333.7 Natürliche Ressourcen, Energie und Umwelt
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Ortsumfahrung
(2015)
Neben der eigentlichen Straßenplanung ist der Baulastträger gesetzlich verpflichtet einen eigenständigen Landschaftspflegerischen Begleitplan zu erstellen. Aufgabe des Landschaftspflegerischen Begleitplans ist die Darstellung der durch die Planung verursachten Eingriffe in das Landschaftsbild und den Naturhaushalt. Nach dem Grundsatz des Verursacher- und Ausgleichsprinzips bei Eingriffen in Natur und Landschaft, das im Bundes- und Landesnaturschutzgesetz geregelt ist, soll innerhalb eines Landschaftspflegerischen Begleitplans erfasst werden ob: vermeidbare Beeinträchtigungen unterlassen oder Maßnahmen zur Schadensminderung durchgeführt werden können, unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Ausgleichsmaßnahmen ausgeglichen werden können, der Eingriff wegen fehlender Ausgleichsmöglichkeiten am Ort auf sonstige Weise durch Ersatzmaßnahmen auszugleichen ist.
Der NABU Dunningen setzt sich seit seiner Gründung im Jahr 1997 für den Erhalt einer vielseitigen Natur- und Kulturlandschaft ein, welche auch als Erholungsraum für den Menschen dient. Die Gründung des Vereins erfolgte mit 25 Personen und zwischenzeitlich unterstützen ca. 280 Mitglieder in den drei Ortsteilen Dunningen, Lackendorf und Seedorf die Arbeit des NABU bei Arbeitseinsätzen oder in ideeller oder finanzieller Form. Neben der Mitwirkung bei vielen Planungen in der Gemeinde werden Vorschläge für sinnvolle Ausgleichmaßnahmen für Baugebiete, Umgehungstrasse oder im Rahmen der Flurneuordnungsverfahren eingebracht.
Als um die Jahrhundertwende in den deutschen Landen der Wunsch nach elektrischem Licht überall geäußert wurde, machten sich örtliche Mühlen, Sägewerke und Hammerschmieden daran, Strom zu erzeugen. Sowohl der Neckar als auch die Eschach und insbesondere die Kinzig und die Glatt eigneten sich für den Betrieb zur elektrischen Stromerzeugung. Sie bedienten sich meist einer Dynamomaschine, die einige Jahre zuvor als Generator von Werner von Siemens erfunden worden war. In Glatten befand sich bereits ein Elektrizitätswerk, das Vertreter in die hiesige Gegend schickte, um für den elektrischen. Strom zu werben. So war am 28. Januar 1912 ein Vertreter dieses Werkes in Waldmössingen und hielt im <Kreuz> einen Vortrag über die elektrischen Einrichtungen und deren Kosten. Im gleichen Zeitraum dürfte eine ähnliche Veranstaltung in Seedorf stattgefunden haben.
Auf den ersten Blick erscheint es fast überflüssig, sich mit dem Thema Offenhaltung auseinander zu setzen. Scheint es doch so, als ob sich alle einig seien. In der öffentlichen Diskussion sind eigentlich alle für die Offenhaltung der Landschaft. Der Erhalt unserer (Kultur-)Landschaft genießt Aufmerksamkeit. Dennoch muss bei allen Bekenntnissen zur Offenhaltung eine starke Macht am Werke sein, die den Wald wachsen lässt und vormals offene Flächen mit stetig wachsendem Wald bedeckt. Was geschieht also? Zunächst bedarf der Begriff "Offenhaltung" der Landschaft einer etwas genaueren Betrachtung. Er suggeriert nämlich etwas, was gar nicht gemeint ist. Offenhaltung klingt nach einer bewusst vorgenommenen Handlung, dem offen Halten der Landschaft. Es muss aber bei einer realistischen Betrachtung festgestellt werden, dass die Offenhaltung nicht etwas ist, das so und zum Selbstzweck durchgeführt wird, sondern sie ist lediglich das Abfallprodukt der landwirtschaftlichen Nutzung. Es mag Ausnahmen geben, die diese Regel bestätigen, aber: Niemand hält Fläche offen, damit diese offen bleibt, sondern Fläche bleibt offen, weil sie landwirtschaftlich genutzt wird. Hier beginnen auch schon die Probleme.
Der Scheibenberg im Friesenheimer Wald, oberhalb der Ortschaft Oberweier scheint etwas ganz besonderes zu sein. Auf einem breiten Sporn ist eine Felsengalerie, die sogenannten Bildsteine, zu bestaunen. Eine ungeheure Masse von kleinen und großen Sandsteinbrocken ist aufeinandergetürmt und vermittelt den Eindruck einer zerstörten Ritterburg. Baumaterial zur Errichtung einer Burg wäre vor Ort genügend vorhanden. Von den Bildsteinen haben wir, dank auch dem Orkan Lothar, der am zweiten Weihnachtstag 1999 den Friesenheimer Wald heimsuchte, einen wunderbaren Blick über die Vorbergzone auf die Ortsteile der Gemeinde Friesenheim. Der Blick geht von Oberschopfheim, Oberweier über Friesenheim mit seinen beiden Kirchtürmen und über Schuttern mit seinem 76 m hohen Turm der Klosterkirche hinüber nach Frankreich. Am Horizont begrenzen die Vogesen den Blick. Das Spiel von Licht und Schatten präsentiert die Schönheit des Aussichtspunktes und lädt ein, die Harmonie des Ortes genießen zu dürfen.
Bis in jüngster Zeit war das Geisberg-Gebiet am Ende des Schuttertales in der Öffentlichkeit weitgehend nicht als Achat- und somit Edelsteinfundstelle bekannt. Nur Fachleute aus den Bereichen Geologie oder Mineralogie sowie insbesondere Mineraliensammler wussten um die Besonderheit dieses Gebietes als Fundstelle von Achaten und Begleitmineralien wie Jaspis, Quarz, Hämatit u.a.. Es war deshalb naheliegend, dass sich die Gemeindeverwaltung Schuttertal in enger Zusammenarbeit mit Gerhard Finkbeiner, Schuttertal, und dem Autor dieses Beitrags nunmehr intensiv darum bemüht, den Geisberg-Achat und sein Fundgebiet als bemerkenswertes Objekt, gewissermaßen als „Juwel aus der Schatzkammer der eigenen heimatlichen Naturschönheiten", der Öffentlichkeit zu präsentieren. So entschloss man sich, einen auf die Edelsteinfundstelle Geisberg bezogenen Informationsweg einzurichten und am 6. Oktober 2007 feierte die Gemeinde Schuttertal die offizielle Einweihung des neu angelegten Achatweges am „Hohen Geisberg". Der entsprechende Rundweg führt über eine Strecke von 2,9 km vom Parkplatz „Höhehäuser" über den Gipfel des Hohen Geisberg (727 m), vorbei an der Lahrer Hütte, zurück zum Ausgangspunkt.
Dieses Jahr können wir den dreißigsten Geburtstag des Naturschutzgebietes Taubergießen feiern, das nicht nur für die Menschen der Region geschätztes Kleinod ihrer unmittelbaren Lebenswelt und Bestandteil ihrer Geschichte ist, sondern auch weit darüber hinaus ob seiner Einzigartigkeit Bedeutung erlangt und Freunde gefunden hat. Bemühungen um den Naturschutz im Gebiet des heutigen Naturschutzgebietes Taubergießen gibt es schon seit vielen Jahrzehnten. Bereits Mitte der 1930er Jahre setzten sich vor allem die Fischer für die Erhaltung der Altrheinarme ein, deren Bestand sie durch den geplanten Ausbau des Rheinseitenkanals gefährdet sahen. Im Jahre 1938 wurde das Altrheingebiet bei einer Bootsfahrt von Rust nach Wittenweier besichtigt mit der Absicht, das Gebiet zum Naturschutzgebiet erklären zu lassen.
„Nationales Naturerbe“ - was ist das? Als Nationales Naturerbe werden rund 156.000 Hektar ökologisch wertvolle und artenreiche Naturflächen in Deutschland bezeichnet, die durch Beschluss der Bundesregierung seit dem Jahr 2000 dauerhaft für den Naturschutz gesichert werden. Die Flächen werden aus dem Eigentum der BRD unentgeltlich in die Trägerschaft von Bundesländern, der Deutschen Bundesstiftung und von Umwelt- und Naturschutzverbänden übertragen. Die Übertragung der Flächen ist an naturschutzfachliche Bewirtschaftung gebunden. In den Waldbereichen soll die Nutzung vollständig eingestellt werden. Etwa 125.000 Hektar (erste und zweite Tranche) wurden und werden an die Flächenempfänger übertragen. Für eine 2016 beschlossene dritte Tranche mit weiteren etwa 31.000 Hektar befindet sich die Gebietsübertragung in Vorbereitung. Das rund 109 Hektar große, ehemalige Militärübungsgebiet Langenhard war Bestandteil der ersten Tranche und wurde 2012 der NABU-Bundesstiftung „Nationales Naturerbe“ übergeben.
Weg von der Insel
(2018)
300 Millionen weniger Vögel in Deutschland und Europa seit den 1980er Jahren: Diese Meldung hat es in den letzten Monaten bis in die Leitmedien geschafft. Dabei wird vor allem der Rückgang der Vögel der Agrarlandschaft hervorgehoben. Zwischen 1990 und 2013 verschwanden in Deutschland 35 Prozent aller Feldlerchen, 80 Prozent aller Kiebitze und 84 Prozent aller Rebhühner. Auch in der südlichen Ortenau blieb der Rückgang der Artenvielfalt nicht unbemerkt. So konnte die Fachschaft für Ornithologie Südlicher Oberrhein der Entwicklung der Vogelarten im Gebiet nur eine negative Bilanz bescheinigen. Im Zeitraum zwischen 1959 bis 2009 wurde das Aussterben von 20 Vogelarten festgestellt. Etwa genauso viele Bestände von Brutvögeln gingen in diesem Zeitraum stark zurück oder waren stark gefährdet. Inzwischen sind also nicht nur die Spezialisten unter den Vögeln, sondern auch die Allerweltsvögel bedroht. Der NABU Südbaden konstatiert bei der „Stunde der Gartenvögel“ für den Ortenaukreis zwischen 2001 und 2016 gleich für mehrere Vogelarten einen Rückgang. Bei der Mehlschwalbe beläuft er sich auf fast die Hälfte, beim Distelfink auf zirka 40 Prozent. Der Rückgang einzelner Vogelarten ist allerdings nur die Spitze des Eisbergs.
Die Geschichte der Kunstmühle in Seelbach, Teil 2, Die Gründung des Elektrizitätswerks Seelbach
(2021)
Im Jahrbuch 62 wurde in Teil I die Geschichte der Kunstmühle in Seelbach beschrieben, wie sie sich bis zum Tode des letzten Müllers der Kunstmühle im Jahre 1900 darstellte. Carl Franz Joseph Bertinet kam in der Nacht zum 5. Dezember 1900 tragisch ums Leben. In einem Zeitungsartikel vom 5. Dezember 1900 wurde berichtet, dass um ½ 6 Uhr im Dinglinger Bahnhofe außerhalb des für die Reisenden bestimmten Bahnsteiges auf dem Geleise Herr Müller B. aus Seelbach tot aufgefunden wurde. Carl Franz Joseph Bertinet hatte das Anwesen, die ehemalige herrschaftliche Obere Mühle in Seelbach, im Jahre 1887 gekauft. Unmittelbar nach dem Kauf stellte er den Antrag auf Abbruch, um ein neues Wohn- und Mühlgebäude sowie ein Ökonomiegebäude mit Wasch- und Backhaus zu errichten. Bereits 1892 wurde die Mühle in Betrieb genommen, im Januar 1893 brannte das Mühlengebäude jedoch vollständig nieder. Die Ursache könnte wegen Hochwasser in der rascheren Bewegung der Fruchtputzmaschine gelegen haben. Eine andere Entstehungsursache könnte auch die Selbstentzündung der Champagner-Gänge (Mahlsteine aus der Champagne) gewesen sein, die laut einem Gutachter „bei Leerlauf gerne Feuer geben“.