Jagd und Fischerei
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Der überwachte Wald
(2021)
Ob zur Beobachtung von Wild oder Eindringlingen: Eine moderne Wildkamera hat vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Die Foto- und Videoqualität der Geräte wird ständig verbessert. Geräte für Full-HD-Aufnahmen gehören heute zum guten Standard und sind günstig zu haben. Besonders clevere Geräte verfügen über eine SIM-Karte. Löst der Bewegungsmelder das Gerät aus, wird das Foto nicht nur gespeichert, sondern direkt an Ihr E-Mail-Postfach geschickt. (Internet Werbetext) Wer sich als Weidmann oder Weidfrau auf der Höhe der Zeit wähnt, kommt längst nicht mehr ohne Wildkamera aus. Denn deren Einsatz erspart Zeit, erhöht die jagdliche Effizienz und verspricht vielerlei neue Einblicke ins eigene Revier. Die waldgrün camouflierte Kamera, gut getarnt angebracht an der Kirrung in Schussweite zur Kanzel, überwacht rund um die Uhr nicht nur das Wild. Sie verzeichnet auch »Beifänge«, ob vier- oder zweibeinige »Eindringlinge«. Was bisweilen auch schon zu Datenschutz-Komplikationen und zu juristischen Auseinandersetzungen geführt hat – nicht nur im Falle des in flagranti eingefangenen Schäferstündchens eines österreichischen Kommunalpolitikers. Pech gehabt, doch mit elektronischer Überwachung ist nun einmal nicht mehr nur auf Bahnsteigen oder vor dem Banktresen zu rechnen, sondern auch im Wald.
Im frühen 19. Jahrhundert erlebte Ludwigsburg nach dem Regierungsantritt des Herzogs Friedrich II. von Württemberg eine neue Blüte. Der Herrscher erkor die Stadt
mit ihrem weitläufigen Barockschloss zu seiner Sommerresidenz. Er ließ Teile des
Schlosses im Empirestil umgestalten und nutzte auch das Lustschloss Favorite und
das kleine Seeschloss. Während im Favoriteschloss ebenfalls einige Räume modernisiert wurden, musste das unfertig dastehende Schlösschen am Eglosheimer See zuerst ausgebaut und für Wohnzwecke hergerichtet werden. Durch den Bau eines Theater- und Festingebäudes konnte man am Seeschloss Theater- und Opernaufführungen
sowie Bankette abhalten. Auch den Park gestaltete man im englischen Stil um, indem
man das quadratische barocke Bassin abbaute und an seiner Stelle einen unregelmäßigen See mit zwei künstlichen Inseln anlegte. Das Seeschlösschen erschien für eine
repräsentative Hofhaltung besonders attraktiv, denn es war sowohl für größere Veranstaltungen im Grünen als auch als Rückzugsort für eine kleinere Hofgesellschaft
geeignet. Gleichzeitig boten sich in unmittelbarer Nachbarschaft, im riesigen Roten
Tiergarten, ideale Jagdmöglichkeiten. Im Jahr 1804 gab der nunmehr zum Kurfürsten aufgestiegene Friedrich von Württemberg dem Schlösschen den Namen »Monrepos«. Immer wieder zeigte er die Anlage stolz seinen Gästen, oder er zog sich mit
seinem Gefolge einige Tage lang zur Erholung dorthin zurück.
Da bereits einige Arbeiten zur Geschichte des Schlosses Monrepos vorliegen, soll
das Seeschloss selbst im Rahmen dieses Aufsatzes unberücksichtigt bleiben. Im Mittelpunkt steht die Nutzung des Geländes um Monrepos als Tiergarten und als Domäne.
Während über die Fischerzünfte in Altenheim, Auenheim und Straßburg mehrfach publiziert worden ist, wissen wir über die frühere Fischerei im Kehler Gebiet bisher nur wenig. Dass aber auch in Kehl (sowie Sundheim und dem einstigen Iringheim/ Hundsfelden) Fischfang berufsmäßig betrieben worden ist, kann man sich unschwer vorstellen. Denn Fisch war in der
Vergangenheit überall am Rhein ein gleichermaßen wichtiges und unverzichtbares Nahrungsmittel. Eine Fischerzunft scheint im engeren Kehler Gebiet (Dorf und Stadt Kehl) zwar nie bestanden zu haben, doch müssen es schon eine größere Zahl von Fischern gewesen sein, dass die Straßburger Fischerzunft - sie hatte weit über 100 Zunftmitglieder - sich mit ihnen
wiederholt auseinandersetzte. Solche Auseinandersetzungen mit Straßburger Beteiligung über die gegenseitigen Fischereirechte, bei denen es auch zu handfestem Streit, Gefangennahmen bis hin zu vereinzelten Schießereien kam, dokumentieren die Fischereiakten rheinauf und rheinab.
Stillgewässer haben häufig eine große Bedeutung für den Naturschutz. Der Unterhölzer Weiher ist seit 1939, vor allem aufgrund seiner Bedeutung als Rast-, Brut- und Mauserplatz für Wasservögel, Teil des Naturschutzgebiets „Unterhölzer Wald". Im Norden grenzt er zudem an die Feuchtwiesenkomplexe und Moorflächen des 1997 ausgewiesenen Naturschutzgebiets „Birken-Mittelmeß" an. Auch wenn der Teich im Schutzzweck des Verordnungstextes zum Unterhölzer Wald nicht direkt aufgeführt wird, ist es doch Aufgabe des Naturschutzes, diesen Lebensraum in seiner Bedeutung für die Gewässerflora und -fauna sowie für die Vogelwelt langfristig zu erhalten. Im Zusammenhang mit naturschutzfachlichen Diskussionen über die Gefährdung der Teichbodenvegetation wurde im Jahr 2001 seitens der Naturschutzverwaltung erstmals über mögliche Maßnahmen am Unterhölzer Weiher nachgedacht. Daraus resultierte ein Auftrag zur Ermittlung des Diasporenpotentials im Teichboden (RADDATZ & SCHUTTE 2002). Die Ergebnisse zeigten, dass aus naturschutzfachlicher Sicht Maßnahmen zur Freilegung der Teichbodenvegetation durchaus erfolgversprechend sein könnten.
Seit langem schon ist bekannt, dass die Fürstlich Fürstenbergische Jagdstatistik für
das gesamte Gebiet der ehemaligen Herrschaft Fürstenberg wertvolle Informationen über Wildbestand, Fang- und Abschusszahlen, Art der Jagdausübung und vieles
Andere jagdlich Wissenswerte enthält. Es war das Verdienst von KURT STEPHANI,
1938 wichtige Auszüge dieses umfangreichen Wissens der Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu haben. Leider fehlen in der Arbeit genaue Fundstellennachweise für
die meisten benutzten Quellen aus dem F. F. Archiv. Die Grenzen seiner Untersuchung
zeigt der Verfasser bereits im Vorwort auf: Leider sind die im fürstlichen
Archiv aufgefundenen jagdlichen Aufzeichnungen vor den 1850er Jahren recht
lückenhaft und unzusammenhängend, was zum Teil wenigstens wohl daher kommt,
dass in den 1880er Jahren zahlreiche Rechnungsbelege älterer Jahrgänge, welche
im Archiv vorhanden waren, eingestampft worden sind. Dabei mögen wohl auch
viele aufschlussreiche Aktenstücke über jagdliche Dinge verlorengegangen sein. In
seinen umfangreichen Abschusstableaus (STEPHANI 1938 Anl. 15) der Jahre von 1858 bis 1937 und den ausführlichen, teilweise durchaus emotional betonten
Interpretationen geht STEPHANI auch gründlich auf das Auerwild ein, das seit alters
her der „Hohen Jagd“ zugeordnet wurde und sich zu Hofe allgemein und bei den
Fürstenbergern im Besonderen großer Beliebtheit erfreute.
Bei Berufen in der Vergangenheit kann man an vieles denken, an Stadt- und Tor-Knechte, an Zapfenwirte und Wein-Kontrolleure, an Ziegelherren oder auch an Schwarz-(Brot)-Bäcker. Dass es in Villingen jedoch mal Berufsfischer gab, wie den
Mathias Riegger, das hätte selbst der gebürtige Villinger mit Historien-Ambitionen nicht gedacht. Fischer Riegger kam nun aber nicht seiner aufrichtigen berufsständischen Haltung wegen in die Annalen, vielmehr wurde er 1683 „eingetürmt” und wenige Tage später noch mit einer sehr hohen Geldstrafe von 50 Gulden belegt.
Ein wichtiges Ereignis für die historische Entwicklung des rheinfränkischen Raumes war zweifellos die Gründung der Benediktinerabtei Lorsch im Jahre 764. Diese Abtei wurde damals als Eigenkloster von Cancor, dem Grafen im Oberrheingau, zusammen mit seiner Mutter Williswinda gestiftet. Der Klosterort lag auf einer Insel, die sich zwischen zwei Armen der Weschnitz befand. Diese Niederung stellte einen alten Nebenarm des Neckars dar und war daher
ein relativ tiefes Feuchtgelände. Die Stifter übergaben das Kloster ihrem prominenten Verwandten, dem Erzbischof Chrodegang von Metz, dem Primas der fränkischen Reichskirche. Dessen Bruder Gundeland besetzte als erster Abt das neue Kloster mit Mönchen aus Gorze, wo er zuvor Abt gewesen war. Chrodegang erhielt 765 die Reliquien des hl. Nazarius und ließ diese nach Lorsch übertragen, wo sie die Bedeutung der Neugründung steigerten. Im Jahre 774 wurde das Kloster von Altenmünster, das sich ungefähr 500 Meter westlich der späteren
Abtei befand, in feierlicher Inszenierung auf die neue Stelle verlegt. Bei diesem Akt waren Karl der Große, der Mainzer Erzbischof Lul und weitere vier Bischöfe anwesend, was ohne Zweifel auf die hohe Bedeutung dieses Vorgangs und die Ausstrahlung der neuen Abtei hinweist. Karl der Große entschied 772 auch einen Streit zwischen Cancors Sohn und Abt Gundeland um Besitzrechte zugunsten des Klosters. Im gleichen Jahr übergab Abt Gundeland sein Kloster dem mächtigen Frankenkönig und erhielt dafür Immunität und Königsschutz. Damit war Lorsch in die Reihe der Reichsklöster aufgestiegen und Teil der
karolingischen Klosterpolitik geworden.