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Verbreitung, Lebensraum und Biologie der Furchenbiene Lasioglossum pallens (Brullé 1832) und ihrer Kuckucksbiene Sphecodes majalis Pérez 1903 in Deutschland (Hymenoptera, Apidae, Halictinae)

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  • Die als selten geltende Furchenbiene Lasioglossum pallens wurde durch gezielte Suche in drei weit auseinander liegenden Naturräumen an zahlreichen Stellen und dort mehrfach in hohen Abundanzen gefunden. Es ist nicht auszuschließen, dass die Art auch in anderen Regionen weit verbreitet und häufig vorkommt. Historische Nachweise für Thüringen und Sachsen konnten durch aktuelle Wiederfunde bestätigt werden. L. pallens kommt vorzugsweise in extensiv genutztem Grünland mit Gehölzbestand in warmen Lagen vor. Die Männchen umschwärmen bereits ab Mitte März Laubgehölze und Koniferen in einer Höhe von 1,5 bis 15 m. Die Weibchen erscheinen etwas später und werden meist an oder in unmittelbarer Nähe von Gehölzen gefunden. L. pallens wird nur ausnahmsweise beim Blütenbesuch an krautigen Pflanzen beobachtet. Die mikroskopische Analyse von 28 Pollenladungen ergab, dass die untersuchten Weibchen ihren Pollen überwiegend an windblütigen Bäumen, vor allem an Eichen (Quercus), gesammelt hatten. Wiederholt wurden Weibchen beobachtet, die Blattläuse in frischen Blattachseln des Weißdorns (Crataegus) aufsuchten, um Honigtau aufzunehmen. Ein Nistplatz von L. pallens wird beschrieben. In drei näher beobachteten Nestern benutzten mindestens drei, fünf bzw. sechs Weibchen das gleiche Nest. Die Nesteingänge wurden jeweils durch eine Wächterin bewacht. Entgegen der Literatur lebt L. pallens demzufolge nicht solitär, sondern besitzt wahrscheinlich eine soziale Lebensweise. Aufgrund ihres jahreszeitlich sehr frühen Auftretens, ihrer kurzen Flugzeit und der Bevorzugung höherer Gehölze als Pollenquelle wird L. pallens wahrscheinlich oft übersehen. Von der seltenen Blutbiene Sphecodes majalis, dem artspezifischen Brutparasit von L. pallens, wird ein Phänogramm, eine Nachweiskarte für Deutschland sowie neue Fundorte gegeben. Die Art wird erstmals für Sachsen-Anhalt gemeldet. Die Männchen von S. majalis wurden mehrfach zusammen mit den Männchen ihrer Wirte beim Schwärmen an Gebüschen beobachtet.

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Metadaten
Verfasserangaben:Mike Herrmann, Frank Burger, Andreas MüllerGND, Stefan TischendorfGND
DOI:https://doi.org/10.57962/regionalia-19454
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Carolinea
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Erstveröffentlichung:2003
GND-Schlagwort:Deutschland; Furchenbienen 〈Unterfamilie〉; Verbreitung; Habitat; Phänologie; Buckelbiene; Brutparasitismus
Jahrgang:61
Erste Seite:133
Letzte Seite:144
DDC-Sachgruppen:500 Naturwissenschaften und Mathematik / 570 Biowissenschaften, Biologie / 577 Ökologie
500 Naturwissenschaften und Mathematik / 590 Tiere (Zoologie) / 595 Arthropoden (Gliederfüßer)
Zeitschriften:Carolinea / Carolinea / 61.2003
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - CC BY - Namensnennung 4.0 International