920 Biografien, Genealogie, Insignien
Filtern
Erscheinungsjahr
- 2020 (90) (entfernen)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (90)
Gehört zur Bibliographie
- nein (90)
Schlagworte
- Biografie (12)
- Heidelberg (9)
- Schilter, Johann 〈1632-1705〉 (6)
- Familie (4)
- Baden (3)
- Geschichte (3)
- Kraichgau (3)
- Nachruf (3)
- Nationalsozialismus (3)
- Adelsfamilie (2)
- Brief (2)
- Brückenbau (2)
- Eisenbahnbau (2)
- Freiburg im Breisgau (2)
- Gerwig, Robert 〈1820-1885〉 (2)
- Hebel, Johann Peter 〈1760-1826〉 (2)
- Judenverfolgung (2)
- Karlsruhe (2)
- Kirchenbau (2)
- Kranz, Manfred 〈1919-〉 (2)
- Ludwigsburg (2)
- Löffler, Hermann 〈1908-1978〉 (2)
- Offenburg (2)
- Pädagogische Hochschule Heidelberg (2)
- Schloss Bruchsal 〈Bruchsal〉 (2)
- Sinsheim (2)
- Straßenbau (2)
- Weltkrieg 〈1939-1945〉 (2)
- Aigner, Hermann 〈1859-1946〉 (1)
- Aigner, Hermann 〈1931-〉 (1)
- Aigner, Julius 〈1830-1904〉 (1)
- Aigner, Kurt (1)
- Alter (1)
- Analyse (1)
- Arisierung (1)
- Arzt (1)
- Auszeichnung (1)
- BLANCO CS GmbH + Co KG (1)
- Bad Rappenau (1)
- Baden, Familie (1)
- Becher, Otto 〈1863-1930〉 (1)
- Begradigung (1)
- Bertinet, Carl Franz Joseph 〈1852-1900〉 (1)
- Bietigheim-Bissingen (1)
- Bildliche Darstellung (1)
- Blankenhorn, Familie : 17. Jh. : Müllheim (1)
- Brandstiftung (1)
- Brannath, Christiane 〈ca. 20./21. Jh.〉 (1)
- Brauer, Friedrich 〈1754-1813〉 (1)
- Buchhändler (1)
- Burg Hausach (1)
- Busse, Hannelore 〈1924-〉 (1)
- Bürgermeisterwahl (1)
- Chemische Industrie (1)
- Dachstein, Wolfgang 〈1487-1553〉 (1)
- Demokratisierung (1)
- Deportation (1)
- Derdingen (1)
- Deutsch-Französisches Gymnasium 〈Freiburg im Breisgau〉 (1)
- Deutsche Linoleum-Werke (1)
- Deutscher Oktober (1)
- Deutschland 〈Amerikanische Zone〉 (1)
- Dorfmuseum Hausen (1)
- Drittes Reich (1)
- Elektro-Gerätebau GmbH (1)
- Energieerzeugung (1)
- Erinnerung (1)
- Erlebnisbericht (1)
- Ettenheim (1)
- Euthanasie 〈Nationalsozialismus〉 (1)
- Evangelische Kirche (1)
- Evangelische Landeskirche in Baden (1)
- Ewald, Johann Ludwig 〈1748-1822〉 (1)
- Faulhaber, Doris 〈1907-1991〉 (1)
- Faust, Johannes 〈1480-1540〉 (1)
- Feldpost (1)
- Fenster (1)
- Fermor, Patrick Leigh 〈1915-2011〉 (1)
- Flusslaufverlegung (1)
- Flussregelung (1)
- Foerster, Hans 〈1894-1970〉 (1)
- Frankreich (1)
- Frau (1)
- Gartengestaltung (1)
- Gemälde (1)
- Geroldseck, Familie (1)
- Gillet, Grete 〈1895-1970〉 (1)
- Giovannini, Norbert Michael 〈1948-〉 (1)
- Gleichberechtigung (1)
- Gleichstellung (1)
- Grabmal (1)
- Grabstein (1)
- Graf, Urs 〈1485-1527〉 (1)
- Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von 〈1622-1676〉 (1)
- Gumbel, David Heinz 〈1906-1992〉 (1)
- Handwerk (1)
- Hansjakob, Heinrich 〈1837-1916〉 (1)
- Haubert, Joseph von 〈1814-1870〉 (1)
- Hausforschung (1)
- Heidelberger Disputation (1)
- Heil- und Pflegeanstalt Illenau (1)
- Heindel, Heinrich 〈1907-1944〉 (1)
- Heitz, Karl 〈1909-1977〉 (1)
- Hermann, Matthäus 〈1896-1969〉 (1)
- Hexenprozess (1)
- Himmelheber, Max 〈1904-2000〉 (1)
- Hirschbühl, Anton 〈1748-1808〉 (1)
- Hochschullehrer (1)
- Holzwarth, Wilhelm 〈1889-1961〉 (1)
- Hund (1)
- Hundt, Ferdinand 〈1703-1758〉 (1)
- Höhenburg (1)
- Hölderlin, Friedrich 〈1770-1843〉 (1)
- Hürben (1)
- Innenarchitektur (1)
- Internierungslager Gurs (1)
- Johann, Reichenau, Abt (1)
- Jöhlingen (1)
- Kaffeehaus (1)
- Katholische Kirche. Erzdiözese Freiburg (1)
- Kinzigtal 〈Baden-Württemberg〉 (1)
- Kirchengeschichte (1)
- Kirchenrat (1)
- Kirchenverwaltung (1)
- Kloster Herbrechtingen (1)
- Kloster Neuburg (1)
- Kloster Reichenau (1)
- Knebel, Johann Baptist 〈1871-1944〉 (1)
- Kollnig, Karl 〈1910-2003〉 (1)
- Kommunistische Partei Deutschlands 〈Deutsches Reich〉 (1)
- Konditor (1)
- Konstanz (1)
- Krebs, Johann Baptist 〈1774-1851〉 (1)
- Krieger, Karl-Friedrich 〈1940-2020〉 (1)
- Künstlervereinigung (1)
- Künßberg, Katharina von 〈1883-1977〉 (1)
- Leibniz, Gottfried Wilhelm 〈1646-1716〉 (1)
- Lenard, Philipp 〈1862-1947〉 (1)
- Literaturförderung (1)
- Ludwig XI., Frankreich, König 〈1423-1483〉 (1)
- Luise, Baden, Großherzogin 〈1838-1923〉 (1)
- Luther, Martin 〈1483-1546〉 (1)
- Mahlberg (1)
- Maier, Ludwig 〈1848-1915〉 (1)
- Maria Martina, Schwester 〈1946-〉 (1)
- Markgräfler Museum Müllheim (1)
- Menzingen 〈Baden〉 (1)
- Meyer, Conrad Ferdinand 〈1825-1898〉 (1)
- Mühle (1)
- Müller, Kurt 〈1937-2019〉 (1)
- Nationalsozialist (1)
- Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. Betriebszellen-Organisation (1)
- Neu, Emil 〈1874-1944〉 (1)
- Neubert, Adolf 〈1816-1856〉 (1)
- Neuburg 〈Heidelberg〉 (1)
- Oberbeck, Elsbeth 〈1871-1944〉 (1)
- Oberrhein (1)
- Ostertag, Ferdinand 〈1902-1984〉 (1)
- Paulus, Heinrich Eberhard Gottlob 〈1761-1851〉 (1)
- Pfarramt (1)
- Pfarrerin (1)
- Privatbibliothek (1)
- Radolfzell am Bodensee (1)
- Rapp, Francis 〈1926-2020〉 (1)
- Ratzel, August 〈1874-1968〉 (1)
- Ratzel, Karl 〈1928-2020〉 (1)
- Reformation (1)
- Reichenau (1)
- Rezeption (1)
- Riehm, Heinrich 〈1927-2020〉 (1)
- Riesterer, Nicolas 〈1992-〉 (1)
- Rimmler, Fritz 〈1890-1978〉 (1)
- Ross, Erich 〈1907-1970〉 (1)
- Rothenbühler, Johann 〈1792-1859〉 (1)
- Rüxner, Georg 〈ca. 15./16. Jh.〉 (1)
- Samariterstift Grafeneck (1)
- Sammlung (1)
- Sander, Nikolaus 〈1750-1824〉 (1)
- Sauerbronn, Friedrich Oswald 〈1784-1864〉 (1)
- Schley, Bruno 〈1895-1968〉 (1)
- Schlosser, Johann Friedrich Heinrich 〈1780-1851〉 (1)
- Schlosser, Sophie 〈1786-1865〉 (1)
- Schlosskirche Obergrombach 〈Bruchsal〉 (1)
- Schmezer, Christoph 〈1800-1882〉 (1)
- Schmider, Karl 〈1935-2022〉 (1)
- Schneckenburger, Max 〈1819-1849〉 (1)
- Schultheiss, Johann Georg 〈1809-1872〉 (1)
- Schulz, Joseph 〈1836-1919〉 (1)
- Schwab, Wilhelm 〈1911-1992〉 (1)
- Schwarzwald 〈Süd〉 (1)
- Schwarzweber, Hermann 〈1884-1972〉 (1)
- Schweitzer, Albert 〈1875-1965〉 (1)
- Schwindt, Hans 〈1907-1942〉 (1)
- Seelbach 〈Ortenaukreis〉 (1)
- Segelflugsport (1)
- Spener, Philipp Jakob 〈1635-1705〉 (1)
- Stadtentwicklung (1)
- Stadtverwaltung (1)
- Staubitz, Walter 〈1901-19XX〉 (1)
- Sting, Albert 〈1924-2020〉 (1)
- Studentenbewegung (1)
- Sulzfeld 〈Landkreis Karlsruhe〉 (1)
- Synagoge (1)
- Syré, Ludger 〈1953-〉 (1)
- Technisches Denkmal (1)
- Testament (1)
- Theologin (1)
- Thomas, André 〈ca. 20./21. Jh.〉 (1)
- Tourismus (1)
- Tulla, Familie : 1650-1800 (1)
- Tulla, Johann Gottfried 〈1770-1828〉 (1)
- Unionskirche (1)
- Universität Heidelberg (1)
- Unternehmen (1)
- Volk, Werner 〈1889-1964〉 (1)
- Volksglaube (1)
- Walther, Otto 〈1855-1919〉 (1)
- Wanderkino (1)
- Wankel, Felix 〈1902-1988〉 (1)
- Weg (1)
- Wieser, Eugen 〈1906-19XX〉 (1)
- Wolf, Gustav 〈1887-1947〉 (1)
- Zeichnung (1)
- Zeugen Jehovas (1)
- Zwangsarbeit (1)
- Zwangsarbeiter (1)
- Zweiter Weltkrieg (1)
In den vergangenen Jahren fiel einem als Besucher historischer und kunstgeschichtlicher Ausstellungen in Karlsruhe ein bestimmtes Ausstellungsstück besonders häufig ins Auge: die mehrere Meter lange und mit farbigen Wappenschilden geschmückte genealogische Rolle der Markgrafen von Baden. Das Erscheinungsbild der zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Auftrag gegebenen Genealogie hinterlässt nicht nur bei heutigen Museumsbesuchern einen bleibenden Eindruck. Sie tat dies sicher bereits bei den Zeitgenossen am Hof der badischen Markgrafen. Dass die Genealogie ihren Reiz nicht verloren hat, liegt in erster Linie an ihrer materiellen Präsenz: Vor dem Auge des Betrachters entrollt sich die ganze Pracht der Dynastie, von ihren um 1500 nachweisbaren urkundlichen Anfängen in staufischer Zeit bis zur Familie Markgraf Christophs I. von Baden. Gerade die jüngsten Generationen werden am Ende der Rolle durch eine heraldische Zurschaustellung der hochrangigen Ahnen besonders hervorgehoben. Autor dieses Prunkstücks dynastisch-familiärer Memoria und Propaganda war nicht irgendjemand, sondern einer der berühmten Herolde seiner Zeit – Georg Rüxner. Kaum ein anderer verstand es so gut wie der für die Habsburger, Wittelsbacher, Hohenzollern und zahlreiche andere Fürstenfamilien tätige Rüxner, die Kernaussage auf Pergament zu bannen: Mit der prächtigen Genealogie wollten sich die Markgrafen von Baden unter den führenden Fürsten des Reichs wissen. Ausweis dieser außergewöhnlichen Stellung waren die jüngsten Eheverbindungen mit den Habsburgern und Wittelsbachern, die den Markgrafen Familienbeziehungen zu den Herzögen von Burgund, Lothringen und Savoyen einbrachten. Die Genealogie setzte all diese Verbindungen plastisch ins Bild. Sie machte überdies visuell deutlich, dass es mit Markgraf Philipp in der badischen Dynastie nur einen legitimen Herrschaftsnachfolger geben konnte. Die Genealogie war somit vor allem auch ein innerfamiliäres Symbol fürstlicher Autorität und Herrschaft.
Wie schwierig ist es doch beides zu sein, deutsch und französisch. Dies zu verstehen und zu akzeptieren, damit kann man sich schwertun. Albert Schweitzer war von der festen Absicht und einem tiefgehenden Verlangen beseelt, den Zwiespalt zwischen den beiden Nationen und den beiden Kulturwelten zu überwinden und zu überbrücken. Sein humanitäres Engagement in
Lambarene gilt es auch in dieser Perspektive zu sehen. Als deutscher Staatsbürger entschied er sich bewusst dafür, sein Lebenswerk in Gabun, einer französischen Kolonie, ins Werk zu setzen. Der folgende Beitrag versucht einige Aspekte dieser besonderen Zweierbeziehung, dieser Doppelkultur nachzuzeichnen, die letztendlich Ausdruck einer zutiefst humanitär geprägten Herzens- und Weltoffenheit war.
Urs Graf machte sich im Buchgewerbe zu Beginn des 16. Jahrhunderts im Oberrheingebiet einen Namen. Ab 1509 war er für Basler Drucker tätig. Als Reisläufer nahm er an Kriegszügen teil. Sein derber Lebenswandel – Schlägereien, feuchtfröhliche Gelage, Umgang mit Prostituierten – ist in den Basler Gerichtsakten belegt. In seinen Werken schlägt sich sein Charakter
wie bei keinem anderen Künstler seiner Zeit nieder oder wird von humanistisch gesinnten Druckern und Verlegern zurückgedrängt.
Um die Wallfahrt zur „Maria zur Rose“, später dann „Maria zu den Ketten“ in Zell am Harmersbach rankt sich ein bunter
Legendenkranz. Sie wurden fleißig gesammelt und neu herausgegeben von P. Johannes Berchmans, der an dem später neben der Wallfahrtskirche entstandenen Fidelis-Kolleg als Musiklehrer und Chorleiter wirkte und sich auch auf Orgelbau verstand. Etwa zweihundert Jahre lang wurden Pfarrei und Wallfahrt in Zell von Benediktinern aus dem Kloster in Gengenbach geleitet und betreut. Ab 1632, als in Haslach die Kapuziner ein Kloster für acht Brüder gebaut hatten, halfen ihnen diese aus. In ihrer Chronik heißt es: „Am Freitag gehen zwei Patres nach dem Mittagessen nach Zell zur Wallfahrtskirche und hören am Nachmittag und Samstag Beichte und kommen am Samstag nach dem Mittagessen zurück. Die gleichen Dienste leisten sie an den Marien- und Apostelfesten.“
David Heinz Gumbel hat jahrzehntelang an der New Bezalel Akademie in Jerusalem unterrichtet und dadurch eine ganze
Generation von Silberschmieden in Israel so geprägt, dass er als „Father of Silversmiths“ bezeichnet wurde. Werke von ihm
sind weltweit in Synagogen und berühmten Museen vertreten und erzielen immer noch sehr hohe Preise. Trotzdem ist er in
seiner Heimat praktisch unbekannt. Er – und seine Familie – haben es aber verdient, dass man sich an sie erinnert. Heinz Gumbel wurde am 10. Oktober 1906 in Sinsheim geboren. Eigenartigerweise gaben seine Eltern in der Geburtsanzeige im Landboten keinen Namen für ihn an, sondern schrieben nur: „Der zweite Junge ist heute glücklich angekommen. Dies zeigen hocherfreut an Sigmund Gumbel u. Frau. Im Geburtsregister wird er als Heinz Detlev eingetragen und wurde anscheinend in Deutschland immer Heinz genannt. Nach seiner Emigration nach Jerusalem änderte er seine Vornamen zu David Heinz.
Bücherschätze
(2020)
Seit fünfzehn Jahren wird im Markgräfler Museum Müllheim eine wissenschaftliche Regionalbibliothek mit den Schwerpunkten Geschichte und Kunst des Markgräflerlandes aufgebaut. In kurzer Zeit ist sie auf rund 7000 Bände angewachsen. Ein bedeutender Neuzugang ist die »Badische Bibliothek« der Familie Blankenhorn, die Erich Blankenhorn ausgebaut und geordnet hat. 2016 hat die Familie dem Markgräfler Museum diese wertvolle Privatbibliothek als Schenkung übergeben – mit 772 lateinischen und deutschen Geschichtsbänden, religiösen Traktaten sowie Büchern zu wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und literarischen Themen der Region. Das älteste Werk datiert von 1599.
Bruno Schley 1895–1986
(2020)
Jahrelang lagen die Grafiken verborgen im Schrank. Nur die Familie von Bruno Schley wusste um diese Bilder. Immer wieder stand ich vor drei kleinen Miniaturen, die in Martin Schleys Wohnzimmer hingen, und ich war jedes Mal gepackt von der Großartigkeit dieser Bilder. Ich fragte ihn, ob ich denn auch noch mehr von seinem Vater sehen dürfe. »Hejo, die sin alle in
dem Schrank do«, sagte Martin Schley. Es gab einen weiteren Schrank und noch zwei Kisten, die im Keller lagerten. Schon bei den ersten Mappen zeigte sich ein reiches, weit gefächertes Lebenswerk eines Freiburger Grafikers durch das 20. Jahrhundert. Ich begann 2012 mit dem systematischen Abfotografieren der Bilder, damit man einen Überblick über die verschiedenen
Schaffensperioden bekommen konnte. 2018 holte ich den Künstler Jan Blaß zu diesem Editionswerk dazu, und nun war es an der Zeit, dass diese Kunstwerke zum 800-jährigen Jubiläum an die Öffentlichkeit gelangten. Im Karl-Rahner-Haus sollte am 13. März 2020 die große Ausstellung eröffnet werden. Aber es kam anders.
Das berufliche Engagement, seine Interessen und Aktivitäten, letztlich die gesamte Lebensleistung des Ingenieurs Robert Gerwig ist aufgrund ihrer immensen Fülle überwältigend. In den 65 Jahren, die ihm zu leben vergönnt waren (2. Mai 1820–6. Dezember 1885), hat er nicht nur Straßenverläufe abgesteckt, Eisenbahnstrecken im In- und Ausland trassiert, Brücken entworfen oder den Bau von Gebirgsbahnen geleitet. Er hat auch eine Uhrmacherschule geleitet, etliche Gutachten zur Korrektion des Verlaufs von Binnengewässern verfertigt, die Sicherung des Reichenau-Damms entworfen und Anlagen zur Wasserversorgung begutachtet. Neben alledem hat er sich als Privatmensch wissenschaftliche Reputation mit Arbeiten zur Botanik, zur Geologie, zur Gletscherkunde und zu mathematisch-physikalischen Fragen erworben. Nicht zuletzt war er Abgeordneter im Badischen Landtag und schließlich auch im Berliner Reichstag.
Im Teil 1 hatten wir einen Blick auf Robert Gerwigs Jugendjahre und auf sein spärlich überliefertes Privatleben geworfen und hatten sodann kursorisch seine Tätigkeiten in den ersten Jahren als Ingenieur bei der Badischen Oberdirektion des Wasser- und Straßenbaus (OWS) verfolgt. Einen genaueren Blick hatten wir anschließend auf die Jahre zwischen 1853 und 1858 geworfen: Im Jahr 1853 war Gerwig zum Baurat befördert worden und eine seiner ersten Aufgaben war der Entwurf und die Bauleitung der Eisenbahnbrücke über die Wiese bei Basel gewesen. Das Jahr 1858 hatte mit den Gründungsarbeiten an Gerwigs zweitem Brückenprojekt, der Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Waldshut begonnen und es hatte mit dem Beginn der Gründungsarbeiten an seinem dritten Brückenprojekt, der kombinierten Straßen- und Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Konstanz geendet.Im Teil 2 werden wir Gerwigs Aktivitäten in den Jahren zwischen 1859 und 1863 verfolgen sowie abermals einen kursorischen Blick von 1864 bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1880 werfen.
Freiburg, und die Region um die Stadt herum, bieten den dort lebenden Menschen eine facettenreiche Heimat. Während die Stadt mit ihrer Industrie und Universität Schauplatz des steten Fortschritts ist, der mit der heutigen Zeit einhergeht, werden in den umliegenden Gemeinden noch immer die Traditionen des dörflichen Lebens gewahrt. Die Natur der Region vom Schwarzwald bis zum Rhein, das traditionelle Leben in den benachbarten Dörfern, sowie die Kultur und Geschichte der Stadt
Freiburg bieten vielschichtige Möglichkeiten der Verwurzelung. Der folgende Text soll einen kleinen Einblick in die meinige geben.
Wie lange waren Sie Lehrer am DFG? Von 1989 bis 2012 war ich als französische, verbeamtete Lehrkraf am DFG tätig. Meine
Fächer sind Geographie, Geschichte und Politik, eine unteilbare Kombination in Frankreich. 2012 wurde ich pensioniert, blieb aber weiterhin der Schule verbunden und wurde gelegentlich für Vertretungen »reaktiviert«.
Was immer die Gelehrtenrepublik der Frühen Neuzeit gewesen sein mag: auch wenn ihre Selbstbeschreibung als supraterritorial, interkonfessionell, egalitär längst als idealisiert gilt, gibt es genügend Beispiele dafür, wie diese Normen
in der Praxis wirkten: vor allem durch Korrespondenz, oft tatsächlich weite Entfernungen, Territorien und Konfessionen überschreitend. Korrespondenz war Zeichen der Zugehörigkeit und zugleich Motor der Kommunikation. Mit der Weitergabe von Nachrichten und Fragen, mit der Information über Neuerscheinungen, Projekte und Nachlässe, mit der Vermittlung von Auktionskatalogen, Büchern und Abschriften sowie mit der kritischen Diskussion veröffentlichter Schriften und unveröffentlichter Thesen war sie (sekundiert, aber noch nicht abgelöst von gelehrten Journalen oder Akademien) das eigentliche Forum des gelehrten Austauschs. Mit ihren vielfältigen Formen und Abstufungen von Kontakt sorgte sie für dessen Moderation. Eine Sonderform, die indirekte Korrespondenz, soll im Folgenden behandelt werden.
In diesem Aufsatz wird die Zeit vor der Union seit 1803 geschildert; es werden dabei weniger die theologisch-kirchlichen Vorbereitungen der Union behandelt, die bereits verschiedentlich dargestellt wurden. Neu ist vielmehr, dass das zeitgleiche gesellschaftliche Leben in Karlsruhe neben die Vorbereitungen der Kirchenvereinigung in den Blick genommen wird, wobei vier Hauptpersonen im Mittelpunkt stehen. Dadurch ergeben sich Gegensätzlichkeiten bei Gleichzeitigkeit aber auch bisher kaum
beachtete Gleichbehandlungen der beiden Konfessionen schon in diesen Jahren. Neu herangezogene Quellen lassen immer wieder neue Entdeckungen machen, die im Blick auf Hebel und Ewald fast so etwas wie Entmythologisierungen darstellen.
Überhaupt stellt sich heraus, wie wenig die Kirchenvereinigung in diesen Jahren ein Thema war, selbst bei den mit der Vorbereitung Beauftragten, wohl nur mit einer Ausnahme, Sander. – Das internationale Geschehen als weiterer zeithistorischer Hintergrund bleibt unberücksichtigt.
Altdekan Kurt Müller †
(2020)
Der Geschichts- und Heimatverein Villingen verliert mit Ihm einen der wichtigsten Kenner der Geschichte unserer Stadt, insbesondere hinsichtlich aller unmittelbaren oder mittelbaren kirchenhistorischen Zusammenhänge. Kurt Müller, in Kehl geboren, kam schon als Kind nach Villingen, wo er die Schule besuchte und 1957 das Abitur ablegte. Nach seinem Theologiestudium in Freiburg und Würzburg wurde er im Juni 1963 zum Priester geweiht. Damit wurde das 1962 begonnene II. Vatikanische Konzil auch zur Leitschnur seines pastoralen Wirkens.
Albert Sting zum Gedenken
(2020)
Bis ins hohe Alter hinein erwies sich Dr. Albert Sting als Vermittler, Versöhner und Mediator, so wie er es Zeit seines langen Lebens in ganz unterschiedlichen Ausprägungen immer wieder gewesen war. Zuletzt bezog er in der »Flüchtlingskrise« Position
und nahm im Alter von 91 Jahren gemeinsam mit dem Arbeitskreis »Dialog Synagogenplatz« einen eigens konzipierten Clip
auf, um in der Gesellschaft um Verständnis für die Belange der Geflüchteten zu werben und entschieden davor zu warnen, dass sich die Verfolgung von Bevölkerungsgruppen wie im »Dritten Reich« wiederholte.
"Unter duftenden Gärten"
(2020)
Die dem Andenken des Dichters Friedrich Hölderlin (1770–1843) gewidmete Anlage am östlichen Philosophenweg erhielt ihr heutiges Aussehen durch eine Um- und Neugestaltung im Jahr 1986. Ein direkter Zusammenhang dieser Maßnahme mit dem Jubiläumsjahr der Ruprecht-Karls-Universität ist nicht überliefert.
Die vorliegende Studie widmet sich der Entwicklung der Heidelberger Chemiefirma Teroson von einem kleinen Familienbetrieb zu einem mittelständischen Industrieunternehmen. Geprägt wurde dieser Aufstieg zwischen 1930 und dem Beginn der 1950er Jahre von Erich Ross, dem Firmenchef der 2. Generation. Welche Haltung nahm er gegenüber der NS-Ideologie und dem NS-Staat ein? War er ein überzeugter Anhänger des Nationalsozialismus oder ein tüchtiger Unternehmer, der sein Verhalten im Interesse der Firma dem NS-System anpasste? In welchem Maße begünstigten der Wirtschaftsaufschwung der 1930er Jahre, die Aufrüstung und die Kriegswirtschaft den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens? Wie überstand Ross die Zeit der amerikanischen Besatzung und wie führte er den Ausbau der Firma in der frühen Bundesrepublik fort?
Eigentlich erinnert sich kaum mehr jemand an den Maler Gustav Wolf (1887–1947). Eine Ausnahme ist Barbara Gilsdorf, Kunsthistorikerin und aktuell Kulturreferentin der Stadt Schwetzingen. Sie hat rund 6000 (!) Bilder aus dem Nachlass des Künstlers gesichtet und katalogisiert. In der Rückbesinnung auf die 1920er Jahre gewinnt das Werk von Gustav Wolf an Bedeutung. In Heidelberg gehörte er mit dem Lyriker Alfred Mombert (1872–1942) zu den Mitbegründern der „Gemeinschaft der Pforte“ und bis 1925 zu ihren künstlerischen Hauptexponenten. Sein Werdegang soll hier kurz skizziert werden.