Straßenverkehr
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Das Ausmaß, in dem die militärische Aufrüstung für den Zweiten Weltkrieg in das Landschaftsgefüge und in die natürliche Umwelt der südlichen Ortenau eingegriffen hat und welche Folgeschäden die Städte, Dörfer und Kommunen der Region durch die Truppenbewegungen der Wehrmacht zu tragen hatten, ist bislang nur unzureichend dokumentiert. Mit dieser Schnittstelle zwischen Umweltgeschichte und Militärgeschichte liegt ein noch kaum erforschtes Terrain der Ortenauer regionalgeschichtlichen Forschung vor. Da deren Fokus in den letzten Jahren überwiegend auf der Forschung zum Kriegsende lag, gibt es insbesondere zu den verschiedenen Bau- und Landschaftsarbeiten der Wehrmacht, die im Zusammenhang mit der umfangreichen Kriegsrüstung des nationalsozialistischen Staates im Vorfeld des Angriffs auf Polen 1939 sowie für den Westfeldzug im Frühjahr 1940 standen, wenig genaue Kenntnisse. Lediglich zu dem landschaftsverändernden Großprojekt der Erbauung des sogenannten Westwalls in den Jahren 1936 bis 1939 liegen vereinzelte Beschreibungen für den Bereich der Ortenau vor. Hier hat inzwischen eine intensive Diskussion über den gegenwärtigen Umgang mit den noch übrig gebliebenen sichtbaren Spuren dieses militärischen Bollwerkes eingesetzt. Der Bau des Westwalls wurde seit 1938 logistisch von der „Organisation Todt“ koordiniert, die die Arbeiten großen Baufirmen als Subunternehmen übertrug. Für den Westwall-Bau waren in großem Umfang Einheiten des Reichsarbeitsdienstes (RAD) sowie Kolonnen von Bauarbeitern hinzugezogen worden, deren Versorgung und Unterbringung die „Deutsche Arbeitsfront“ (DAF) übernommen hatte. Seit Kriegsbeginn waren dann in der Ortenau für weitere Aufrüstungsarbeiten Baueinheiten der Wehrmacht im Einsatz.
Die Schillerstraße in Lahr
(2011)
Besonders friedfertig waren die Lahrer nie. Immer wieder bescheinigte man ihnen einen „seit alters eingewurzelten streitbaren Geist" und eine rücksichtslose, keine Kosten scheuende Prozesssucht. Das galt sowohl für den privaten als auch für den offiziellen Bereich. Als Lahr 1803 badisch wurde, warnte der Oberamtmann Langsdorff vor Uneinigkeit, die zur gänzlichen Zerrüttung führen könne, und rief ihnen zu: Eintracht ernähret, Zwietracht zerstöret. Er sprach aus Erfahrung. Ein Beispiel besonderer Art bietet dafür ein Streit, der sich über Jahrzehnte hinzog und der eine Straße betraf, die heute nicht mehr aus der Innenstadt wegzudenken ist. Es handelt sich um die heutige Schillerstraße. Vom Dinglinger Tor konnten die Lahrer bis dahin allenfalls auf einem Trampelpfad zwischen wohlbepflanzten Gärten in gerader Linie dorthin gelangen, wo heute die Kirche Sankt Peter und Paul steht.
„Der steile, unbequeme Pfad an der Brücke, von seinen Schlangenwindungen seinen Namen tragend, ist absolut nicht zu empfehlen.“ Ließe man sich heute von diesen Zeilen eines Fremdenbuches von 1834 leiten, bliebe einem der besondere Reiz dieses Weges verborgen. Er schafft eine Verbindung vom Neuenheimer Neckarufer zu den Höhen des südlichen Michelsbergs. Diese Region ist kein unbeschriebenes Blatt. Vis-a-vis des ursprünglichen Heidelbergs erlauben ein Gefüge aus Hanglage, stimmiger Sonnenexposition, fruchtbaren Böden und bekannt gefälligem Klima von Alters her den
Anbau von Reben. Der Schlangenweg liegt zwischen den Gewannen „Rothebühl“ und „Nadel“, an deren großen Wingertbestand mittlerweile überwiegend Gärten und Bauplätze getreten sind.
Valerieweg
(2013)
Seit September 1997 kann der Valerieweg im Stadtteil Schlierbach, der 1974 offiziell eingezogen worden war, wieder begangen werden. Das alphabetische Straßenverzeichnis im früheren Adressbuch der Stadt hatte diesen Spazierweg in der Weise beschrieben, dass er von der Schlierbacher Landstraße aufwärts zum Schloss-Wolfsbrunnenweg führt und dass er nach der mehrfach hier weilenden Erzherzogin Valerie von Österreich benannt worden war.
"Unter duftenden Gärten"
(2020)
Die dem Andenken des Dichters Friedrich Hölderlin (1770–1843) gewidmete Anlage am östlichen Philosophenweg erhielt ihr heutiges Aussehen durch eine Um- und Neugestaltung im Jahr 1986. Ein direkter Zusammenhang dieser Maßnahme mit dem Jubiläumsjahr der Ruprecht-Karls-Universität ist nicht überliefert.
"Form follows function"
(2022)
Die Bregbrücke in Wolterdingen macht bis heute einen ungemein repräsentativen und herrschaftlichen Eindruck. Wer das erste Mal vor ihr steht, beginnt unwillkürlich nach dem Schloss zu suchen, zu dem sie hinzuführen scheint. Dabei verbindet sie lediglich die beiden Teile einer bis heute sympathisch überschaubar gebliebenen Ortschaft, die zu ihrer Erbauungszeit kaum 700 Einwohner zählte. Es stellen sich daher die naheliegenden Fragen, wie diese Brücke dorthin kam, und wer damit eigentlich repräsentierte und vor wem. Diesen Fragen geht der vorliegende Beitrag nach. Er möchte damit zugleich vor dem Hintergrund des aktuell geplanten Abbruchs der Brücke die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung dieses Bauwerks lenken und er tut dies in der Hoffnung, ein Weckruf und kein Nachruf zu sein. Dafür soll die Brücke zunächst einmal beschrieben werden (1). Auf einen
Rückblick auf die frühere Brücke und den lokalen Entscheidungsprozess, der zu ihrem Neubau führte (2), folgen zwei Exkurse zu ihrer überregionalen Vorgeschichte, dann ein Blick auf die Baugeschichte der Brücke (3), ein Fazit (4) und schließlich ein Ausblick in die Gegenwart (5).
Wolterdingen - Breg-Brücke
(2021)
Wenn alle Genehmigungen beisammen, wenn alle Argumente ausgetauscht, wenn alle Diskussionen geführt sind, bleibt als ein letzter Versuch die Darstellung des bevorstehenden Verlustes – und die Hoffnung auf eine späte Korrektur getroffener Entscheidungen. »Technische Kulturdenkmale« haben es ohnehin nicht leicht, von der Öffentlichkeit wahrgenommen oder gar geschätzt zu werden. Zu sehr ist man in der Welt des Alltags mit dem steten Dies und Das beschäftigt und setzt das Funktionieren der Technik einfach voraus. Schlösser und Burgen werden in der Freizeit besucht, die Technik bleibt im Hintergrund – und wird auch an Sonn- und Feiertagen als Selbstverständlichkeit hingenommen. Dabei ist eine Maschine oder ein Bauwerk als Beispiel für eine Epoche der Technik aus der Sicht der Technikhistoriker oft ebenso interessant, wie es ein Schloss oder eine Burg für eine Epoche der Kunst- oder Landesgeschichte ist.
Nachdem die Wehrmacht am 24. März 1945 in Süddeutschland die linksrheinischen Gebiet aufgegeben und sich über den Rhein zurückgezogen hatte, war der Krieg für die Pfalz und die Gebiete westlich des Rheins vorbei. Bis zum Ende der Kampfhandlungen und der Kapitulation des Dritten Reiches am 8. Mai 1945 sollte es noch etwa sechs Wochen dauern.
Die alte sogenannte Dirnle-Brücke vom Jahr 1756 war eine
Zwei-Gewölbe-Brücke über den Ettenbach (den „alten Bach“)
am nördlichen Eingang von Ettenheim. Ihre Errichtung im
Jahr 1756 ist nur durch den beim Abbruch der Brücke im Jahr
1957 aufgefundenen Stein mit dieser Jahreszahl am Brückenbogen nachgewiesen. Dr. Johann Baptist Ferdinand berichtet kurz
über die Brücke und gibt dabei u. a. die zur Bauzeit der alten
Brücke amtierenden Amtspersonen an.1
Der Stein mit der Jahreszahl ist heute leider nicht mehr zu sehen. Schriftliche Nachweise zur Baugeschichte konnten bisher nicht gefunden werden.