Landwirtschaft
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Spinnstube Dunningen
(2016)
Die Gestaltung und Erstellung von Wagen zu Fest- oder Fasnetsumzügen stellte schon immer eine ganz besondere Kunst dar. Die Zuschauer mit dem wenn möglich originellsten oder schönsten Exemplar zu erfreuen erfordert von den Wagenbauern viel Phantasie, Fleiß und Kreativität. Vor einiger Zeit kam ich durch Zufall zu dieser historischen Postkarte, welche laut Poststempel am 31.10.1904 an eine Adresse nach Straßburg im Elsass, das damals die Hauptstadt des 1871 neu an das Kaiserreich angegliederten Reichslandes Elsaß-Lohtringen war, gesendet wurde. Das Motiv zeigt einen mit Dunninger Trachtenträger vor der Westfassade der vormaligen Wehle-Brauerei platzierten Wagen. Es handelt sich laut aufgeschriebenem Kartengruß um ein Erinnerungsfoto des Dunninger Festwagens, welcher von den örtlichen Landwirten mit großem Eifer anlässlich des am 21.09.1904 stattgefundenen Landwirtschaftlichen Bezirksfestes in Rottweil erstellt wurde.
Viele Dunninger wissen nicht, dass jenseits des breiten Waldstreifens im Westen unserer Gemarkung noch zwei Höfe liegen, die zu Dunningen gehören. Der Seckinger- und der Bantle Hof im Gifizenmoos. Wer mit dem Auto dorthin möchte, muss entweder über Sulgen – Richtung Mariazell bis zum Minigolfplatz fahren oder über Locherhof – Schönbronn den Weg dorthin suchen. Wie kommt es, dass hier zwei Gehöfte stehen, die nicht einmal einen direkten Weg zum Ort besitzen? Wie kamen eigentlich diese Bewohner in früheren Jahren in den Ort? Wohin gingen diese Menschen früher zur Kirche und zur Schule? Fragen über Fragen.
Die Lackendorfer Maierhöfe
(2012)
Die Alt Maierhöfe (gebaut zwischen 11. und 12. Jahrhundert) Spitalhof, Mosbacherscher Fideikommisshof, Rottenmünsterhof, Bruderschaftshof, der Schaumannsche Hof, das Mühlengut und der Schnezerhof waren und sind von der Giebelausrichtung immer in Eschachrichtung aufgebaut worden. Die Neumaierhöfe ab dem 15./16. Jahrhundert liegen parallel zur Eschach, namentlich sind es die Maierhöfe Egidiushof und der Storchenhof.
Die Rinderzucht im Ried
(2023)
Die bäuerliche Landwirtschaft ist der älteste Beruf in der Geschichte der Menschheit, der sich aus dem urzeitlichen Hirtentum entwickelt hat. Nach wie vor ist es die Aufgabe des Landwirts, die Menschen mit Lebensmitteln oder mit Rohstoffen für die Lebensmittelproduktion zu versorgen. Durch Funde wurde belegt, dass das älteste aller landwirtschaftlichen Nutztiere die Kuh ist. Sie stammt von dem in historischer Zeit ausgestorbenen Auerochsen ab, der zusammen mit dem Wisent seit der letzten Eiszeit in Europa verbreitet war. Wie Knochenfunde belegen, waren die Rinder kleinwüchsig und in ihrem Körperbau dem europäischen Steppenrind ähnlich. Bis heute sind die von diesen domestizierten Tieren gelieferten Milch- und Fleischprodukte essenzielle, für viele Menschen gar unentbehrliche und existenzwichtige Lebensmittel. Selbst das Fell und die Knochen werden industriell verarbeitet.
Caroline Mattmüller heißt die neue Breisgauer Weinprinzessin. Die junge Winzertochter wird den badischen Wein ab dem Herbst 2005 für die Dauer eines Jahres im In- und Ausland repräsentieren. Zur guten Gewohnheit gehört es jedoch auch, dass die Breisgauer Weinprinzessin es sich nicht nehmen lässt, alljährlich im Weinort Friesenheim das Bürgerfest zu eröffnen. Die NOVA mit Sternenbergmarkt kann im Jahr 2005 bereits auf eine 25jährige Tradition zurückblicken. Mit 15.346 Hektar Rebfläche ist Baden das drittgrößte von 13 Weinanbaugebieten in Deutschland. Unser Badner Land ist durch die südliche Lage "von der Sonne verwöhnt" und dadurch für den Weinbau prädestiniert. In den insgesamt neun badischen Weinanbaugebieten Badische Bergstraße, Kraichgau, Tauberfranken, Bodensee, Markgräflerland, Kaiserstuhl, Tuniberg, Breisgau und Ortenau wurden im Jahre 2003 insgesamt 1.069.740 hl Wein produziert. Der Mostertrag pro Hektar lag bei 69, 7 hl. Die größten Weinanbaugebiete finden sich in Südbaden; nach dem Anbaugebiet Kaiserstuhl und dem Markgräflerland folgen an dritter Stelle in Baden die Ortenau mit 2.647 ha und an vierter Stelle der Breisgau mit 1.643 ha Weinanbaufläche. Die Gemeinde Friesenheim gehört politisch und geographisch zum Ortenaukreis, weinbaumäßig besteht jedoch die Zugehörigkeit zum Breisgau; in die Zentralkellerei nach Breisach wird auch die größte Menge des Friesenheimer Weines abgeliefert. Die in Friesenheim beheimateten Winzergenossenschaften Friesenheim und Oberschopfheim sind im Bereich Breisgau die nördlichsten Winzergenossenschaften. Das Weinbaugebiet Breisgau bezieht sich auf das Anbaugebiet zwischen Freiburg und Lahr mit dem Glottertal und einigen Gemeinden des nordöstlichen Kaiserstuhls.
"Raupen auf dem Vormarsch - Raupen fressen die Wälder kahl": in vielen mitteleuropäischen Zeitungen gab es in diesem Jahr solche oder ähnliche Schlagzeilen. Auch die Ortenau blieb nicht verschont von gefräßigen, ewig hungrigen Raupen. Wie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr verbreitete sich der Eichenprozessionsspinner. Er schädigt die Eichen, vor allem aber kann er den Menschen gefährlich werden, wenn sie mit den feinen Härchen, die die Raupe bedecken, in Berührung kommen. Sie sind giftig und können beim Menschen schwere allergische Reaktionen, Ausschläge und Asthmaanfälle hervorrufen. Nun wird kaum jemand die Raupen in die Hand nehmen, aber die Härchen werden vom leichtesten Windhauch durch die Luft getragen. Damit ist jeder gefährdet, der sich in der Nähe von Eichen aufhält. In diesem Jahr wurden deshalb Sport- und Spielplätze gesperrt, Veranstaltungen im Freien abgesagt, betroffene Badeseen wurden gemieden und Jogger änderten ihre Routen.
Dieser Bericht entstand nach Anregungen im Arbeitskreis Heimatmuseum Oberschopfheim. In diesem Arbeitskreis sind wir u.a. dabei, längst Vergangenes aus der Geschichte, dem Anbau, der Vermarktung, aber insbesondere der Zigarrenfabrikation aufzuarbeiten, um es den nachfolgenden Generationen aus unserem Ort zu erhalten. Es war unser Bestreben, Ergänzungen der von Emil Ell im Jahre 1978 erstellten Ortschronik auf dem Gebiet „Geschichte, Herkunft, Tabakanbau und Verarbeitung“ zu vervollständigen und bis ins Jahr 2008 zu aktualisieren. Wenn man früher in Deutschland von der Geschichte des Tabaks gesprochen hat, waren die Gedanken oft in die weite Welt, nach Übersee, den USA, nach Sumatra, Brasilien oder den Orient gerichtet gewesen. Dabei kam der Tabakanbau in Deutschland nicht sofort in Erinnerung, denn er war der deutschen Öffentlichkeit nicht allzu bekannt. Nur in den Regionen, in denen Tabak angebaut wurde, war er von hoher wirtschaftlicher Bedeutung für einen Teil der landwirtschaftlichen Betriebe. Ein ganz wesentlicher Anteil der Produktion des Tabaks war in Baden-Württemberg und der Pfalz anzutreffen. Aufgrund der klimatisch günstigen Verhältnisse im Rheintal und zum Teil auch in der hügeligen Landschaft dieses Gebietes wurde ein sehr intensiver Tabakanbau betrieben.
Die nach den napoleonischen Kriegen und dem „Jahr ohne Sommer“ 1816 ausbrechende Hungersnot machte die Defizite in der Landwirtschaft im jungen Königreich Württemberg offenbar. Um die Ernährung einer wachsenden Bevölkerung sicher zu stellen, bedurfte es der Entwicklung neuer Anbaumethoden, der Einführung neuer Feldfrüchte etc. Zur Förderung derartiger Innovationen wurde unter König Wilhelm I. der Landwirtschaftliche Verein mit seinem administrativen Zentrum, der Centralstelle, gegründet. Er sollte neue landwirtschaftliche Kenntnisse sammeln, selbst entwickeln und für deren Verbreitung sorgen. Trotz einiger Erfolge blieb Verein und Centralstelle eine durchschlagende Wirkung der eigenen Bemühungen jedoch versagt. Dies lag nicht zuletzt an der starken Konzentration des Vereins auf ein akademisch gebildetes Publikum, während man die einfachen Bauern mit ihrem Fachwissen, aber auch mit ihren Problemen lange Zeit ignorierte. Der vorliegende Band veranschaulicht die breit gefächerten Initiativen dieses vom monarchischen Obrigkeitsstaat gelenkten Vereins, geht aber auch auf „demokratische“ landwirtschaftliche Gegenbewegungen ein.
Als ich vor über 35 Jahren meine Wohnung auf dem Peterhof bezogen hatte, gab es am Postamt Peterstal, damals schräg gegenüber dem legendären „Gasthaus zur Grenze“, einen älteren Beamten, der mich im hiesigen Dialekt darauf aufmerksam machte, dass ich eigentlich auf dem „Reppebuckel“ wohne. Eine ähnliche Straßenbenennung im Schriesheimer Tal ließ die Schlussfolgerung zu, es müsse sich wohl um eine Etymologie handeln, die auf Gestüt, auf Rappen hinweist - wer weiß, vielleicht sogar die Pferde des pfälzischen Hofes? Ich hörte diese Benennung zwar immer seltener, aber ich fragte mich dennoch, woher diese alte Bezeichnung kommt und wie es zu dem jetzt üblichen Namen Peterhof bzw. Peterhofweg kam.
Der Bierhelderhof
(2013)
Er ist einer der Lieblingsorte der Heidelberger. Seit alters liegt er auf einer Rodungsinsel nordöstlich über dem ehemaligen Dorf Rohrbach inmitten seiner Wiesen und Felder. Noch ist er rings von Wald umgeben, und von seiner Terrasse aus kann man, unter hohen Platanen und Kastanien sitzend, den schwarzen Angusrindern beim Weiden zusehen, das preiswerte Angebot des Wirtes nutzen und sich mitten in Heidelberger Gemarkung auf dem Lande fühlen.