020 Bibliotheks- und Informationswissenschaften
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
- Wissenschaftlicher Artikel (196)
- Buch (Monographie) (13)
- Teil eines Buches (Kapitel) (9)
- Preprint (6)
- Bericht (5)
Sprache
- Deutsch (226)
- Englisch (2)
- Französisch (1)
Gehört zur Bibliographie
- nein (229)
Schlagworte
- Badische Landesbibliothek (81)
- Karlsruhe (57)
- Digitalisierung (26)
- Nachlass (26)
- Kirchenarchiv (20)
- Geschichte (16)
- Heidelberg (16)
- Quelle (14)
- Handschrift (13)
- Generallandesarchiv Karlsruhe (11)
Bei mehreren nationalen und internationalen Studien im landwirtschaftlichen Beschaffungsmarkt der vergangenen Jahre durfte ich an der Konzeption und Auswertung mitwirken bzw. diese leiten. Dabei zeigte sich, dass die aufwändigste Arbeit der Projekte die Erfassung des Datenmaterials war. Die
Auswertung auf der Großrechenanlage der Universität Hohenheim ließ den Gedanken aufkommen, vorhandene Marktdaten miteinander zu vernetzen und künftig als Datenbank bereitzustellen. Aus einer solchen elektronischen Datenbank des landwirtschaftlichen Marktes die notwendigen Informationen für Marketing kurzfristig und zuverlässig abrufen zu können, wäre für alle Marktbeteiligten ein echter Gewinn. Im Rahmen der landwirtschaftlichen Forschungszusammenarbeit mit der TU München-Weihenstephan hat Dr. Ludwig Reiner informiert, dass er die Einrichtung einer pflanzenbaulichen Datenbank mit dem Namen "Ispflanz“ plant. Damit soll Landwirten die ackerbaubauliche Betriebsplanung erleichtert werden. In der vorliegenden Studie soll die Einsatzmöglichkeit einer Datenbank im landwirtschaftlichen Beschaffungsmarkt dargestellt sowie untersucht werden,
unter welchen Voraussetzungen sich ein solches System für die Zulieferer der Landwirtschaft sinnvoll nutzen lässt. Dabei ist eine Kollision mit den Interessen der Landwirtschaft, der amtlichen Beratung sowie den Betreibern der Datenbank zu verhindern.
Seit vor nunmehr 18 Jahren Th. Mayer unsere Kenntnisse über „Die Besiedlung
und politische Erfassung des Schwarzwaldes im Hochmittelalter"
zusammengefaßt hat, ist die Versuchung groß, eine geistige Reise durch den
Hochschwarzwald zu unternehmen, die uns auch über die spätere Entwicklung
der Kulturlandschaft von jenen ersten Anfängen der Rodungsperiode bis
heute ein zusammenhängendes Bild vermitteln soll. Aber immer wieder werden
wir vor den längst unsichtbaren Herrschaftsgrenzen und Zollschranken
einer früheren Zeit haltmachen müssen, um uns mit neuen Papieren und
neuem geistigem Rüstzeug zu versehen. Würde man zur besseren Orientierung
den Versuch machen, auf einer Karte die Siedelungen und Gebiete
einzutragen, deren Ursprung und weitere Entwicklung hinreichend bekannt
sind, um die heutige Kultur-, Siedlungs- und Wirtschaftslandschaft in ihren
ursächlichen Faktoren und Veränderungen im Laufe der Geschichte begründen
zu können, so wäre diese Karte ein getreues Abbild der politischen Karte vor
1806.
Bei den vielen Umräumaktionen, die der Umbau des Lobdengaumuseums für die ehrenamtlichen Helfer des Heimatbundes mit sich bringt, machte Frau Lore Blänsdorf einen kostbaren Fund. Die aufmerksame Heimatkundlerin sah sofort die Ähnlichkeit eines äußerlich unscheinbaren Folianten mit den beiden Bänden, die Oberstudiendirektor a.D. Karl Diefenbacher 1977 als ersten Band der Ladenburger Stadtbücher bearbeitete. Karl Diefenbacher stellte schnell fest, daß dieses Buch die lückenlose Fortsetzung des Ämterbuches der Stadt Ladenburg enthielt. Das Buch ist 32,5 Zentimeter lang, 10 Zentimeter breit und cirka 5 Zentimeter dick. Der Einband besteht aus 4 mm dickem Karton. Der Rücken ist nicht mehr vorhanden. In den Abmessungen entspricht das Buch damit nahezu dem Eide- und dem Ämterbuch, die unter Nummer B 396 und B 397 im Stadtarchiv Ladenburg aufbewahrt werden. Der Kartoneinband unterscheidet es jedoch von den beiden älteren Büchern, die noch in lederbezogenes Holz gebunden sind. Der wichtigere Unterschied liegt jedoch darin, daß es bisher unbekannt war und deshalb noch nicht archiviert ist. Der Zufall rettete die wertvolle Quelle. Und ich bin stolz darauf, daß Karl Diefenbacher mir die Ehre überließ, sie zu bearbeiten, bevor das zweite Ämterbuch selbstverständlich seinen Platz neben dem ersten im Stadtarchiv Ladenburg erhält.
Das Fridinger Pfarrarchiv
(2006)
Im strengen Sinn ist ein Archiv eine Institution, die Archivalien oder (synonym) Archivgut sammelt, ordnet und sie als endgültiger Aufbewahrungsort verwahrt. Das Wort Archivgut wird wie folgt definiert: Es ist in einer amtlichen oder geschäftlichen Tätigkeit entstanden, es wird zur Erledigung der laufenden Geschäfte nicht mehr gebraucht und hat bleibenden Wert. Diesen bleibenden Wert erhält es, weil es eine hohe historische Aussagekraft über den Ort oder das Amt, in dem es entstand, besitzt. Bei den Archivalien handelt es sich bei uns typischerweise um Akten, die in der Regel handgeschriebene Unikate, also wertvolle Einzelstücke, sind. Auch die katholische Kirchengemeinde St. Martinus Fridingen ist im Besitz eines
solchen umfangreichen Archivs. Es wurde im Jahr 1992 im Untergeschoss des grundlegend renovierten Pfarrhauses neu und dauerhaft eingerichtet. Während der Renovierungsphase im Pfarrhaus war es für einige Monate im Keller des katholischen Gemeindehauses ausgelagert. Das Archiv ist nach der im Jahr 1986 begonnenen Neuordnung untergliedert in 152 Einzelbestände und umfasst etwa 15.000 Aktenstücke von unterschiedlicher Provenienz (Herkunft), wobei die umfangreichen Jahresrechnungen der Kirchenpflege mit ihren vielen Einzelbelegen jeweils nur als eine Akte gerechnet werden.
In den Jahren 1899 und 1900 mussten alle Volksschullehrer im damaligen Königreich Württemberg auf Veranlassung des königlichen Statistischen Landesamtes und der Württembergischen Vereinigung für Volkskunde in Stuttgart anhand eines umfangreichen Fragebogens die volkstümlichen Überlieferungen und Gepflogenheiten ihrer Gemeinden sammeln. Die 21 Seiten umfassende Niederschrift des damaligen Fridinger Schullehrers
August Mayer über die örtlichen Bräuche ist als Konzeptheft im Kreisarchiv Tuttlingen erhalten und wird hier ungekürzt wiedergegeben. Schullehrer Mayer hat in seinem Aufsatz das niedergeschrieben, was er an dem überlieferten Brauchtum in Fridingen interessant fand, und was er durch Befragen
von älteren Leuten noch in Erfahrung bringen konnte. Sehr seltsam ist allerdings, dass er die Fridinger Fasnet überhaupt nicht erwähnt. August Mayer, geboren am 5. Dezember 1861 in Emerkingen, kam am 7. November 1892 als Lehrer nach Fridingen und ist am 22. Juni 1902 im Alter von erst 41
Jahren in Fridingen gestorben.
Der Begriff der persönlichen Freiheit ist heute bei allen Völkern, soweit sie nicht unter totalitären Systemen leben müssen, zu einem ganz selbstverständlichen und unveräußerlichen Element der bürgerlichen Rechtsordnung geworden. Allerdings ist es ja so, dass die in den derzeitigen Verfassungen aller demokratischen Staaten verankerten persönlichen Freiheiten erst in zum Teil jahrhundertelangen bitteren Auseinandersetzungen mit den herrschenden Gewalten blutig erkämpft werden mußten. Der Großteil der Landbevölkerung galt noch im 18. Jahrhundert als leibeigen. Leibeigenschaft bedeutete ursprünglich persönliche Unfreiheit. Für uns wäre es heute völlig unvorstellbar, Wohnort oder Arbeitsplatz nicht frei wählen und wechseln zu dürfen. Leibeigene genossen keine Freizügigkeit und konnten sogar verpfändet oder verkauft werden. Im Lauf der frühen Neuzeit lockerte sich in Südwestdeutschland die Leibeigenschaft immer mehr. Hier bedeutete Leibeigenschaft im 18. Jahrhundert im Prinzip nur noch den Zwang zur Entrichtung einiger Abgaben. Die Leibeigenschaft in Nord- und Ostdeutschland ging wesentlich weiter. Zum Teil konnte hier ein Grundherr seine Leibeigenen sogar hinrichten.
Wer sich schon einmal in die Heidelberger Weststadt begeben hat und durch die vielen Straßen mit gepflegten Vorgärten, verzierten gusseisernen Hoftoren und makellosen Gründerzeitfassaden spazierte, dem wird auch das außergewöhnlich bunte und von Fachwerkelementen geprägte Haus in der Zähringerstraße aufgefallen sein. Das Idyll dieses pittoresken Anblicks kann lediglich durch das Senken des Blickes getrübt werden, denn auf dem Gehweg entdeckt man zwei in den Boden eingelassene Mahnmale, die an die früheren Bewohner dieses Domizils erinnern. Auf kleinen Messingplatten eingemeißelt findet man Gründe, die eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Gebäude und seinen Bewohnern rechtfertigen.
Das Heidelberger Universitätsarchiv verwahrt eine reiche spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Amtsbuchüberlieferung. Zunächst sind hierbei die Matrikeln zu nennen, in die sich Universitätsangehörige bei der Immatrikulation selbst einschrieben oder eingeschrieben wurden. Die Anlage eines solchen Bandes wurde bereits am 22. November 1386 beschlossen, also kurz nach der Universitätsgründung. Dieser erste Band befindet sich noch genauso wie die nachfolgenden in den Magazinen des Universitätsarchivs. Die Reihe ist beinahe ungebrochen, wären nicht zwei Matrikelbücher dem Heidelberger Stadtbrand von 1693 zum Opfer gefallen. Somit fehlen Aufzeichnungen für die Jahre 1663 bis 1704 – an der Rekonstruktion der Einträge wird derzeit verstärkt gearbeitet.
Bei einer Umfrage nach deutschen Texten der St. Ursula-Legende wurde ich von
Frau Dr. G. Koberg von der Leopold-Sophien-Bibliothek in Überlingen auf das
zweiseitige Fragment einer Legendarhandschrift aufmerksam gemacht. Bei näherem
Zusehen stellte sich heraus, daß Teile der Antonius- und Prisca-Legende (17 .
und 18. Januar) aus Hermanns von Fritzlar ,Heiligenleben' vorlagen. Allerdings ist
damit nun keine Drittüberlieferung des Werkes, das heute nur durch cpg 113 und
114 vollständig geboten wird, gegeben. Vielmehr gehören die beiden Überlinger
Blätter zur selben Handschrift, von welcher unter der Signatur Cod. Sal. 8 . 112
seit 1826 zwei Doppelblätter in der Universitätsbibliothek Heidelberg liegen;
WILFRIED WERNER hat die Bruchstücke 1969 bekanntgemacht. - Bedeutung
und Wert des jetzigen Fundes liegen darin, daß die Textbasis erweitert wird, daß
wir ferner eine etwas bessere Anschauung der Salemer Handschrift gewinnen.
Im Jahre 1210 erschien Franziskus von Assisi mit zwölf Gefährten vor Papst
Innozens III. und legte das Programm einer Ordensgründung vor, nach der
die Forderung der Armut nicht nur wie in den bisherigen Mönchsorden für
den einzelnen Mönch gelten sollte, sondern auch für die Mönchsgemeinschaft.
Der Papst stimmte dem Programm zu und erteilte die Predigterlaubnis.[...]Die Klarissen folgten den Franziskanern
jenseits der Alpen auf dem Fuß. In den vierziger Jahren, noch zu
Lebzeiten der Gründerin, nahm das Frauenkloster im Paradies bei Konstanz
die Klarissenregel an. Diese Konstanzer Niederlassung sollte zum Mutterkloster
des Klosters Paradies bei Schaffhausen werden.*[...]Am 21. Dezember 1948 beschloß
der Verwaltungsrat der Georg-Fischer-Aktiengesellschaft auf Anregung von
Direktor Ernst Müller die Gründung einer Eisenbibliothek.