet, dem Ort, wo er immerhin 1923 ein Haus baute und wo er häufig während seiner Europa-Aufenthalte wohnte. Er selbst macht in seiner Autobiographie »Aus meinem Leben und Denken« nur eine flüchtige Andeutung, am Anfang des Kapitels XX, das sich auf zweieinhalb Jahre bezieht, Juli 1927 bis Dezember 1929, die er in Europa verbrachte: »War ich nicht auf Reisen, so lebte ich bei Frau und Kind in dem Höhenluftkurort Königsfeld im Schwarzwald oder in Straßburg.«
Für das damals noch kleine Städtchen Güstrow
fand der in Wedel bei Hamburg geborene Ernst
Barlach, als er 1910 zu der in Güstrow lebenden
Mutter zog, große Worte. Er hatte in Dresden
studiert und danach sich in Paris, Berlin und
Florenz aufgehalten. „An Berlin denke ich mit
Schauder und Graus, und Italien war ein trister
Aufenthalt gegen Güstrow.” Auch heute noch zieht
das mittelalterliche Güstrow viele Besucher an, so
auch die Mitglieder des Villinger Geschichts- und
Heimatvereins auf ihrer Reise zu den Zeugnissen
der mittelalterlichen Backsteingotik. Dabei kamen
sie auch nach Güstrow, das sich heute Barlachstadt
nennen darf. Das Schicksal dieses bedeutenden
Künstlers und das seiner Werke ist so exemplarisch
für die Deutsche Geschichte zwischen 1918
und 1945, dass der Besuch der Stadt auch darüber
nachdenken läßt.