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Verbreitung, Populationsdynamik und Vergesellschaftung der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica) im westlichen Bodenseegebiet

  • Die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) ist eine typische Art der Streuwiesen (Molinion caeruleae) am Bodenseeufer. Der beobachtete Rückgang einiger Populationen wurde zum Anlass genommen, um Veränderungen in der Populationsgröße und der Artenzusammensetzung von Iris sibirica-Wiesen zu untersuchen. Es wurde hauptsächlich drei Fragen nachgegangen: 1. Wie ist die aktuelle Verbreitung von Iris sibirica und hat sich der Bestand in den letzten hundert Jahren verändert? 2. Gibt es einen langfristigen Populationstrend 1992-2008? 3. Hat sich die Artenzusammensetzung der Streuwiesen mit Iris sibirica-Wiesen zwischen den zwei untersuchten Zeitperioden 1988-1993 und 2003- 2009 verändert? Um die Änderung der Häufigkeit zu untersuchen, wurde die aktuelle Verbreitung von Iris sibirica mit Literaturangaben verglichen. Zudem wurden die Monitoring- Daten des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) ausgewertet, um den langfristigen Populationstrend abschätzen zu können. Beim Monitoring wurde in 16 Populationen von 1992 bis 2008 jährlich die Zahl der Blütenstände ausgezählt. Spearmans Rangkorrelations- Koeffizienten wurden benutzt, um den Trend zu schätzen und auf Signifikanz zu prüfen. Um Vegetationsveränderungen festzustellen, wurden die Vegetationsaufnahmen beider untersuchter Zeiträume nach der Methode Braun-Blanquet und mit Hilfe multivariater Verfahren (Detrended Correspondence Analysis, DCA) ausgewertet. Die Zahl der Vorkommen verringerte sich von 25 um 1910 auf 13 nach 2008. Iris sibirica war hauptsächlich an den Mündungen der Bodenseezuflüsse verbreitet und kam in einer Höhenlage zwischen 400 und 430 m NN vor. Die Bestandsentwicklung zeigte keinen einheitlichen Trend. Die Populationsgröße verringerte sich in zwei Populationen, während sie in dreien zunahm. Die Iris sibirica-Wiesen ließen sich in zwei Ausbildungen unterteilen: eine mit Molinia caerulea und eine mit Thalictrum flavum. Zwischen 1988-1993 und 2003-2009 fand keine deutliche Veränderung der Artenzusammensetzung statt. Jedoch wurde eine leichte Zunahme von Deschampsia cespitosa und Solidago gigantea festgestellt. Zusammenfassend betrachtet ist Iris sibirica derzeit im westlichen Bodenseegebiet nicht gefährdet, obwohl ein Rückgang der Fundorte seit 1910 festzustellen ist. Die meisten aktuellen Populationen zeigten keinen Bestandstrend auf oder nahmen sogar zu. Fast alle Streuwiesen mit Iris sibirica befinden sich in Naturschutzgebieten und werden aus Naturschutzgründen einmal im Jahr gemäht.

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Metadaten
Verfasserangaben:Markus PeintingerGND
DOI:https://doi.org/10.57962/regionalia-19519
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Carolinea
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Erstveröffentlichung:2011
GND-Schlagwort:Bodensee-Gebiet 〈West〉; Schwertlilie
Jahrgang:69
Erste Seite:27
Letzte Seite:51
DDC-Sachgruppen:500 Naturwissenschaften und Mathematik / 580 Pflanzen (Botanik) / 580 Pflanzen (Botanik)
Systematik der Landesbibliographie:Landesnatur / Botanik / Allgemeines
Zeitschriften:Carolinea / Carolinea / 69.2011
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - CC BY - Namensnennung 4.0 International