Räumliche Bevölkerungsbewegung
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Erscheinungsjahr
- 2005 (1)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (1)
Gehört zur Bibliographie
- nein (1)
Schlagworte
- Bevölkerungsentwicklung (1)
- Geschichte (1)
- Migration (1)
- Ortenau (1)
Migration ist in der Regel ein Moment, das viele entweder mit Auswanderung oder mit der Einwanderung von Ausländern verbinden. Es scheint dementsprechend mit der klassischen Regional- oder Lokalgeschichte nur wenig zu tun zu haben. In zahlreichen Lokalgeschichten taucht es nur am Rande auf, und zwar in der Regel dann, wenn es emotional besetzt ist. Hierzu gehört die Auswanderung im 19. Jahrhundert, besonders nach 1849 oder die Einwanderung und Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen nach 1945. Systematische und konkrete Untersuchungen der Wanderungsgeschichte von Städten - angefangen von Zuwanderung in Mittelalter und früher Neuzeit bis hin zu den Gastarbeitern der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts - gibt es weniger und wenn, dann als Spezialuntersuchung, nicht jedoch als selbstverständlichen Bestandteil jeder Stadt- und Ortsgeschichte. Ein wesentlicher Grund dafür scheint bereits der konzeptionelle und mentale Ansatz der sogenannten Heimatgeschichte zu sein. Denn der Grundgedanke der Heimatgeschichte ist die Immobilität. Dies lässt sich schon an der Zentralmetapher des Heimatgedankens zeigen: die Wurzel. Kein Bild, keine Metapher wird so oft bemüht, wenn es um Heimat geht, wie die der Wurzel. Die Entwurzelten, das sind die Heimatlosen, doch die, die fest im Boden der Heimat verwurzelt sind, dort wachsen und gedeihen, das seien die eigentlichen Träger des Gedeihens einer Landschaft, einer Region, eines Ortes.