920 Biografien, Genealogie, Insignien
Filtern
Erscheinungsjahr
- 2020 (90) (entfernen)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (90)
Gehört zur Bibliographie
- nein (90)
Schlagworte
- Biografie (12)
- Heidelberg (9)
- Schilter, Johann 〈1632-1705〉 (6)
- Familie (4)
- Baden (3)
- Geschichte (3)
- Kraichgau (3)
- Nachruf (3)
- Nationalsozialismus (3)
- Adelsfamilie (2)
- Brief (2)
- Brückenbau (2)
- Eisenbahnbau (2)
- Freiburg im Breisgau (2)
- Gerwig, Robert 〈1820-1885〉 (2)
- Hebel, Johann Peter 〈1760-1826〉 (2)
- Judenverfolgung (2)
- Karlsruhe (2)
- Kirchenbau (2)
- Kranz, Manfred 〈1919-〉 (2)
- Ludwigsburg (2)
- Löffler, Hermann 〈1908-1978〉 (2)
- Offenburg (2)
- Pädagogische Hochschule Heidelberg (2)
- Schloss Bruchsal 〈Bruchsal〉 (2)
- Sinsheim (2)
- Straßenbau (2)
- Weltkrieg 〈1939-1945〉 (2)
- Aigner, Hermann 〈1859-1946〉 (1)
- Aigner, Hermann 〈1931-〉 (1)
- Aigner, Julius 〈1830-1904〉 (1)
- Aigner, Kurt (1)
- Alter (1)
- Analyse (1)
- Arisierung (1)
- Arzt (1)
- Auszeichnung (1)
- BLANCO CS GmbH + Co KG (1)
- Bad Rappenau (1)
- Baden, Familie (1)
- Becher, Otto 〈1863-1930〉 (1)
- Begradigung (1)
- Bertinet, Carl Franz Joseph 〈1852-1900〉 (1)
- Bietigheim-Bissingen (1)
- Bildliche Darstellung (1)
- Blankenhorn, Familie : 17. Jh. : Müllheim (1)
- Brandstiftung (1)
- Brannath, Christiane 〈ca. 20./21. Jh.〉 (1)
- Brauer, Friedrich 〈1754-1813〉 (1)
- Buchhändler (1)
- Burg Hausach (1)
- Busse, Hannelore 〈1924-〉 (1)
- Bürgermeisterwahl (1)
- Chemische Industrie (1)
- Dachstein, Wolfgang 〈1487-1553〉 (1)
- Demokratisierung (1)
- Deportation (1)
- Derdingen (1)
- Deutsch-Französisches Gymnasium 〈Freiburg im Breisgau〉 (1)
- Deutsche Linoleum-Werke (1)
- Deutscher Oktober (1)
- Deutschland 〈Amerikanische Zone〉 (1)
- Dorfmuseum Hausen (1)
- Drittes Reich (1)
- Elektro-Gerätebau GmbH (1)
- Energieerzeugung (1)
- Erinnerung (1)
- Erlebnisbericht (1)
- Ettenheim (1)
- Euthanasie 〈Nationalsozialismus〉 (1)
- Evangelische Kirche (1)
- Evangelische Landeskirche in Baden (1)
- Ewald, Johann Ludwig 〈1748-1822〉 (1)
- Faulhaber, Doris 〈1907-1991〉 (1)
- Faust, Johannes 〈1480-1540〉 (1)
- Feldpost (1)
- Fenster (1)
- Fermor, Patrick Leigh 〈1915-2011〉 (1)
- Flusslaufverlegung (1)
- Flussregelung (1)
- Foerster, Hans 〈1894-1970〉 (1)
- Frankreich (1)
- Frau (1)
- Gartengestaltung (1)
- Gemälde (1)
- Geroldseck, Familie (1)
- Gillet, Grete 〈1895-1970〉 (1)
- Giovannini, Norbert Michael 〈1948-〉 (1)
- Gleichberechtigung (1)
- Gleichstellung (1)
- Grabmal (1)
- Grabstein (1)
- Graf, Urs 〈1485-1527〉 (1)
- Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von 〈1622-1676〉 (1)
- Gumbel, David Heinz 〈1906-1992〉 (1)
- Handwerk (1)
- Hansjakob, Heinrich 〈1837-1916〉 (1)
- Haubert, Joseph von 〈1814-1870〉 (1)
- Hausforschung (1)
- Heidelberger Disputation (1)
- Heil- und Pflegeanstalt Illenau (1)
- Heindel, Heinrich 〈1907-1944〉 (1)
- Heitz, Karl 〈1909-1977〉 (1)
- Hermann, Matthäus 〈1896-1969〉 (1)
- Hexenprozess (1)
- Himmelheber, Max 〈1904-2000〉 (1)
- Hirschbühl, Anton 〈1748-1808〉 (1)
- Hochschullehrer (1)
- Holzwarth, Wilhelm 〈1889-1961〉 (1)
- Hund (1)
- Hundt, Ferdinand 〈1703-1758〉 (1)
- Höhenburg (1)
- Hölderlin, Friedrich 〈1770-1843〉 (1)
- Hürben (1)
- Innenarchitektur (1)
- Internierungslager Gurs (1)
- Johann, Reichenau, Abt (1)
- Jöhlingen (1)
- Kaffeehaus (1)
- Katholische Kirche. Erzdiözese Freiburg (1)
- Kinzigtal 〈Baden-Württemberg〉 (1)
- Kirchengeschichte (1)
- Kirchenrat (1)
- Kirchenverwaltung (1)
- Kloster Herbrechtingen (1)
- Kloster Neuburg (1)
- Kloster Reichenau (1)
- Knebel, Johann Baptist 〈1871-1944〉 (1)
- Kollnig, Karl 〈1910-2003〉 (1)
- Kommunistische Partei Deutschlands 〈Deutsches Reich〉 (1)
- Konditor (1)
- Konstanz (1)
- Krebs, Johann Baptist 〈1774-1851〉 (1)
- Krieger, Karl-Friedrich 〈1940-2020〉 (1)
- Künstlervereinigung (1)
- Künßberg, Katharina von 〈1883-1977〉 (1)
- Leibniz, Gottfried Wilhelm 〈1646-1716〉 (1)
- Lenard, Philipp 〈1862-1947〉 (1)
- Literaturförderung (1)
- Ludwig XI., Frankreich, König 〈1423-1483〉 (1)
- Luise, Baden, Großherzogin 〈1838-1923〉 (1)
- Luther, Martin 〈1483-1546〉 (1)
- Mahlberg (1)
- Maier, Ludwig 〈1848-1915〉 (1)
- Maria Martina, Schwester 〈1946-〉 (1)
- Markgräfler Museum Müllheim (1)
- Menzingen 〈Baden〉 (1)
- Meyer, Conrad Ferdinand 〈1825-1898〉 (1)
- Mühle (1)
- Müller, Kurt 〈1937-2019〉 (1)
- Nationalsozialist (1)
- Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. Betriebszellen-Organisation (1)
- Neu, Emil 〈1874-1944〉 (1)
- Neubert, Adolf 〈1816-1856〉 (1)
- Neuburg 〈Heidelberg〉 (1)
- Oberbeck, Elsbeth 〈1871-1944〉 (1)
- Oberrhein (1)
- Ostertag, Ferdinand 〈1902-1984〉 (1)
- Paulus, Heinrich Eberhard Gottlob 〈1761-1851〉 (1)
- Pfarramt (1)
- Pfarrerin (1)
- Privatbibliothek (1)
- Radolfzell am Bodensee (1)
- Rapp, Francis 〈1926-2020〉 (1)
- Ratzel, August 〈1874-1968〉 (1)
- Ratzel, Karl 〈1928-2020〉 (1)
- Reformation (1)
- Reichenau (1)
- Rezeption (1)
- Riehm, Heinrich 〈1927-2020〉 (1)
- Riesterer, Nicolas 〈1992-〉 (1)
- Rimmler, Fritz 〈1890-1978〉 (1)
- Ross, Erich 〈1907-1970〉 (1)
- Rothenbühler, Johann 〈1792-1859〉 (1)
- Rüxner, Georg 〈ca. 15./16. Jh.〉 (1)
- Samariterstift Grafeneck (1)
- Sammlung (1)
- Sander, Nikolaus 〈1750-1824〉 (1)
- Sauerbronn, Friedrich Oswald 〈1784-1864〉 (1)
- Schley, Bruno 〈1895-1968〉 (1)
- Schlosser, Johann Friedrich Heinrich 〈1780-1851〉 (1)
- Schlosser, Sophie 〈1786-1865〉 (1)
- Schlosskirche Obergrombach 〈Bruchsal〉 (1)
- Schmezer, Christoph 〈1800-1882〉 (1)
- Schmider, Karl 〈1935-2022〉 (1)
- Schneckenburger, Max 〈1819-1849〉 (1)
- Schultheiss, Johann Georg 〈1809-1872〉 (1)
- Schulz, Joseph 〈1836-1919〉 (1)
- Schwab, Wilhelm 〈1911-1992〉 (1)
- Schwarzwald 〈Süd〉 (1)
- Schwarzweber, Hermann 〈1884-1972〉 (1)
- Schweitzer, Albert 〈1875-1965〉 (1)
- Schwindt, Hans 〈1907-1942〉 (1)
- Seelbach 〈Ortenaukreis〉 (1)
- Segelflugsport (1)
- Spener, Philipp Jakob 〈1635-1705〉 (1)
- Stadtentwicklung (1)
- Stadtverwaltung (1)
- Staubitz, Walter 〈1901-19XX〉 (1)
- Sting, Albert 〈1924-2020〉 (1)
- Studentenbewegung (1)
- Sulzfeld 〈Landkreis Karlsruhe〉 (1)
- Synagoge (1)
- Syré, Ludger 〈1953-〉 (1)
- Technisches Denkmal (1)
- Testament (1)
- Theologin (1)
- Thomas, André 〈ca. 20./21. Jh.〉 (1)
- Tourismus (1)
- Tulla, Familie : 1650-1800 (1)
- Tulla, Johann Gottfried 〈1770-1828〉 (1)
- Unionskirche (1)
- Universität Heidelberg (1)
- Unternehmen (1)
- Volk, Werner 〈1889-1964〉 (1)
- Volksglaube (1)
- Walther, Otto 〈1855-1919〉 (1)
- Wanderkino (1)
- Wankel, Felix 〈1902-1988〉 (1)
- Weg (1)
- Wieser, Eugen 〈1906-19XX〉 (1)
- Wolf, Gustav 〈1887-1947〉 (1)
- Zeichnung (1)
- Zeugen Jehovas (1)
- Zwangsarbeit (1)
- Zwangsarbeiter (1)
- Zweiter Weltkrieg (1)
Unauffällig und größtenteils unbeachtet steht an der Nordseite der Pfarrkirche Ebersweier seit „undenkbarer Zeit“ ein Kreuz
aus rotem Sandstein. Es ist fest mit der Kirchenwand verbunden und hat auch die Erweiterung der Kirche in den Jahren 1964 bis 1968 überstanden. Gestaltet ist das Kreuz im Louis-Seize-Stil, deutlich erkennbar an dem girlandenförmigen Zopf, der als Schmuckelement die Kreuzesbalken verziert. Darunter ist ein Band zu sehen, welches zu zwei Ringen gelegt und verknotet ist. Daran hängt eine Blume, vielleicht eine Pfingstrose, die als religiöses Symbol der „Rose ohne Dornen“ gedeutet werden kann. Der Längsbalken des Kreuzes trägt einen Weihwasserkessel, der einem Kelch ähnelt und von spitzen Blättern umgeben ist. Vor etwa 30 Jahren konnte von der Inschrift noch die Jahreszahl 1808 festgehalten werden. Inzwischen ist auch dieses Detail unleserlich geworden. Die Jahreszahl war jedoch das einzige Indiz zur Entstehung des Denkmals. Dieser Spur galt es nachzugehen. Durch intensive Recherche erschloss sich nach und nach eine interessante Geschichte zu diesem Kreuz, das zweifelsfrei ehemals Bestandteil der Grabstätte des Baumeisters Antonius Hirschbühl war. Dessen Begräbnis auf dem Kirchhof Ebersweier ist im Totenbuch IV der Pfarrei Ebersweier beurkundet.
Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen ging als Autor des „Simplicissimus“ in das allgemeine Bewusstsein ein; sein sonstiges, umfangreiches Werk ist dagegen weithin in Vergessenheit geraten. (Eine der wenigen Ausnahmen stellt die von Bertolt Brecht wieder aufgegriffene „Landstörzerin Courasche“ dar.) Dabei wäre da und dort noch manches zu entdecken. Im letzten Band der Gesamtausgabe, und in ihm fast an letzter Stelle, findet sich ein im Jahre 1667 erstmals erschienener „Anhang / Etlicher wunderlicher Antiquitäten / so der fliegende Wandersmann zeit seiner wehrenden Reiß / in einer abgelegenen Vestung an dem Meer gelegen / und von den Türcken bewohnet / gesehen und verzeichnet“. Anders als die eigentliche Erzählung vom Wandersmann, die aus dem Französischen übersetzt wurde, scheint dieser Anhang von Grimmelshausen selber zu stammen (der in jenem Jahr erst als Wirt „Zum Silbernen Sternen“ in Gaisbach bei Oberkirch und dann als Schultheiß in Renchen amtierte). In ihm kritisiert er auf nahezu beispiellose Weise den zu seiner Zeit florierenden Reliquienkult: indem er ihn lächerlich macht.
Bei Recherchen in den digitalisierten Beständen des Generallandesarchivs stieß ich auf drei Seiten im Fundus der Glasnegative Wilhelm Kratts, die Nachzeichnungen von mittelalterlichen Fensterbildern enthielten: Paare in frommer Haltung und in spätmittelalterlicher Adelstracht, ergänzt um eine große Zahl von Wappen. Die archivalischen Informationen verorteten die Darstellungen in der evangelischen Kirche in Mahlberg, und auf allen drei Seiten prangte mehrmals prominent das Geroldsecker Wappen. Die Darstellungen waren mir vollkommen unbekannt, und eine nochmalige Durchsicht der einschlägigen Literatur zeigte auch, dass sie der Geroldseckerforschung bislang nicht aufgefallen waren. Meine Suche nach den Zeichnungen blieb sowohl in Mahlberg als auch in Karlsruhe erfolglos, und erst nach ausgiebigen Recherchen gelang es mir, die Originale im Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden ausfindig zu machen.
Der Titel des Aufsatzes mag den Leser überraschen, sind doch die Herren von Wolfach gewöhnlich für ihr insgesamt geschlossenes Territorium im mittleren bis oberen Kinzigtal bekannt. Dennoch gab es eine Zeitlang eine Beziehung auf die
Schwäbische Alb, ganz in den Osten des heutigen Baden-Württemberg. Darauf hat schon 1992 Hans Harter aufgrund seiner
umfangreichen Quellenstudien zum Adel und zur Besiedlungsgeschichte im Kinzigtal hingewiesen.
Joseph Schulz
(2020)
Anlässlich des 100. Todestages von Pfarrer Joseph Schulz, der am 4. März 2019 gefeiert wurde, fanden in der Pfarrkirche zu
Friesenheim-Heiligenzell zwei Veranstaltungen zu Ehren des Heiligenzeller Ehrenbürgers und Kirchenmusikkomponisten,
Geistlicher Rat, Pfarrer Joseph Schulz, statt. Pfarrer Joseph Schulz, der mit seinen umfangreichen Stiftungen die Errichtung der selbstständigen Pfarrei Heiligenzell ermöglichte, war zu seiner Zeit als Kirchenmusikkomponist und Herausgeber des kirchenmusikalischen Blattes „Der katholische Kirchensänger“ überregional bekannt und bedeutend. Zahlreiche musikalische Werke, darunter acht liturgische Messen, sind es wert, das Leben des Pfarrers Joseph Schulz zu betrachten und zu würdigen.
Karl Schmider
(2020)
Es war im Herbst des Jahres 1993, als ich mich als 15-jähriger, schüchterner Bub auf den Weg von meinem Elternhaus über
die Kinzig auf die andere Seite meiner Heimatstadt Hausach machte. Ich stand kurz vor Beginn meiner kirchenmusikalischen C-Ausbildung und mein zukünftiger Lehrer, Bezirkskantor Matthias Degott in Gengenbach, hatte mir geraten, Kontakt mit einem gewissen Karl Schmider aufzunehmen, seinerzeit Kirchenmusiker an der Kirche St. Arbogast in Haslach. Während der dreijährigen Ausbildung zum nebenberuflichen Kirchenmusiker wird den Absolventen nämlich empfohlen, aktiv an einem Kirchenchor teilzunehmen, um dessen Aufgabenbereiche innerhalb der Liturgie und die wöchentliche Arbeitsweise mit solch einem Chor kennenzulernen
Wolfgang Dachstein wurde vor 533 Jahren am 07.03.1487 in Offenburg geboren. Seine Vorfahren könnten aus der Theologen- und Musikerfamilie Dachstein stammen, die im ehemaligen Bischofssitz Dachstein bei Molsheim nahe bei Straßburg nachweisbar ist. Dachstein ist vier Jahre jünger als Martin Luther und vier Jahre älter als der große Reformator Südwestdeutschlands, Martin Bucer. Beide sollten in seinem Leben eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Nach den Jugendjahren und dem Besuch der Pfarrschule in seiner Heimatstadt Offenburg trat Dachstein 1503 in Erfurt in den Dominikanerorden ein, in dasselbe Kloster, in dem genau 200 Jahre zuvor sein früher Mitbruder Meister Eckhart als Provinzial der Ordensprovinz gewirkte hatte. Dachstein studierte dort zusammen mit Martin Luther aus dem Orden der Augustinereremiten Theologie und Musiktheorie und nahm seinen ersten Orgelunterricht. Der Jurastudent Luther (1483–1546) war nach seinem Bekehrungserlebnis 1505 in das Erfurter Kloster eingetreten, wurde 1507 zum Priester geweiht und erhielt dort schon 1512 die Professur für Bibelauslegung. Die frühe Begegnung mit Luther in Thüringen hatte Folgen nicht nur für Dachsteins theologische Orientierung, sondern auch für seine weitere musikalische Entwicklung.
Ludwig Maier ist ein Architekt, der für das Erzbistum Freiburg eine Vielzahl von katholischen Kirchen geplant und teilweise errichtet hat. Er wurde als Sohn eines Gastwirts geboren und studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Strasbourg an dem Karlsruher Polytechnikum. Hier lernte er die verschiedenen Baustile kennen, und die von ihm geplanten und erbauten
Kirchen waren entweder im neugotischen, neuromanischen oder im neubarocken Baustil erstellt worden. Diese Kirchen wurden seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Imitate abgetan. Heute sieht man sie als Kunstwerke an, die erhaltens- und schützenswert sind.
Beim Ausbau der fürstbischöflichen Wohnräume in der Beletage von Schloss Bruchsal war Ferdinand Hundt (1703–1758) maßgeblich für die Ausstattung der Türen und Wandflächen zuständig. Als Kunstschreiner und Zierratenschnitzer entwarf er von 1751 bis 1758 mit edlen Hölzern parkettierte oder farbig gefasste Wandpaneelen sowie ungezählte vergoldete Rocaille-Ornamente und Spiegelrahmen. Die Beletage durchzog eine farbige Raumabfolge von höchster Qualität mit ihrem Höhepunkt in einem privaten Kabinett. Fast alle diese Kunstwerke fielen zum Kriegsende den Brandbomben zum Opfer. Ferdinand Hundt war im 20. Jahrhundert fast in Vergessenheit geraten, über erhaltene Werke und historische Fotografien kann man sich dem hoch begabten Künstler aber wieder annähern.
Der bekannte Schweizer Schriftsteller Conrad Ferdinand Meyer hat eine Reihe von sachlich klingenden Geschichtserzählungen herausgebracht, die zu seiner Zeit viel gelesen wurden. Deutlich hebt sich von diesen Werken eine überaus humorvolle Novelle ab, wo in einem Kirchlein am Zürichsee der Pfarrer während des Gottesdienstes droben auf der Kanzel einen Schuss abgibt. In unserem Beitrag wird aufgezeigt, dass sich ein solcher Vorfall tatsächlich abgespielt hat, und zwar in einer badischen Dorfkirche.
»Treu« bis in den Tod
(2020)
Das Geheimnis um den 2006 bei der Großherzoglichen Grabkapelle in Karlsruhe aufgefundenen Grabstein ist gelüftet. Es handelt sich um den Gedenkstein für den 1917 verstorbenen Lieblingshund der Großherzogin Luise von Baden. Der Fund ermöglicht erstmals einen Blick auf die Memorialpraxis für verstorbene Haustiere am Karlsruher Hof und bezeugt die besondere Liebe der Großherzogin zu ihrem schwarzen Großpudel namens »Treu«.
Seit seinem Dienstantritt 1983 in der Landesbibliothek Karlsruhe hat Ludger Syré die Baden-Redaktion der Landesbibliographie Baden-Württemberg betreut. »Keine relevante Veröffentlichung über Baden entgeht ihm. Er sorgt dafür, dass der ›Lesestand‹ zum Oberrhein stets aktuell bleibt« (Julia Freifrau Hiller von Gaertringen). Im regionalisierten Baden sieht sich die Badische Heimat zunehmend auf Akteure außerhalb des Vereins angewiesen, die badische Themen behandeln. Mit der Regionalbibliographie, der Betreuung oberrheinischer Literatur im Lesesaal und Veröffentlichungen in verschiedenen
Vereinszeitschriften, u. a. auch in der Badischen Heimat, ist Ludger Syré ein ausgezeichnetes Beispiel für einen solchen Akteur. Wir bedanken uns bei ihm mit der Würdigung seiner Lebensleistung in Verbindung mit der Festschrift »Liber amicorum für Ludger Syré«.
Max Himmelheber und Felix Wankel waren bedeutende Erfinder in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Es wird den Faktoren nachgegangen, die möglicherweise für ihre Innovationen entscheidend waren, insbesondere der gemeinsamen Herkunft aus der »Kriegsjugendgeneration« am Oberrhein, der »Technikafinität« der 1920er-Jahre und der Prägung durch die
Jugendbewegung. Auch darüber hinaus finden sich zahlreiche Parallelen. Nicht zu unterschätzen ist die Förderung Beider durch das Reichsluftfahrtministerium.
Am 9. Dezember 1933 brach Patrick Leigh Fermor, 18 Jahre alt, in London zu einer Reise auf, die ihn bis nach Istanbul führen und deren Beschreibung ihn viele Jahre später berühmt machen sollte; es gibt kaum etwas, was mit ihr zu vergleichen wäre. Auf seinem Weg kehrte der Reisende für einen Tag in Bruchsal ein, wo ihn das ehemals fürstbischöfliche Schloss mehr beeindruckte als alles davor und vieles danach.
Am 20. März 2020 jährte sich der Geburtstag von Johann Gottfried Tulla zum 250. Mal. In der Vergangenheit führten solche Jubiläen regelmäßig zur Veröffentlichung von Biografien, die sich meistens auf die berufliche Entwicklung und das Wirken des Ingenieurs Tulla bezogen. Wie sah seine Familie aus, wer waren seine Vorfahren, hatte er Geschwister? Solche Fragen wurden oft nur unvollständig beantwortet. Dieser erste Teil widmet sich der Familie Tulla vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts.
Wie schwierig ist es doch beides zu sein, deutsch und französisch. Dies zu verstehen und zu akzeptieren, damit kann man sich schwertun. Albert Schweitzer war von der festen Absicht und einem tiefgehenden Verlangen beseelt, den Zwiespalt zwischen den beiden Nationen und den beiden Kulturwelten zu überwinden und zu überbrücken. Sein humanitäres Engagement in
Lambarene gilt es auch in dieser Perspektive zu sehen. Als deutscher Staatsbürger entschied er sich bewusst dafür, sein Lebenswerk in Gabun, einer französischen Kolonie, ins Werk zu setzen. Der folgende Beitrag versucht einige Aspekte dieser besonderen Zweierbeziehung, dieser Doppelkultur nachzuzeichnen, die letztendlich Ausdruck einer zutiefst humanitär geprägten Herzens- und Weltoffenheit war.
Im Teil 1 hatten wir einen Blick auf Robert Gerwigs Jugendjahre und auf sein spärlich überliefertes Privatleben geworfen und hatten sodann kursorisch seine Tätigkeiten in den ersten Jahren als Ingenieur bei der Badischen Oberdirektion des Wasser- und Straßenbaus (OWS) verfolgt. Einen genaueren Blick hatten wir anschließend auf die Jahre zwischen 1853 und 1858 geworfen: Im Jahr 1853 war Gerwig zum Baurat befördert worden und eine seiner ersten Aufgaben war der Entwurf und die Bauleitung der Eisenbahnbrücke über die Wiese bei Basel gewesen. Das Jahr 1858 hatte mit den Gründungsarbeiten an Gerwigs zweitem Brückenprojekt, der Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Waldshut begonnen und es hatte mit dem Beginn der Gründungsarbeiten an seinem dritten Brückenprojekt, der kombinierten Straßen- und Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Konstanz geendet.Im Teil 2 werden wir Gerwigs Aktivitäten in den Jahren zwischen 1859 und 1863 verfolgen sowie abermals einen kursorischen Blick von 1864 bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1880 werfen.
Zu Beginn der 1820er-Jahre wanderte der in Hilsbach bei Heidelberg geborene protestantische Pastor Oswald Sauerbronn mit nahezu einem Drittel seiner Gemeinde Becherbach bei Kirn nach Brasilien aus, wo sie in Nova Friburgo im Staat Rio de Janeiro die erste evangelische Gemeinde gründeten. Vertragsbrüche brachten den Pastor in eine katastrophale Lebenssituation.
Briefe an Freunde und Bittschriften an den Kaiser belegen die äußerst prekären Verhältnisse während langer Jahre seines Berufslebens.
Hermann Schwarzweber, langjähriger Leiter der Freiburger Ortsgruppe der Badischen Heimat, nach dem Zweiten Weltkrieg zusätzlich Landesvorsitzender und auch Herausgeber der Vereinsschriften, wurde am 1. Juni 1884 in Freiburg geboren. Die vorliegende Darstellung, die durch einen seiner Enkel erfolgt, ist eine Ausarbeitung eines Vortrags, der 2018 im Rahmen
des »Baden-Cafés« gehalten wurde. Sie basiert auf persönlichen Erinnerungen, auf Publikationen von und über Hermann Schwarzweber sowie auf Quellen aus seinem Nachlass, der sich zur Zeit noch im Familienarchiv befindet. Dabei werden einige wesentliche Seiten dieses Heimatfreunds gewürdigt, nämlich Hermann Schwarzweber als Bergsteiger, Fotograf, Hauseigentümer, Kunstfreund, Lehrer, Netzwerker, Publizist, Reiseleiter, Skiläufer und Wanderer, sowie als Südtirolfreund und schließlich als Vortragsredner.