Militär- und Wehrwesen
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (35)
Gehört zur Bibliographie
- nein (35)
Schlagworte
- Kriegerdenkmal (9)
- Weltkrieg 〈1914-1918〉 (5)
- Deutsch-Französischer Krieg 〈1870-1871〉 (4)
- Geschichte (4)
- Kaserne (4)
- Lahr/Schwarzwald (4)
- Ludwigsburg (4)
- Baudenkmal (3)
- Erster Weltkrieg (3)
- Militär (3)
Das Ausmaß, in dem die militärische Aufrüstung für den Zweiten Weltkrieg in das Landschaftsgefüge und in die natürliche Umwelt der südlichen Ortenau eingegriffen hat und welche Folgeschäden die Städte, Dörfer und Kommunen der Region durch die Truppenbewegungen der Wehrmacht zu tragen hatten, ist bislang nur unzureichend dokumentiert. Mit dieser Schnittstelle zwischen Umweltgeschichte und Militärgeschichte liegt ein noch kaum erforschtes Terrain der Ortenauer regionalgeschichtlichen Forschung vor. Da deren Fokus in den letzten Jahren überwiegend auf der Forschung zum Kriegsende lag, gibt es insbesondere zu den verschiedenen Bau- und Landschaftsarbeiten der Wehrmacht, die im Zusammenhang mit der umfangreichen Kriegsrüstung des nationalsozialistischen Staates im Vorfeld des Angriffs auf Polen 1939 sowie für den Westfeldzug im Frühjahr 1940 standen, wenig genaue Kenntnisse. Lediglich zu dem landschaftsverändernden Großprojekt der Erbauung des sogenannten Westwalls in den Jahren 1936 bis 1939 liegen vereinzelte Beschreibungen für den Bereich der Ortenau vor. Hier hat inzwischen eine intensive Diskussion über den gegenwärtigen Umgang mit den noch übrig gebliebenen sichtbaren Spuren dieses militärischen Bollwerkes eingesetzt. Der Bau des Westwalls wurde seit 1938 logistisch von der „Organisation Todt“ koordiniert, die die Arbeiten großen Baufirmen als Subunternehmen übertrug. Für den Westwall-Bau waren in großem Umfang Einheiten des Reichsarbeitsdienstes (RAD) sowie Kolonnen von Bauarbeitern hinzugezogen worden, deren Versorgung und Unterbringung die „Deutsche Arbeitsfront“ (DAF) übernommen hatte. Seit Kriegsbeginn waren dann in der Ortenau für weitere Aufrüstungsarbeiten Baueinheiten der Wehrmacht im Einsatz.
Hüwe un Drüwe vum Bächel
(2008)
Dieses sich als Selbstläufer entwickelnde Projekt sieht sich als Versuch, die Geschichte des Westwalls sowie der Maginotlinie im Spiegel der badischen und elsässischen Zeitzeugen aufzuarbeiten. Grenzüberschreitende Themen unserer jüngeren Vergangenheit unterliegen natürlicherweise emotionalen Stimmungen, besonders im Rahmen einer auf Zeitzeugen basierenden Dokumentation. Oft sind es bittere Wahrheiten, die Jahrzehnte unter der Oberfläche schlummerten und bei einer solchen Aufarbeitung ans Tageslicht dringen. Das gleichberechtigte Miteinander in Form einer produktiven Symbiose von wissenschaftlicher Geschichte und Heimatforschung halte ich aus diesem Grunde für mehr als geboten, um das „Ganze“ nicht in eine tendenziöse Bahn gleiten zu lassen. Dieses vertraute Gefühl des gegenseitigen Verstehens und Verbundenseins der „Rieddörfler“ vom linken und rechten Oberrheinufer stellte jene Sicherheit und Basis dar, um sich auf ein solches Projekt einlassen zu können. Ein Blick in die diversen Dorfsippenbücher oder das Studieren der Rheinverläufe vor Tulla verdeutlicht uns ganz dezidiert, dass mehr Verbindendes als Trennendes für unsere Region und deren Menschen steht. Badener und Elsässer verfügen über eine facettenreiche gemeinsame Geschichte.
Vor genau 100 Jahren war jene Zeit, in welcher auch die Lahrer ganz besonders stolz waren auf „ihre Garnison“. Als nicht nur in den Kasernen mit „Kaisers Rock“ geglänzt wurde, sondern sich auch mancher junge Leutnant vorkam wie ein glänzend schimmernder Pfau - und vor der Dienstvilla des kommandierenden Generals, auch bei uns in Lahr, der Posten noch „unters Gewehr“ trat, wenn der Hausherr eintraf. Doch die Zeit der „schimmernden Wehr“ hatte auch ihre, heute oft vergessenen, Schattenseiten.
Nach der Kaiserproklamation in Versailles und der vollzogenen Reichsgründung waren die meisten Deutschen im nationalen Überschwang und voller Begeisterung. In den süddeutschen Staaten herrschte allerdings anfänglich Skepsis und Zurückhaltung, weil man gegenüber den Preußen Aversionen und Animositäten empfand. Ob es in Lahr auch so war, lässt sich nicht belegen. Lediglich die Tatsache, dass in der Stadt erst relativ spät, im September 1873, ein Erinnerungsdenkmal eingeweiht wurde, lässt etwas Zurückhaltung erahnen. Die erste große Gelegenheit, in Lahr die Reichsgründung zu feiern, bot Kaisers Geburtstag am 22. März 1871. Am Vorabend und am Geburtstag selbst wurde ein vom Festkomitee entworfenes großes Programm abgewickelt (siehe Abb. 2). Erwähnt sei hier nur, dass die Schuljugend ein von der Firma Kaufmann gedrucktes Gedenkblatt erhielt und die „Spitaliten“ im Spital festlich bewirtet wurden.
Wer sich im öffentlichen Raum gezielt auf die Suche nach Ehrenmalen und Kriegsdenkmälern macht, der wird in vielen Städten und Dörfern im Ortenaukreis fündig. Denn es gibt wohl kaum eine Stadt oder Gemeinde, in der sich kein Gedenkstein oder sonst ein Mahnmal befindet, das in unterschiedlicher Form und auch aus unterschiedlicher Zeit an Kriege oder militärische Operationen erinnert. Solche Denkmäler gehören heute vielerorts zum prägenden Stadt- und Dorfbild und sind wichtige Zeugnisse der Ortsgeschichte. Sehr oft besitzen sie in der Bevölkerung einen hohen Aussage- und Erinnerungswert. Und dennoch wird der Erhalt oder gar die Rekonstruktion von Denkmälern, die Großteils zwischen der 1871 erfolgten Reichsgründung und dem Ersten Weltkrieg entstanden, vielfach kritisch gesehen. Zumal Friedensdenkmäler, bei denen nicht nur an die Helden an der Front, sondern auch an die Opfer zu Hause gedacht wird und die Trauer über die Toten zum Ausdruck kommt, man eher selten antrifft. Ein solches Kriegerdenkmal, das ganz ohne Kriegshelden auskommt, steht beispielsweise in Meißenheim. Der Gutacher Schwarzwaldmaler Curt Liebich hat es 1930 im Auftrag der Gemeinde geschaffen.
Im August 2014 jährt sich zum hundertsten Mal der Ausbruch des Weltkrieges der Jahre 1914 bis 1918, der von den Historikern bereits nach fast 21 Friedensjahren ab dem Jahre 1939 mit dem Beginn eines weiteren Weltkriegs als Erster Weltkrieg bezeichnet werden musste. Als Bündnispartner von Österreich war Deutschland in das Kriegsgeschehen eingebunden und erklärte im August 1914 an Russland und Frankreich den Krieg. Das Vertrauen der deutschen Bevölkerung in das Kaiserreich und in die Stärke der staatlichen und militärischen Führung war in großem Maße vorhanden. Die Mobilmachung vollzog sich daher in großer Ruhe und Ordnung. Zahllose Freiwillige meldeten sich zur Armee. Für die heutige Zeit einfach unvorstellbar - Deutsche ziehen freiwillig in den Krieg. Der deutsch-französische Krieg von 1870/ 71, der für Deutschland siegreich war und mit der Gründung des Deutschen Reiches im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles endete, war anscheinend in den Köpfen der jungen Soldaten und den Mitgliedern der Militärvereine noch in guter Erinnerung.
„Militär und Industrie“ gilt gemeinhin als ein spannungsreiches Begriffspaar. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein pflegte das Bürgertum ebenso wie andere nichtadelige Gesellschaftsschichten und Klassen eine mal stärker, mal schwächer ausgeprägte Abneigung gegen alles Militärische. Thomas Nipperdey formulierte zusammenfassend: „[Zwischen] 1848 und den 60er Jahren [war] eher das Misstrauen gegenüber dem Militär dominant gewesen. Das Militär war teuer, es war privilegiert und exklusiv, anti-zivil und anti-bürgerlich, es war anti-parlamentarisch, innenpolitische Waffe der Gegenrevolution und des Staatsstreichs.“ Kurz: Militär galt als unproduktiv, parasitär, undemokratisch und zerstörerisch. Bekanntlich änderte sich das in den 1860er Jahren, doch das gleichzeitige Mit- und Nebeneinander von Industrie und Militär bemerkte noch sehr kritisch um 1900 der katholische Pfarrer und badische Abgeordnete Heinrich Hansjakob.
Es gibt nicht viele Dinge, die so stark in alle Bereiche unseres Lebens strahlen wie die Bedrohung durch einen Krieg. Die Bandbreite der Emotionen bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges lässt sich nicht bis ins letzte Detail beschreiben. Es können lediglich Kategorien genannt werden, die die Gefühlslage der Menschen umreißen. Aber aus ihren Handlungen können Indizien abgeleitet werden, die eine Gefühlsdeutung ermöglichen. Die Aufstellung einer bewaffneten Bürgerwehr im Stadtbezirk Heidelberg Anfang August 1914 kann in diesem Sinne als ein dringendes Bedürfnis nach Sicherheit bewertet werden, das diese in einer Umgebung „voller“ möglicher Gefahren stillen sollte. Wie dem obigen Zitat aus dem Tagebuch der Rohrbacherin Margarethe Schmidt zu entnehmen ist, fühlten sich einige Bevölkerungsteile inner- und außerhalb des Heidelberger Stadtgebietes äußerst bedroht. Die sogenannte „Spionageangst“ griff um sich und führte dazu, dass es landesweit zu regelrechten Hetzjagden auf vermeintliche Spione kam, denen eine hinterhältige Invasion aus dem Landesinneren zugetraut wurde. Als sich diese Angst als unbegründet erwies, verschwand die Bürgerwehr genauso schnell von der Bildfläche, wie sie zuvor aufgetaucht war. Dass 1918 nach Kriegsende eine „Volkswehr“ aufgestellt wurde, ist ganz anderen Gründen zuzuschreiben.
„Nationales Naturerbe“ - was ist das? Als Nationales Naturerbe werden rund 156.000 Hektar ökologisch wertvolle und artenreiche Naturflächen in Deutschland bezeichnet, die durch Beschluss der Bundesregierung seit dem Jahr 2000 dauerhaft für den Naturschutz gesichert werden. Die Flächen werden aus dem Eigentum der BRD unentgeltlich in die Trägerschaft von Bundesländern, der Deutschen Bundesstiftung und von Umwelt- und Naturschutzverbänden übertragen. Die Übertragung der Flächen ist an naturschutzfachliche Bewirtschaftung gebunden. In den Waldbereichen soll die Nutzung vollständig eingestellt werden. Etwa 125.000 Hektar (erste und zweite Tranche) wurden und werden an die Flächenempfänger übertragen. Für eine 2016 beschlossene dritte Tranche mit weiteren etwa 31.000 Hektar befindet sich die Gebietsübertragung in Vorbereitung. Das rund 109 Hektar große, ehemalige Militärübungsgebiet Langenhard war Bestandteil der ersten Tranche und wurde 2012 der NABU-Bundesstiftung „Nationales Naturerbe“ übergeben.
Vorbei an den äußeren Stadtteilen von
Freiburg schiebt sich der Schlossberg als Ausläufer der Rosskopfhöhe hart bis an die östliche
Innenstadtkante heran. In der „guten alten
Zeit" am Ende des 19. Jahrhunderts war er ein
Prestigeobjekt der Freiburger Stadtentwicklung. Die im Rathaus konzipierte Kommunalpolitik hatte sich zum Ziel gesetzt, Freiburg als
einen bevorzugten Wohnstandort mit modernem technischem Komfort in landschaftlich
reizvoller Umgebung auszubauen. Die Hänge
über der Stadt, besonders der beherrschende
Schlossberg, wurden mit Fahrstrassen entlangführend an Gasthäusern und Panoramaterrassen erschlossen. Der Schlossbergwald,
die Hanggärten, vor allem der Mez'sche Garten
und die Augustinerreben bildeten die begleitende Kulisse für Droschkenfahrten und
Spaziergänge über der Stadt.