Landwirtschaft
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Die Rinderzucht im Ried
(2023)
Die bäuerliche Landwirtschaft ist der älteste Beruf in der Geschichte der Menschheit, der sich aus dem urzeitlichen Hirtentum entwickelt hat. Nach wie vor ist es die Aufgabe des Landwirts, die Menschen mit Lebensmitteln oder mit Rohstoffen für die Lebensmittelproduktion zu versorgen. Durch Funde wurde belegt, dass das älteste aller landwirtschaftlichen Nutztiere die Kuh ist. Sie stammt von dem in historischer Zeit ausgestorbenen Auerochsen ab, der zusammen mit dem Wisent seit der letzten Eiszeit in Europa verbreitet war. Wie Knochenfunde belegen, waren die Rinder kleinwüchsig und in ihrem Körperbau dem europäischen Steppenrind ähnlich. Bis heute sind die von diesen domestizierten Tieren gelieferten Milch- und Fleischprodukte essenzielle, für viele Menschen gar unentbehrliche und existenzwichtige Lebensmittel. Selbst das Fell und die Knochen werden industriell verarbeitet.
Caroline Mattmüller heißt die neue Breisgauer Weinprinzessin. Die junge Winzertochter wird den badischen Wein ab dem Herbst 2005 für die Dauer eines Jahres im In- und Ausland repräsentieren. Zur guten Gewohnheit gehört es jedoch auch, dass die Breisgauer Weinprinzessin es sich nicht nehmen lässt, alljährlich im Weinort Friesenheim das Bürgerfest zu eröffnen. Die NOVA mit Sternenbergmarkt kann im Jahr 2005 bereits auf eine 25jährige Tradition zurückblicken. Mit 15.346 Hektar Rebfläche ist Baden das drittgrößte von 13 Weinanbaugebieten in Deutschland. Unser Badner Land ist durch die südliche Lage "von der Sonne verwöhnt" und dadurch für den Weinbau prädestiniert. In den insgesamt neun badischen Weinanbaugebieten Badische Bergstraße, Kraichgau, Tauberfranken, Bodensee, Markgräflerland, Kaiserstuhl, Tuniberg, Breisgau und Ortenau wurden im Jahre 2003 insgesamt 1.069.740 hl Wein produziert. Der Mostertrag pro Hektar lag bei 69, 7 hl. Die größten Weinanbaugebiete finden sich in Südbaden; nach dem Anbaugebiet Kaiserstuhl und dem Markgräflerland folgen an dritter Stelle in Baden die Ortenau mit 2.647 ha und an vierter Stelle der Breisgau mit 1.643 ha Weinanbaufläche. Die Gemeinde Friesenheim gehört politisch und geographisch zum Ortenaukreis, weinbaumäßig besteht jedoch die Zugehörigkeit zum Breisgau; in die Zentralkellerei nach Breisach wird auch die größte Menge des Friesenheimer Weines abgeliefert. Die in Friesenheim beheimateten Winzergenossenschaften Friesenheim und Oberschopfheim sind im Bereich Breisgau die nördlichsten Winzergenossenschaften. Das Weinbaugebiet Breisgau bezieht sich auf das Anbaugebiet zwischen Freiburg und Lahr mit dem Glottertal und einigen Gemeinden des nordöstlichen Kaiserstuhls.
"Raupen auf dem Vormarsch - Raupen fressen die Wälder kahl": in vielen mitteleuropäischen Zeitungen gab es in diesem Jahr solche oder ähnliche Schlagzeilen. Auch die Ortenau blieb nicht verschont von gefräßigen, ewig hungrigen Raupen. Wie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr verbreitete sich der Eichenprozessionsspinner. Er schädigt die Eichen, vor allem aber kann er den Menschen gefährlich werden, wenn sie mit den feinen Härchen, die die Raupe bedecken, in Berührung kommen. Sie sind giftig und können beim Menschen schwere allergische Reaktionen, Ausschläge und Asthmaanfälle hervorrufen. Nun wird kaum jemand die Raupen in die Hand nehmen, aber die Härchen werden vom leichtesten Windhauch durch die Luft getragen. Damit ist jeder gefährdet, der sich in der Nähe von Eichen aufhält. In diesem Jahr wurden deshalb Sport- und Spielplätze gesperrt, Veranstaltungen im Freien abgesagt, betroffene Badeseen wurden gemieden und Jogger änderten ihre Routen.
Dieser Bericht entstand nach Anregungen im Arbeitskreis Heimatmuseum Oberschopfheim. In diesem Arbeitskreis sind wir u.a. dabei, längst Vergangenes aus der Geschichte, dem Anbau, der Vermarktung, aber insbesondere der Zigarrenfabrikation aufzuarbeiten, um es den nachfolgenden Generationen aus unserem Ort zu erhalten. Es war unser Bestreben, Ergänzungen der von Emil Ell im Jahre 1978 erstellten Ortschronik auf dem Gebiet „Geschichte, Herkunft, Tabakanbau und Verarbeitung“ zu vervollständigen und bis ins Jahr 2008 zu aktualisieren. Wenn man früher in Deutschland von der Geschichte des Tabaks gesprochen hat, waren die Gedanken oft in die weite Welt, nach Übersee, den USA, nach Sumatra, Brasilien oder den Orient gerichtet gewesen. Dabei kam der Tabakanbau in Deutschland nicht sofort in Erinnerung, denn er war der deutschen Öffentlichkeit nicht allzu bekannt. Nur in den Regionen, in denen Tabak angebaut wurde, war er von hoher wirtschaftlicher Bedeutung für einen Teil der landwirtschaftlichen Betriebe. Ein ganz wesentlicher Anteil der Produktion des Tabaks war in Baden-Württemberg und der Pfalz anzutreffen. Aufgrund der klimatisch günstigen Verhältnisse im Rheintal und zum Teil auch in der hügeligen Landschaft dieses Gebietes wurde ein sehr intensiver Tabakanbau betrieben.
Die nach den napoleonischen Kriegen und dem „Jahr ohne Sommer“ 1816 ausbrechende Hungersnot machte die Defizite in der Landwirtschaft im jungen Königreich Württemberg offenbar. Um die Ernährung einer wachsenden Bevölkerung sicher zu stellen, bedurfte es der Entwicklung neuer Anbaumethoden, der Einführung neuer Feldfrüchte etc. Zur Förderung derartiger Innovationen wurde unter König Wilhelm I. der Landwirtschaftliche Verein mit seinem administrativen Zentrum, der Centralstelle, gegründet. Er sollte neue landwirtschaftliche Kenntnisse sammeln, selbst entwickeln und für deren Verbreitung sorgen. Trotz einiger Erfolge blieb Verein und Centralstelle eine durchschlagende Wirkung der eigenen Bemühungen jedoch versagt. Dies lag nicht zuletzt an der starken Konzentration des Vereins auf ein akademisch gebildetes Publikum, während man die einfachen Bauern mit ihrem Fachwissen, aber auch mit ihren Problemen lange Zeit ignorierte. Der vorliegende Band veranschaulicht die breit gefächerten Initiativen dieses vom monarchischen Obrigkeitsstaat gelenkten Vereins, geht aber auch auf „demokratische“ landwirtschaftliche Gegenbewegungen ein.
Als ich vor über 35 Jahren meine Wohnung auf dem Peterhof bezogen hatte, gab es am Postamt Peterstal, damals schräg gegenüber dem legendären „Gasthaus zur Grenze“, einen älteren Beamten, der mich im hiesigen Dialekt darauf aufmerksam machte, dass ich eigentlich auf dem „Reppebuckel“ wohne. Eine ähnliche Straßenbenennung im Schriesheimer Tal ließ die Schlussfolgerung zu, es müsse sich wohl um eine Etymologie handeln, die auf Gestüt, auf Rappen hinweist - wer weiß, vielleicht sogar die Pferde des pfälzischen Hofes? Ich hörte diese Benennung zwar immer seltener, aber ich fragte mich dennoch, woher diese alte Bezeichnung kommt und wie es zu dem jetzt üblichen Namen Peterhof bzw. Peterhofweg kam.
Der Bierhelderhof
(2013)
Er ist einer der Lieblingsorte der Heidelberger. Seit alters liegt er auf einer Rodungsinsel nordöstlich über dem ehemaligen Dorf Rohrbach inmitten seiner Wiesen und Felder. Noch ist er rings von Wald umgeben, und von seiner Terrasse aus kann man, unter hohen Platanen und Kastanien sitzend, den schwarzen Angusrindern beim Weiden zusehen, das preiswerte Angebot des Wirtes nutzen und sich mitten in Heidelberger Gemarkung auf dem Lande fühlen.
Die „Rheingränz-Carte“ aus der Zeit um 1838 ist nicht nur ein wichtiges Zeitdokument, es gibt dem heimatkundlich und historisch Interessierten auch wertvolle Hinweise über Besiedlung und Entwicklung der hiesigen Landschaft. Sie zeigt sehr deutlich, dass der Rhein kein formierter, sondern ein infolge seines starken Gefälles wilder, ungebändigter Strom war, der sich in vielfachen Verästelungen nach beiden Seiten in Armen und Kehlen zerteilte und auch eine große Zahl von Inseln, Grienen und Wörthen umfloss. Diese Rheininseln wurden von der Bevölkerung für die damaligen Verhältnisse überaus intensiv genutzt. In einem Bericht von 1773 heißt es: „... ich traf durchaus in allen Rheininseln, wo ich hinkam, Huf- und Rindviecher an, welches den jungen Aufwuchs wie Spargeln zusammenfraß ...“ Dies obwohl die Inseln immer wieder durch auftretendes Hochwasser weggeschwemmt wurden, Flussbögen abgeschnitten, Kiesbänke aufgeworfen und wieder fortgetragen wurden. Manches Dorf, das zu nahe am Rhein stand oder dem sich der Rhein im Laufe der Jahrhunderte zu sehr genähert hatte, wurde weggespült, oder die vom Hochwasser bedrohten Gehöfte mussten abgetragen und an einer anderen, höher gelegenen Stelle im Dorf wieder aufgebaut werden.
Im Jahre 1943 erschien in der Zeitschrift „Raumforschung und Raumordnung"
ein Aufsatz des bekannten Agrarwissenschaftlers A. MÜNZINGER mit dem Titel
„Die württembergische Wirtschaft - Vorbild für den Osten?". Die Antwort auf
diese Frage war ein entschiedenes Nein. Münzinger schloß seine Ausführungen
mit dem Satz: ,,Diese Wirtschaftsstruktur auf andere Länder zu übertragen,
hieße in Wirklichkeit, dem im Osten neu aufzubauenden Bauerntum von
vorneherein das Vorwärtskommen unmöglich machen". Diese Aussage unterschied
sich diametral von der zu Beginn der 30er Jahre weitverbreiteten Meinung,
daß Württemberg in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht die gesündesten
und harmonischsten Strukturen aufweise und deshalb als Vorbild für andere weniger
entwickelte Teile des Deutschen Reiches dienen könne. Es erscheint lohnend,
einmal der Frage nachzugehen, wie es zu diesem Wandel der Bewertung
kommen konnte.
Ein gärtnerisches Kleinod
(2018)
Die im Ottenheimer Gewann „Hundelgrün“ am südwestlichen Dorfende angelegte Streuobstwiese sowie der Lehr- und Versuchsgarten des Schwanauer Obst- und Gartenbauvereins sind nicht nur ein gärtnerisches Kleinod, sondern auch eine einzigartige Einrichtung im gesamten Ried. Denn die inmitten der Ottenheimer Schrebergartenkolonie gelegene Anlage birgt viele kleingärtnerische Schätze. Zum einen stehen auf der im Dezember 1994 angelegten Streuobstwiese rund 50 Obstbäume mit alten, anderenorts bereits längst verschwundenen Apfel- und Birnensorten. Und in dem direkt neben der Streuobstwiese angelegten Lehrgarten wird die reiche Vergangenheit der Gemüselandschaft im Ried wieder lebendig. Gemeinsam mit dem im östlichen Bereich angrenzenden Teil eines ehemaligen Altrheinschluts bildet die Gesamtanlage ein wichtiges Kleinbiotop und somit auch ein Rückzugsgebiet für diverse Tier- und Pflanzenarten.