Orden und Klöster
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In der im Jahr 2006 von mir veröffentlichten Geschichte des Ettenheimer Freihofs des Klosters Ettenheimmünster schrieb ich, dass das barocke Hauptgebäude entsprechend der Jahreszahl 1722 im Torbogen im Jahr 1722 oder kurz zuvor errichtet worden sein muss. Ich vermutete außerdem, dass der vorherige Freihof, ebenfalls auf diesem Platz, im Dreißigjährigen Krieg wie fast die ganze Stadt verbrannte. Eine neu aufgefundene Akte im Generallandesarchiv Karlsruhe (Bestand 404 Nr. 54) schafft nun Klarheit. Wie schon früher berichtet, führte vor allem die Anbringung des Steins mit dem Wort „Freyhof“ beim Wiederaufbau zu einem großen Streit zwischen dem Kloster Ettenheimmünster und der fürstbischöflichen Regierung in Elsass-Zabern.
Wie Klosteranlagen sich im Spannungsfeld zwischen Denkmalpflege und Nutzung verändert und entwickelt haben und wie sie zu ihrem heutigen Erscheinungsbild gekommen sind, wird in dieser Studie an vier herausragenden Beispielen, nämlich an Maulbronn, Lichtenthal, Allerheiligen und Ochsenhausen dargestellt. Historischer Ausgangspunkt ist der Einschnitt der Säkularisation, der einen gewandelten Umgang mit Klosteranlagen in Gang setzte.
Verblichener Glanz
(2008)
Die Reichenau war eine der berühmtesten Benediktinerabteien Deutschlands. Ihre Blütezeit im frühen und hohen Mittelalter ist gut erforscht. Stiefmütterlich behandelt wurde hingegen bislang die Entwicklung der Reichsabtei im Spätmittelalter. Dieser Abschnitt ihrer Geschichte wird meist nur unter den Schlagwörtern ‚Verfall‘ und ‚Niedergang‘ subsumiert. Die vorliegende Studie geht hier neue Wege. Erstmals wird die Zeit vom Beginn des 14. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts unter dem Konzept des ‚Wandels‘ betrachtet. Die damals vorgenommenen Anpassungsprozesse an eine sich stark verändernde Umwelt mit zahlreichen Reformen und Reformversuchen werden so ohne den Blick verstellende Wertungen analysiert. Dies geschieht mittels der Untersuchung der inneren Organisation der Reichenau, der Zusammensetzung des Konvents sowie der Beziehungen der Abtei zu weltlichen und geistlichen Herrschaftsträgern. Beleuchtet wird außerdem die Bedeutung des Klosters als religiöse und wissenschaftliche Institution. Dem darstellenden Teil schließt sich ein umfangreicher prosopographischer Anhang zu sämtlichen bekannten Reichenauer Äbten und Konventualen des Untersuchungszeitraumes an.
In der frühen Neuzeit gab es eine ausgeprägte geistliche Theaterkultur. In vielen Abteien, Klöstern und geistlichen Schulen kamen jährlich mehrere Dramen zur Aufführung. Sie dienten der Unterweisung der Schüler in der lateinischen Sprache, aber auch der Repräsentation der geistlichen Institutionen, die sie zur Aufführung brachten. Vor allem aber waren sie ausgerichtet auf die Gewinnung der Zuschauer und Mitwirkenden für den katholischen Glauben bzw. auf die Festigung dieses Glaubens. In der Überlieferung der Reichsabtei Marchtal hat sich eine umfangreiche Sammlung derartiger Dramen, Periochen und Libretti erhalten. Die Stücke stammen aus den verschiedensten geistlichen Einrichtungen des süddeutschen Raumes
und der angrenzenden Gebiete. Sie werden hier erstmals umfassend präsentiert und analysiert. Diese Gesamtschau verbindet interdisziplinär geschichtliche, kirchengeschichtliche und literaturgeschichtliche Aspekte und vermittelt damit einen umfassenden Einblick in einen zu Unrecht bislang wenig beachteten Teil der deutschen Kulturgeschichte.
Marianne von Willemer (20.11.1784-6.12.1860) gehört zu den interessantesten und eindrucksvollsten Frauen der deutschen Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts. Meist wurde ihr ungewöhnlicher Lebensweg durch die „Brille“ der Goethe-Forscher beschrieben, er weckt darüber hinaus Neugier auf diese begabte Frau. Wir wissen wenig darüber, wie sie, insbesondere während ihrer Witwenzeit ab 1839, ihr Leben strukturierte. Zeitlebens stand sie mit Goethe in engstem brieflichem Kontakt. Aber dann werden die Informationen schon recht dürftig; das Interesse an der großen Goethe-Freundin verflüchtigte sich nach dem Tod des Dichters. Immerhin verschaffte ihr diese Freundschaft einen dauerhaften Platz im kulturellen Gedächtnis der Nation. Eine vergleichbare Auszeichnung blieb hingegen Sophie Schlosser (22.12.1786-24.5.1865) versagt. Bis auf einen jüngst erschienenen ausführlichen Beitrag über sie wurde ihre bemerkenswerte Persönlichkeit wenig beachtet.
Zum Stadtkreis Heidelberg zählt seit der Eingemeindung Ziegelhausens im Jahr 1975 auch die einzige heute noch bestehende Tochtergründung des ehemaligen karolingischen Königsklosters Lorsch an der Bergstraße, die Benediktinerabtei Neuburg am Neckar. Während man, wie ein Blick in die einschlägige Literatur zeigt, über Neuburgs spätmittelalterlich-frühneuzeitliche Vergangenheit sowie insbesondere die Zeit zwischen der Auflösung des Klosters um 1562/72 und seiner Neugründung um 1926/29 recht gut unterrichtet zu sein scheint, liegen seine hochmittelalterlichen Anfänge offenbar weitgehend im Dunkel der Geschichte, werden sie doch meist in nur wenigen, immer wieder ähnlich lautenden Sätzen abgehandelt. Das dürfte nicht allein auf die großen Lücken zurückzuführen sein, die in der historischen Überlieferung klaffen, sondern, wie bereits Hermann Schefers von der UNESCO-Welterbestätte Kloster Lorsch für das Mutterkloster feststellte, auch darauf, dass „sich die Forschung bisher lieber den Blütezeiten des Klosters, also der Karolinger- und Ottonenzeit zuwandte, als sich mit der Epoche des ,Niedergangs' zu beschäftigen“. In Letztere, als in salisch-staufischer Zeit die großen Schenkungen ausblieben und die Herrscherbesuche rar wurden, fällt aber die Stiftung der jüngsten Lorscher Filiale.
Seit Schaab und Sillib Urkunden zur Geschichte des Klosters Neuburg zusammengestellt haben, ist bereits rund ein halbes bzw. ein ganzes Jahrhundert vergangen. So erscheint es nicht verwunderlich, dass man immer wieder auf bisher unberücksichtigt gebliebene Dokumente stößt. Die bisher bekannten betreffen fast ausnahmslos rechtsrheinischen Besitz. Lediglich Speyer, es handelt sich um eine Häusergült, Deidesheim und Haßloch bilden die Ausnahmen. Die hier in diesem Text vorgestellten Quellen zeigen Beziehungen zu weiteren linksrheinischen Orten, nämlich Eppstein, Lambsheim und Kloster Seebach (heute Bad Dürkheim) wie auch zu Haßloch und zu rechtsrheinischen Orten.
Die Ruine der Burg Fleckenstein liegt im Elsass nur wenige hundert Meter hinter der deutschen Grenze, doch selbst im Zeitalter von Auto und Autobahn immerhin noch gute zwei Fahrstunden von Heidelberg entfernt. Im Mittelalter bedeutete das mindestens eine Zweitagesreise. Die Tatsache dieser Distanz wirft die Frage auf: Wie kam es, dass Töchter der Familie sich ihr Kloster ausgerechnet so weit entfernt von der heimatlichen Burg aussuchten? Martha und Catharina von Fleckenstein waren die einzigen ihrer Familie in Kloster Neuburg. Ihre Namen werden in den Urkundensammlungen zur Klostergeschichte, die Sillib und Schaab herausgaben, nicht erwähnt.
Das 1196 erstmals erwähnte, 1229 als Stadt bezeichnete Heidelberg gehörte seit der Gründung zum Bistum Worms. 1225 hatte Bischof Heinrich, Graf von Saarbrücken, den Pfalzgrafen Otto, den Sohn Ludwigs I., und seine Nachkommen mit „Burg und Burgflecken“ (castrum in Heidelberg cum burgo ipsius castri) in Heidelberg belehnt. Heidelberg wurde zeitweise Sitz der Pfalzgrafen bei Rhein. Am 23.10.1385 genehmigte Papst Urban VI. (1378-1389} durch eine Bulle „ein Generalstudium“ in Heidelberg. Bei Eröffnung der Universität 1386 wurde der jeweilige Dompropst von Worms als Kanzler bestellt. Auf Bitten des Kurfürsten und nachmaligen deutschen Königs Ruprecht III. (1398-1410) inkorporierte Papst Bonifaz IX. (1389-1404) am 1.12.1398 zwölf Canonicate der Universität, erhob am 1.7-1400 die Heiliggeistkirche zur Stiftskirche und stattete sie mit fünf Präbenden der Marienkirche zu Neustadt an der Haardt aus.
Kloster Neuburg wurde 1130 am Ausgang des Mausbachtals im heutigen Ziegelhausen als fromme Stiftung des Ritters Anselm gegründet, der die kleine Burg als Morgengabe bei seinem Eintritt in das Kloster Lorsch mit einbrachte. Aufgrund der offensichtlich geringen Ausstattung musste die klösterliche Niederlassung (cella) nach wenigen Jahrzehnten nachgebessert und zugleich dem Kloster Lorsch unterstellt werden, ohne dass das Problem grundsätzlich gelöst wurde. Erst 1195 kam es zu einer wesentlich neuen Situation. Der Pfalzgraf bewirkte eine Umwandlung in ein Benediktinerinnenkloster und stattete es mit mehr Besitz aus. Die Geschichte dieses Frauenkonvents, der im Jahr 1562 aufgelöst wurde, mit seinen Beziehungen zu den Ulner von Dieburg steht im Mittelpunkt der folgenden Ausführungen.